Zukunftsweisend
Intelligente Gebäudetechnik fürs Forschungszentrum Pinkafeld
„Die Gebäudetechnik steht vor einem Paradigmenwechsel“, erklärt Christian Heschl. Er leitet das Research Center Building Technology der Forschung Burgenland und ist Leiter des Masterstudiengangs Gebäudetechnik und Gebäudemanagement an der Hochschule Burgenland. „Traditionell führt die zunehmende Integration erneuerbarer Energien zu einer steigenden Systemkomplexität und damit zu höheren Engineeringkosten. Unsere Forschung durchbricht dieses etablierte Muster: Durch den Einsatz innovativer KI-Technologien können wir die Planungs-, Errichtungs- und Betriebsprozesse systematisch automatisieren. Damit reduzieren wir den manuellen Engineeringaufwand erheblich und schaffen die Grundlage für eine wirtschaftlich tragfähige Umsetzung der Klimaziele im Gebäudesektor,“ erklärt Heschl.
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Gebäudetechnik
„Künstliche Intelligenz optimiert Prozesse, steigert die Effizienz und liefert präzisere Ergebnisse – ein entscheidender Vorteil für innovative Lösungen in der Gebäudetechnik“, weiß Marcus Keding, Geschäftsführer der Forschung Burgenland.
Sichtbar wird das etwa im kürzlich bewilligten Infrastrukturprojekt mate4buildings. Die KI schafft dafür ein hochmodernes Reallabor, in dem diese zukunftsweisenden Technologien unter realen Betriebsbedingungen entwickelt und getestet werden können. Die KI-Agenten vereinen dabei modernste Methoden der künstlichen Intelligenz mit ingenieurwissenschaftlichen Werkzeugen.
Das parallellaufende Projekt AI-agents4buildings entwickelt die dafür notwendigen Algorithmen, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden optimieren - von der Planung über die Errichtung bis zum Betrieb. „Unsere Forschung zeigt, dass alleine KI-gestützte Gebäudesteuerungen CO2-Einsparungen von bis zu 85 Prozent ermöglichen können. […] Durch die Automatisierung komplexer Engineering-Prozesse machen wir diese Potenziale erstmals wirtschaftlich und damit flächendeckend nutzbar,“ betont Heschl, Projektentwickler der Forschungsinitiative.
Starke Partnerschaften mit der Wirtschaft
„Mit unseren praxisnahen Anwendungsfällen und fundierter Forschung unterstützen wir Unternehmen dabei, die Chancen der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz voll auszuschöpfen. Durch den gezielten Einsatz von KI schaffen wir die Grundlage für nachhaltige und intelligente Gebäudelösungen, die Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen voranbringen“, unterstreicht Marcus Keding die Praxisorientierung der Forschungsprojekte in Pinkafeld.
„Unsere KI-Lösungen werden von Beginn an mit Blick auf die praktische Anwendbarkeit entwickelt“, sagt auch Christian Heschl. Die enge Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen der Gebäudetechnik sei Garantie dafür, dass die Innovationen auch tatsächlich den Weg in die Praxis finden.
Die Kombination aus hochqualifizierter Ausbildung, innovativer Forschung und starker Vernetzung mit der Wirtschaft macht den Campus Pinkafeld zu einem Kompetenzzentrum für die digitale Transformation der Gebäudetechnik. „Hier entstehen nicht nur technologische Innovationen, sondern auch jene Fachkräfte, die diese Technologien in der Praxis umsetzen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele leisten", sind sich die beiden einig.
Praxisnahe Ausbildung trifft auf Spitzenforschung
Die Gebäudetechnikstudiengänge der Hochschule Burgenland profitieren direkt von den Forschungsaktivitäten. „Unsere Studierenden arbeiten an der Schnittstelle zwischen klassischer Gebäudetechnik und künstlicher Intelligenz. Sie lernen nicht nur den aktuellen Stand der Technik kennen, sondern entwickeln bereits während des Studiums innovative Lösungen für die Herausforderungen der Energiewende“, erklärt der Studiengangsleiter. Der Masterstudiengang Gebäudetechnik und Gebäudemanagement an der Hochschule Burgenland wurde dazu kürzlich adaptiert und um diese Forschungsfelder erweitert, um auch in der Lehre modern und wegweisend zu sein.
Die hochmoderne Infrastruktur am Campus Pinkafeld, die neben modernsten Labors auch das neue KI-Reallabor umfasst, schafft optimale Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Ausbildung. In interdisziplinären Projekten arbeiten die Studierenden bereits während ihrer Ausbildung an realen Fragestellungen und entwickeln praxistaugliche Lösungen für die Wirtschaft.