Heizung-Kühlung in einem

Flächenkühlsysteme: effiziente Alternative zur Klimaanlage

Kälte- und Klimatechnik
26.09.2024

Die vom Klimawandel verursachten ausgedehnten Hitzeperioden im Hochsommer lassen die Verkäufe von energiefressenden Klimaanlagen explodieren. Eine gesündere und umweltfreundlichere Alternative stellt die sogenannte „Flächenkühlung“ dar, die idealerweise über Decken und Wände erfolgt.
Uponor Thermatop M Deckenkühlung
Ob Wohnung oder Bürogebäude: An heißen Tagen bietet die Uponor Thermatop M Deckenkühlung stets ein angenehmes Wohlfühlklima.

Wenn im Zimmer die Hitze steht und auch das nächtliche Lüften in schweißtreibenden Tropennächten nichts mehr bringt, dann heißt es Ventilator oder Klimaanlage einschalten. Während Ventilatoren nur über einen eingeschränkten Aktionsradius verfügen, klagen viele Menschen über auftretende Kopf- und Halsschmerzen, die sich oft auf den Betrieb einer Klimaanlage zurückführen lassen. Eine geräuschlose und zugluftfreie Abhilfe schafft in diesem Fall eine besonders nachhaltige und energieeffiziente Systemtechnik, welche von Fachleuten gerne als „Stille Kühlung“ bzw. „Flächenkühlung“ bezeichnet wird. Denn grundsätzlich kommen dafür alle raumumschließenden Flächen – also Boden, Wand und Decke – in Frage. Allerdings zeigen Untersuchungen, dass eine Kühlung über die Decke thermisch am angenehmsten empfunden wird und – da warme Luft aufsteigt – auch eindeutig den besten Kühleffekt bringt. „Einzige Voraussetzung für die Deckenkühlung ist das Vorhandensein einer Wärmepumpe zum Betreiben des Kreislaufs“, betont Axel Grimm, Geschäftsführer des deutschen Bundesverbandes Flächenheizungen und Flächenkühlungen.

Die Deckenkühlung ist auch bei der Sanierung von Altbauten oder in denkmalgeschützten Häusern eine gute Option.

Axel Grimm, BV Flächenheizungen und Flächenkühlung

„Damit ist die Deckenkühlung auch bei der Sanierung von Altbauten oder in denkmalgeschützten Häusern eine gute Option, wo der Boden oft nicht verändert werden darf. Ebenso wichtig ist, dass die Statik stimmt.“    

Einfache Funktionsweise – angenehmes Raumklima

Statt kalte Luft durch den Raum zu blasen, zirkuliert bei einer wassergeführten Deckenkühlung kaltes Wasser mit ca. 16 bis 20 Grad Celsius durch die Rohrsysteme, welche die Wärme in der Raumluft absorbieren und dadurch die Decke über ihre gesamte Fläche energiesparend und geräuschlos herunterkühlen. Bei der Installation werden die Rohrregister entweder in die Betondecke eingegossen oder als vorgefertigte Module an der Decke montiert. Weil sich Modul-Kühlflächen relativ einfach auf Decken, Dachschrägen, Massivwänden und Trockenbau-Wänden anbringen lassen, können diese auch nach baulicher Fertigstellung oder im Zuge einer Gebäudesanierung eingebaut werden. Grimm: „Beim bevorzugten Trockenbausystem werden dazu baubiologisch geprüfte Gipsfaserplatten auf eine Unterkonstruktion (Holz oder Metall) geschraubt und geklebt. Auf ihrer Rückseite befinden sich die Kühlrohre, die der Installateur dann an den Kühl- und Heizkreisverteiler anschließt.“ Die verbauten Kühlschlangen für den Wasserdurchlauf könnten laut dem Experten im Winter aber auch genauso gut mit heißem Wasser beschickt werden, sodass ein zusätzliches Heizsystem entsteht. Dieses hätte dieselben Vorteile wie die Flächenkühlung: „Es arbeitet ganz ohne Luftverwirbelung und erzeugt außerdem keine trockene Heizungsluft, unter der viele Menschen in der kalten Jahreszeit leiden.“

Heizung und Kühlung in einem  

Um Räume im Sommer angenehm zu kühlen und im Winter behaglich zu wärmen, bieten namhafte Hersteller verschiedene Systemlösungen für Kühl- und Heizdecken an. Der große Vorteil dabei: In Kombination mit einer reversiblen Wärmepumpe muss diese durch die günstigen Zieltemperaturen im Wasservorlauf nur ein geringes Temperaturgefälle überwinden. Architektonisch anspruchsvolle Deckenkühlungen im Wohn- und Gewerbebau lassen sich beispielsweise mit Uponor Thermatop M relativ einfach umsetzen. „Es gibt fünf Standard-Modullängen von 95 bis 255 cm, die so miteinander gekoppelt werden können, dass genügend Raum bleibt für Aussparungen, etwa für Lampen oder Sprinkler“, erklärt Rudolf Donner, Geschäftsführer von Uponor Österreich, das seit kurzem zur Georg Fischer Gruppe mit Hauptsitz in Schaffhausen (Schweiz) gehört. Das bewährte System basiert im Kern auf dem diffusionsdichten MLCP Mehrschichtverbundrohr und besteht aus standardisierten Modulen, die per Klick-Montage schnell und ohne zusätzliches Werkzeug in herkömmliche Deckenunterkonstruktionen eingehängt werden können. Laut Donner wird auch die nachträgliche Beplankung vom Trockenbauer komplett in Eigenregie ausgeführt, womit eine vollständige Gewerketrennung gewährleistet ist.

Mehr Komfort – weniger zahlen

Wie man Energie- und Rohstoffkosten einsparen und gleichzeitig die Effizienz der Raumtemperierung deutlich steigern kann, beweist das Linzer Unternehmen KE KELIT mit seinen innovativen Climatefix-Systemen.

KCG3-Module
Sorgt für eine wesentlich schnellere Montage: Die vorgefertigten KCG3-Module werden einfach mit dem Kelox Protec-Stecksystem verbunden.

Das neue, patentierte 3-Schicht Verbundrohr Alox mit einer Außenschicht aus Aluminium sowie Aluminium-Leitblechen wurde speziell für den Einbau in abgehängten Decken konzipiert und harmoniert perfekt mit den bewährten Kelox Protec Clix Steckfittings, die mit ausgeklügelten Features für hohe Sicherheit sorgen. Das ermöglicht eine wesentlich schnellere Montage, da auf schwere und teure Werkzeuge wie Pressen verzichtet werden kann. Außerdem wird im Vergleich zu herkömmlichen Mehrschichtverbundrohren die Heiz- bzw. Kühlleistung deutlich erhöht. Auch der niederösterreichische Familienbetrieb Variotherm entwickelt und vertreibt bereits seit 45 Jahren maßgeschneiderte Flächenheiz- und -kühlsysteme für Boden, Wand und Decke. Geschäftsführer Alexander Watzek verrät, warum sich eine Flächenheizung bzw. -kühlung schon innerhalb weniger Jahre amortisiert: „Vergleicht man die Anschaffungskosten mit einer Klimaanlage, sind diese bei einer Kühldecke höher. Im laufenden Betrieb liegen die Energiekosten bei einer wassergeführten Deckenkühlung jedoch bis zu 30 Prozent unter den Stromkosten einer Klimaanlage.“

Nachhaltige Kühlsysteme an Gebäude und Bewohner anpassen

Laut Birgit Kurz, Marketingverantwortliche für die Länder Österreich, Tschechien, Slowakei und Ungarn beim Raumklimaspezialisten Vogel & Noot sei es bei der Wahl moderner Komplettlösungen rund um Heizung und Kühlung wichtig, das jeweilige Gesamtbild zu betrachten. „Wenn genügend Fläche für die Kühlung zur Verfügung steht, ist eine Kühlung über Decken und Wände sicherlich eine gute Option, die sowohl flexibel als auch energieeffizient ist. Bei einer hohen Belegungsrate könnte es jedoch sinnvoller sein, ein Kühlsystem mit Gebläsekonvektoren oder ein Klimagerät zu wählen, das besser auf den Kühlbedarf abgestimmt werden kann.“

Vorteile einer Decken- und Wandkühlung

  • Kurze Montagezeiten mit nachträglicher Einbaumöglichkeit
  • Spart bis zu 30 % Energiekosten
  • Frei von Zugluft – wirbelt keinen Staub auf
  • Geräuschlos – kann auch nachts laufen
  • Angenehmes Raumklima durch Strahlungsaustausch
  • Temperatur kann in jedem Raum einzeln geregelt werden
  • Wartungsfrei, umweltfreundlich und energiesparend
  • Großflächige Kühlung von Decken und Wänden
  • Schallschutz durch schallabsorbierende Oberfläche
  • Stille, sanfte Kühlung – optional kann auch geheizt werden
  • Hygienische Kühlung: keine Verteilung von Bakterien oder Mikroorganismen
  • Beste Einsatzmöglichkeiten bei solarer Kühlung
Branchen
Haustechnik