WC Produkt-news

Hightech am stillen Örtchen

Sanitärausstattung
22.08.2024

Oval oder eckig, bodenstehend oder wandhängend, Tief- oder Flachspüler, Unterputz-, Aufsatz- oder Wandspülkasten, mit beschichteter Oberfläche, spülrandlos oder Dusch-WC: Toilette ist nicht gleich Toilette.
Grohe WC
Das Grohe Sensia Pro bieten hygienische Vorteile etwa durch zwei unterschiedliche Duscharme.

Wer denkt, dass Dusch WCs eine Erfindung unserer Zeit sind, der irrt gewaltig. Die Idee stammt vom Schweizer Konstrukteur Hans Maurer, der nach zwei Jahren des intensiven Tüftelns bereits 1957 das erste WC mit Wasserspülung für den Intimbereich und Fön, das „Closomat“, auf den Markt brachte. Rund 300 Modelle wurden zum Start – vorrangig an Kliniken – verkauft.

Aus der Schweiz in alle Welt – oder doch nicht so ganz?

Während sich das Interesse für diese innovative Technik in Europa stark in Grenzen hielt, verbreitete sich die Technik im asiatischen Raum extrem rasch. Das „Washlet“ von Toto gilt dort als Deonym für Dusch-WCs. Rund 80 Prozent der Japaner und 30 Prozent der Koreaner besitzen eine Dusch-Toilette. In Europa liegt der Marktanteil nach wie vor im niedrigen einstelligen Bereich – Österreich ist da keine Ausnahme. Konkrete Markt- und Absatzzahlen waren in einer Umfrage leider nicht zu erfahren. Doch die Anbieter sind überzeugt, dass dieser Markt weiter zulegen wird.

Es gibt es eine signifikante Trendumkehr hin zu mehr Hygiene und Komfort, was das Interesse an Dusch-WCs steigert.

Robert Koller, Duravit

Geberit AquaClean Alba mit der WhirlSpray-Duschtechnologie
Eine angenehme und schonende Reinigung garantiert Geberit AquaClean Alba mit der WhirlSpray-Duschtechnologie.

Peter Ernst, Verkaufsleiter Design & Ausstellung bei Geberit Österreich: „Durch jahrelange Forschung hat Geberit es geschafft, die Technik unsichtbar in die AquaClean Dusch-WC Modelle zu integrieren, und diese kleiner und optisch ansprechend zu gestalten. So gelang der Durchbruch und die Marktdurchdringung mit Dusch-WCs schreitet seither kontinuierlich voran.“ Auch Grohe registriert ein stetiges Marktwachstum „was auf eine steigende Akzeptanz und ein wachsendes Bewusstsein für die Vorteile dieser Technologie hinweist“. Robert Koller, Geschäftsführer Duravit Österreich bestätigt: „Der Markt für Dusch-WCs in Österreich hat in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnet. Es gibt es eine signifikante Trendumkehr hin zu mehr Hygiene und Komfort, was das Interesse an Dusch-WCs steigert.“ Andrea Leifert, Vertriebsleiterin von Villeroy & Boch, meint zur Marktentwicklung: „Es zeichnet sich ganz klar ein wachsender Markt ab. Immer mehr junge Menschen schätzen Frische, Sauberkeit, Design und den Komfort eines Dusch-WCs, genauso wie ältere, denen zusätzlich die Vorteile der Selbstbestimmung im späteren Lebensalter wichtig sind.

Washlet von Toto
Kernelement eines Washlet ist bei Toto die standardmäßig oberhalb der Keramik platzierte Stabdüse, die mit frischem, warmem Wasser die Intimreinigung vornimmt und dann sauber hinter einer Klappe verschwindet.

Michael Ungar, Verkaufsleiter Bayern und Österreich Toto: „Der österreichische Markt für Dusch-WCs wächst, wie eigentlich überall in Europa. Begünstigt wird dies durch verfügbare Dusch-WCs in allen Preisklassen. Was weiterhin zu einer wachsenden Akzeptanz führt, sind Lösungen, die es erlauben ein WC schnell und problemlos gegen ein Dusch-WC auszutauschen.“
Eine wachsende Nachfrage stellt auch Tece fest, wie Julia Kranz festhält: „Das breite Angebot und die Werbung der verschiedenen Hersteller, sowie die positiven Erfahrungen von Konsumenten sind Treiber für das Marktwachstum. Mittlerweile gibt es neben Tece auch andere Anbieter mit preiswerten und qualitativ hochwertigen Produkten. Natürlich werden Dusch-WC´s nicht von reinen Preiskäufern investiert werden, sondern von Kunden, die neben der Hygiene auch einen gewissen Anspruch auf Design und Ästhetik in den Nassräumen haben.“

Natürlich werden Dusch-WC´s nicht nicht von reinen Preiskäufern investiert werden, sondern von Kunden, die neben der Hygiene auch einen gewissen Anspruch auf Design und Ästhetik in den Nassräumen haben.

Julia Kranz, Tece

TECEneo
TECEneo überzeugt durch die einfache Bedienung und Installation, das elegante Design und den wartungsarmen Betrieb.

Von Vorbehalten und Hürden

Wie kommt es, dass eine an sich überzeugende Technik, die in Hinblick auf Hygiene und ökologische Aspekte punktet, am europäischen Markt noch nicht so recht greifen will? Es sind verschiedene Vorbehalte, die vor dem Kauf zurückschrecken lassen. Die Industrievertreter sind sich einig: Änderungen von Gewohnheiten sind schwierig, viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass die Reinigung mit Wasser viel effizienter und angenehmer ist, Dusch-WCs sind in der Anschaffung teurer als herkömmliche Toiletten, die Installation erfordert oft zusätzliche Sanitär- und Elektroarbeiten, dazu kommt, dass Toilettenhygiene in unseren Breiten nach wie vor ein Tabuthema ist. „Es braucht eine gute und objektive Kommunikation und Beratung, die die unbegründete Scheu vor dem Produkt nimmt“, diese Aussage von Andrea Leifert auf die Frage, wie die Hürden zunehmen seien, wird von den Mitbewerbern bestätigt.

La Dolce Vita von Ideal Standard
Die WCs von La Dolce Vita von Ideal Standard, bieten wahlweise entweder AquaBlade- oder RimLS+-Spültechnologie, beide Varianten verfügen über das Befestigungssystem EasyFix+.

Und auch darin besteht große Übereinstimmung: wer einmal ein Dusch WC ausprobiert hat, der will nicht mehr darauf verzichten. „Hier kommt das Testen ins Spiel, dass wir als ungemein wichtig ansehen. Daher empfehlen wir allen Installateuren und Badberatern die Installation eines Dusch-WCs am Kunden-WC in ihrem Schauraum“, weiß Peter Ernst.

Argumente, die zählen

Dem Installateur wie dem Badberater kommt demnach eine tragende Rolle zu um den Markt anzuschieben. Welche Argumente geben die Anbieter ihren Partnern an die Hand? Die Anbieter sind sich einig: Steigerung der Lebensqualität durch verbesserte Hygiene, Komfort und Wohlbefinden.
Ob jung oder insbesondere im Alter: ein Dusch-WC verschafft Selbstständigkeit, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Die Nutzung per Fernbedienung ist extrem komfortabel und verschafft auch Menschen mit Einschränkungen oder älteren Personen einen Mehrwert im Alltag. Stichwort Nachhaltigkeit: Die Reinigung mit Wasser reduziert den Verbrauch von Toilettenpapier, was nicht nur Kosten spart, sondern auch die Umwelt schont.

Komfort und Nachhaltigkeit im Fokus

Rasante Weiterentwicklungen in Hinblick auf Technik und Design prägen nicht nur Dusch-WCs. Auch bei „konventionellen“ WCs gibt es klare Trends, die auf mehr Komfort und Nachhaltigkeit abzielen.

SensoWash Starck f Pro
Mit zusätzlicher UV-C Desinfektion HygieneUV bietet SensoWash Starck f Pro zusätzlichen Schutz vor Bakterien sowie auch vor Viren.

Bei Geberit, Duravit und Toto zum Beispiel sieht man außen geschlossene Keramikformen stark im Kommen. Sie sind elegant, leicht zu reinigen und einfach zu montieren, bei Duravit zum Beispiel mit dem Durafix-Befestigungssystem, bei Geberit mit der EFF3-Befestigung und bei Ideal Standard mit EasyFix+, das die Ein-Mann-Montag erlaubt.
Randlose Keramiken sind auf dem Vormarsch, weil sie die Ansiedlung von Bakterien verhindern und die Hygiene verbessern. „Sie sind einfach zu reinigen und ermöglichen einen dynamischen, kraftvollen Wasserfluss“, weiß Robert Koller. Michael Ungar spricht sogar von einem „Megatrend“.

TwistFlush[e³] von Villeroy & Boch
TwistFlush[e³] von Villeroy & Boch nutzt die Wirbelkraft des Wassers, um bei niedrigem Wasserverbrauch von nur 3 bzw. 4,5 l beste Spülleistung und Toilettenhygiene zu erreichen.

Für Hygiene sorgen auch antibakterielle Glasuren, wie HygieneGlaze von Duravit, PureGuard von Grohe oder Ceramicplus und Antibac von Villeroy & Boch. Für effiziente Spülung sorgen Techniken, wie Tornado Flush von Toto, bei der das Wasser kreisend in das WC-Becken geleitet wird, TurboFlush von Geberit, bei der das Wasser ohne Überspritzen in einem Strudel durch die asymmetrische Keramik geleitet wir, die Triple Vortex Spülung von Grohe, oder die AquaBalde Spültechnologie von Ideal Standard, die 35 Prozent leiser arbeitet als herkömmliche WCs. Dass der Spülgang so sparsam wie möglich erfolgen soll, liegt auf der Hand. Bei modernen Toiletten liegt die verbrauchte Wassermenge pro Spülgang bei unter 3 bis 4,5 Liter. Wenn man bedenkt, dass jeder von uns die Toilette bis zu sechsmal täglich benutzt, ein starkes Argument in Hinblick auf die Nachhaltigkeit.

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