Highlight
Offen für die Welt
Hotelier Peter Fetz führt das Hirschen – Fine Hotel, Restaurant & Spa – in Schwarzenberg gemeinsam mit seiner Schwester Pia. Als der heute 34-Jährige das im Jahr 1755 erbaute Haus im November 2017 übernahm, machte er sich daran, den Betrieb neu zu positionieren. Dabei haben die neun Generationen, die davor am Werk waren, die passenden Grundsteine gelegt, so Fetz: "Traditionen wurden stets gepflegt, wir waren aber schon immer ein weltoffenes Haus. Obwohl wir stolz auf unser ländliches Umfeld sind, spürt man im Hirschen dennoch einen urbanen Geist", beschreibt er den gemeinsamen Nenner und zugleich seine Vision "eines authentischen Ortes, der unserer heutigen Lebensidentität entspricht".
Nur kein Kitsch
Dass Fetz als Hotelpartner des Handwerkerkollektivs Werkraum Bregenzerwald fungiert, passt sehr gut in sein Konzept, weil "wir ähnliche Ziele verfolgen". Die zu nutzenden Synergien sieht er auf mehreren Ebenen gegeben: "Zum einen die lokale Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Handwerker aller Gewerke, zum einen gibt es einen unausgesprochenen Konsens, wenn es um Ästhetik geht. Wenn wir etwas Neues bauen, ist es ein modernes Gebäude, das sich gut in bestehende Ensemble eingliedert – und kein kitschiges Imitat." So gerade geschehen bei dem ikonischen Badehaus und den Hirschen Homes im Nebengebäude Wälderhaus, geplant von Nona Architektinnen: Beide wurden 2024 eröffnet, bei beiden Projekten spielt Holz eine zentrale Rolle.
Ein wahres Vorzeigeprojekt
Die Hauptverantwortung für die Tischlerarbeiten lag bei der Tischlerei Geser mit Sitz in Andelsbuch. '"Die Arbeiten im Hirschen sind für uns in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigeprojekt", erzählt Michael Geser, der gemeinsam mit seinem Vater den 1965 gegründeten, heute 15 Mitarbeitende zählenden Familienbetrieb leitet. "Das Klima auf der Baustelle war hervorragend, die Zusammenarbeit zwischen dem Bauherren, den Architektinnen und den involvierten Handwerksbetrieben hat reibungslos funktioniert. Wir konnten Dinge auf Augenhöhe ausdiskutieren und haben uns gegenseitig unterstützt. Für mich zeigt dieses Beispiel, dass es sich in vielerlei Hinsicht auszahlt, in das heimische Handwerk zu investieren – auch wenn es preislich nicht immer die günstigste Variante ist", so der Tischlermeister.
Reduziertes Design
Konkret produzierten Geser und sein Team Türen, Küchen, Trennwände und Möbel für die Appartements und das Badehaus. Im Spa-Bereich setzt man auf helles Eschenholz mit geseiften Oberflächen, in den Appartements kommt Eichenholz, in den Küchen kombiniert mit Edelstahl, zum Einsatz. Die Philosophie des reduzierten Designs findet sich hier wie dort, durch die unterschiedlichen Materialien erreicht man dennoch die von den Architektinnen gewünschte optische Unterscheidung.