Für lichte Momente
In Finnland wird die Birke das „grüne Gold“ genannt. Kein Wunder, dass die Finnen fast alles aus diesem besonderen Holz machen. Tuula Jusélius, eine ehemalige Wirtschaftsjournalistin, entdeckte ihre große Leidenschaft für Möbel und für Leuchten im Speziellen und fand im Architekten Seppo Koho einen genialen Partner, der sie seit seinen Studententagen als Designer begleitet. 2002 fiel die Entscheidung, sich nur noch auf die Leuchten zu konzentrieren, und seitdem wird unter dem Labelnamen Secto Design eine Leuchtenkollektion in Handarbeit hergestellt, die heute auf insgesamt 29 Modelle angewachsen ist.
Was als kleiner Workshop begann, ist heute eine kleine Fabrik mit 40 Mitarbeitern mitten im Wald, ein bisschen mehr als eine Stunde von Helsinki entfernt. Nachhaltigkeit hat hier die oberste Priorität: So werden die Teile bis hin zur Verpackung alle regional zugeliefert, der Strom für die Maschinen kommt aus erneuerbarer Energie und die Mitarbeiter dürfen nicht nur im Rotationsprinzip ihre Stationen wechseln, sondern bekommen auch freie Gymnastik- und physiotherapeutische Einheiten. Jeder Arbeitsplatz ist individuell auf die Person eingestellt. Zusätzlich haben alle die Freiheit, ihren Wirkungsbereich für sich frei zu gestalten und auch ihre eigene Arbeitsweise selbst zu entwickeln.
Persönliche Highlights
Aber was hat das alles mit den Leuchten zu tun? Bei genauerer Betrachtung sehr viel. Denn die Liebe zum Detail und das Beherrschen der Handwerkskunst, die man den Secto Leuchten angedeihen lässt, machen sie zu dem, was sie sind: ein emotionales lebendiges Produkt. Das richtige Gespür für Licht beginnt aber schon beim Entwurfsprozess. Designer Seppo Kohos Entwurfsprozess ist geprägt von Modellstudien, die er selbst anfertigt – ein wichtiger Teil, den er selbst genießt und für essentiell für das Verstehen von Proportionen hält. Dazu vielleicht eine kurze Anmerkung: In Finnland lernt jedes Kind bereits in der Schule, mit Holz umzugehen. So werden mit dem hölzernen Prototypen jedes Entwurfs, der obendrein auch einige Experimente erlaubt, viele Fragen geklärt, die eine Computerzeichnung nicht beantworten kann. Für den Designer, der selbst das Handwerk und das Material liebt, beginnt damit eine emotionale Reise für ein Produkt, das er selbst als von außen betrachteten, beleuchteten Raum sieht. Sein Ansatz ist es, mit der Struktur und Wärme des Holzes zu spielen und der Leuchte Schein und Schaen auf poetische Art und Weise zu entlocken, in der die Preisgabe der eigentlichen Lichtquelle, die stets im Verborgenen bleibt, keinen Platz hat.
Stolz auf Holz
Für Secto gehört dazu natürlich auch die Möglichkeit, ein Produkt nach seinem Lebenszyklus auch wieder sortenrein in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. Ein weiteres Steckenpferd des Unternehmens ist, dass die Leuchten aus Birkenholz für den Einsatz für den Objektbereich geeignet sind. Die Leuchten gehen mit ihrer Feuerfestigkeit bis 850 Grad Celsius weit über das geforderte Soll hinaus. Auch darauf ist man bei Secto besonders stolz.