Satellit aus Holz
Werkstoff auf Weltraummission
Japanische Forscher haben erstmals einen Mini-Satelliten aus Holz ins All geschickt. Bei seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll der Holzsatellit weniger Metallreste hinterlassen als herkömmliche Satelliten. Der würfelförmige Satellit aus Magnolienholz mit einer Kantenlänge von nur zehn Zentimetern sei in einem Spezialbehälter, der von der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa gebaut wurde, sicher ins All geflogen, wie die an dem Vorhaben beteiligten Institutionen erklärten. Das erste Ziel des Satelliten namens Lignosat ist die Internationale Raumstation ISS. Nach etwa einem Monat im japanischen Forschungsmodul soll er dann ins All "entlassen" werden, um seine Haltbarkeit zu testen. Anhand von Daten, die der Satellit selbst zur Erde senden soll, wollen die Forscher überprüfen, ob er Belastungen wie extremen Temperaturschwankungen standhalten kann.Bei seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll der Holz-Satellit dann vollständig verglühen. Auf diese Weise sollen - anders als bei herkömmlichen Satelliten - keine verschmutzenden Metallpartikel freigesetzt werden. Solche Metallpartikel können negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Telekommunikation haben, wie die Entwickler des Holz-Satelliten hervorheben. „Satelliten, die nicht aus Metall gemacht sind, sollten der Standard werden“, sagte der Astronaut Takao Doi, der an der Universität Kyoto forscht, im Mai bei der Vorstellung des Projekts. (gh/apa)