Töchtertag
Frauen in der Baubranche übernehmen Führungspositionen
„Der positive Trend in Männerdomänen wie der Baubranche zeigt, dass sich Frauen immer stärker durchsetzen“, erklärt Kriz-Zwittkovits. Tatsächlich befindet sich die Baubranche, traditionell von Männern dominiert, im Wandel. Immer mehr Frauen erobern die Planungsbüros und Baustellen, was zu einer zunehmenden Geschlechtervielfalt in der Branche führt. Margarete Kriz-Zwittkovits, Vorstandsvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien: „Diese Veränderung spiegelt sich nicht nur in einer steigenden Anzahl von Frauen in Führungspositionen wider, sondern auch in einem wachsenden Interesse von Frauen an einer Karriere im Bauwesen.“
Vielfältige Perspektiven in traditionellen Branchen
Trotz historischer Dominanz von Männern in der Baubranche zeigen steigende Zahlen von Frauen ein wachsendes Interesse an Karrieren in traditionell männlich geprägten Bereichen. „Frauen bringen nicht nur technisches Know-how, sondern auch kreative und zwischenmenschliche Fähigkeiten ein, die zu innovativen Lösungen führen“, sagt Kriz-Zwittkovits: „Die verstärkte Integration weiblicher Fachkräfte in den Baubereich bietet auch Unternehmen verschiedene Vorteile: Frauen können dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen, indem sie Männer ersetzen, die in den Ruhestand gehen. Weibliche Fachkräfte gelten als innovativ, einfühlsam und feinmotorisch begabt, was den Bauunternehmen zugutekommen kann. Arbeitgeber mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in ihrer Belegschaft wirken attraktiver und moderner. Und gemischte Teams haben oft eine höhere Effizienz und erzielen bessere Arbeitsergebnisse.“
Mehr Frauen in Wien
Die Wiener Wirtschaftskammer verzeichnet seit dem Jahr 2001 einen Anstieg der Frauen in der bisher männerdominierten Baubranche. Nach den Aufzeichnungen im Jahr 2001, in denen lediglich 21 weibliche Unternehmerinnen in der Fachgruppe Bau registriert wurden, hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt und liegt derzeit bei 57. Über die Jahre hinweg ist eine kontinuierliche Steigerung zu verzeichnen. Vor einem Jahrzehnt, im Jahr 2013, lag die Anzahl der weiblichen Chefinnen in der Baubranche bei etwa 40 Einzelunternehmerinnen, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Anfangsjahren darstellt. Kriz-Zwittkovits: „Diese Entwicklung spiegelt einen positiven Trend wider und unterstreicht das wachsende Interesse von Frauen an Berufen in der Baubranche. Die Zunahme der weiblichen Präsenz in diesem Sektor zeigt auch das Potenzial und die Vielfalt von Karrieremöglichkeiten für Frauen in traditionell männerdominierten Branchen; eine positive Tendenz, mit Luft nach oben.“
In der Fachgruppe Bau, die eine Vielzahl von Berufen wie Abriss, Bauleitung, Sanierung und viele weitere umfasst, ist eine kontinuierliche Steigerung des Frauenanteils zu verzeichnen. Im Jahr 2023 machte der Frauenanteil rund 7,3 Prozent aus, was einen Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Vor zehn Jahren, im Jahr 2013, lag der Frauenanteil bei 5,2 Prozent und sogar noch weiter zurück, im Jahr 2001, betrug er lediglich 3,7 Prozent. Kriz-Zwittkovits: „Diese positive Entwicklung zeigt eine zunehmende Diversität und Chancengleichheit in einem traditionell männlich dominierten Bereich.“
Ermutigung zur Berufswahl
Kriz-Zwittkovits ermutigt junge Frauen dazu, Berufe in typischen Männerbranchen wie dem Bau zu ergreifen. „Es ist wichtig, dass Frauen sich ihrer Fähigkeiten bewusst, in Männerdomänen erfolgreich zu sein", betont sie: „Der Töchtertag bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Vielfalt von Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen und Vorurteile gegenüber traditionellen Männerberufen abzubauen.“