Keramik
Wellness für Zuhause
Die Historie der Keramikproduktion verfügt über eine lange Tradition. Als eines der ältesten Zeitzeugnisse aus Keramik gilt dabei die sogenannte Venus von Dolní Vˇestonice, die etwa 25.000 Jahre alt ist. Somit ist Keramik ein äußerst langlebiges Material, sodass dessen Lebenszyklus weit über ein Menschenleben hinausreicht. Am Ende zerfällt Keramik zwar nicht in ihre Bestandteile, jedoch lässt sie sich zerkleinern und etwa im Straßenbau wieder einsetzen. Nachhaltiges Wachstum war auch bei der Präsentation der neuen Kollektionen von Laufen auf der ISH, welche von 13. bis 17. März in Frankfurt am Main stattfand, ein zentrales Thema, wie Senior Managing Director Antonio Linares ausführte. Man orientiert sich um, von einem Paradigma des Wachsens zum Paradigma des Werts. Es geht dabei vermehrt auch um Services und Arbeiten, die im Hintergrund stattfinden, vor allem aber um die Möglichkeiten, die mit „Smart Connectivity“ entstehen. Mit intelligenten und ressourcenbewussten Installationen können Wassereinsatz und Zeit eingespart werden. Das neue digitale Smart-System setzt auf skalierbares Wassermanagement in Gebäuden. Mit dem cloudbasierten System erreicht man eine Reduktion im Wasser- und Energieverbrauch und mehr Komfort und Hygiene.
Auf dem stillen Örtchen
Ein gelungenes Bad auf der Höhe der Zeit soll ein Ort der Ruhe und des Rückzugs sein. Das wird gerade in der heutigen Zeit mit komplexen Problemstellungen immer wichtiger, um sich zu entspannen. Diese Aufgabe zeichnet die Richtung für neue Wege vor. So möchte Laufen einen Dialograum schaffen, in dem es um neue Materialien und neue Herausforderungen gehen wird. Man sieht sich selbst als offene Brand, die allen zuhört: den Konsument*innen wie denen, die mit Konstruktion und Herstellung beschäftigt sind, selbstverständlich auch den Designer*innen. Die Kommunikation soll auf digitaler wie auf persönlicher Ebene ausgebaut werden.
Nachhaltiges Design
Mit zwei Designern arbeitet Laufen seit zwanzig Jahren zusammen: Peter Wirz‘ Designstudio Vetica hat Niederlassungen in Taipeh, Hamburg und Hongkong. Doch die Umgebung des Hauptsitzes in Luzern ist es, die ihn immer wieder zu seinen Entwürfen inspiriert. Die neue Kollektion für Laufen heißt „Meda“ und will für jeden Markt und jede Gelegenheit da sein. Im Vordergrund stand dabei nicht die Frage, wie schön die Reihe sein kann, sondern wie praktisch. Stauraum etwa stellte sich in der Recherche als besonders wichtig heraus, außerdem einfacher Umgang mit dem Material und leichte Reinigung. Darüber hinaus spiele die Nutzungsdauer und Wiederverwertbarkeit der Materialen von Anfang an eine entscheidende Rolle. In seinem Zukunftsausblick überlegte er, ob man vielleicht bald keine Designer mehr braucht, denn AI erledigt schon so vieles. Er sieht diese Einflüsse als großartige Möglichkeit, die einen auf Trab hält.
Leichte Eleganz
Auch Stefano Giovannoni arbeitet schon lange mit Laufen zusammen, und seine Badserie „Il Bagno Alessi“ gilt als Klassiker. Die Hauptaufgabe des Designers ist es, eine wiedererkennbare Identität zu erschaffen, sagt Giovannoni, und Design muss sich mit neuen Materialien befassen. Der jetzige Relaunch verleiht der Kollektion noch elegantere und feinere Formen. Beim ursprünglichen Designprozess stand das Bild des weißen Steins, das von Wasser poliert wird, Pate. Die meisten Waschbecken bilden eine Schüsselform, die mit Boden und Wand verbunden ist – dahingegen war die Grundidee für Il Bagno Alessi die Vorstellung, dass man einen Stein an die Wand lehnt. Aus der Analogie zum Stein ergibt sich die Ellipsenform. Durch die Verwendung von Saphirkeramik ergaben sich für den Relaunch neue Gestaltungsmöglichkeiten. Zur Kollektion gehören auch Badmöbel und Spiegel, die ein eigenes Beleuchtungssystem beinhalten, das sich detailliert einstellen lässt – ob man es als Gesichtslampe verwenden will oder als Raumlicht. Zum traditionellen Weiß des Bagno Alessi kommen jetzt auch matte Töne in Schwarz und Kaffee, die auch mit der Farbskala der Möbel korrelieren.
Form follows function
Die dritte neue Kollektion, „Lua“ stammt aus dem französischen Designstudio von Toan Nguyen. Laufen wünschte sich eine demokratische Kollektion mit zeitgemäßem Design. Nguyen geht bei der Gestaltung stark von der physischen Beziehung von Objekt und Nutzer aus. Sinnlichkeit der Materialien und emotionale Wirkung werden mit sinnvoller Nutzbarkeit und klarer Linienführung vereint. „Lua“ umfasst die komplette Ausstattung mit Bad- und Sanitärobjekten, Accessoires und Badewannen sowie einer Linie von Armaturen. Ebenfalls Premiere auf der ISH hatte die dazugehörige Möbelserie „Lani“ mit Badmöbeln und Behältern in neutralen Farben. Modular und zeitlos passt die Kollektion in individuelle Umgebungen, wie man bei der Präsentation in der Casa Albero sehen kann, einer Architektenvilla aus den 1960er-Jahren, die von Giuseppe und Raynaldo Perugini und Uga De Plaisant entworfen wurde. So kombiniert die Kollektion den Anspruch an schnörkelloses Design und maximale Funktionalität.