Eine glasklare Erfolgsgeschichte
Für Bohle war es ein besonders ereignisreiches Jahrhundert: Der Ein-Mann-Betrieb entwickelte sich zum Global Player mit rund 400 Beschäftigten an über 14 Standorten weltweit. 2023 feiert das Familienunternehmen sein 100-jähriges Bestehen und blickt stolz auf eine bewegte Vergangenheit zurück.
Alles begann mit Schneiderädchen. Am 10. Dezember 1923 begründet Josef Bohle das Familienunternehmen. In einer kleinen Werkstatt seines Schwagers in Ohligs – heute ein Stadtteil, der zu Solingen in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) gehört. Er stellt Glasschneiderädchen her und beliefert unter anderem Solinger Messerfabrikanten, die die Erzeugnisse von Bohle in ihren Taschenmessern einsetzen.
Die Welt wird auf Bohle aufmerksam
Die Glasschneider als Qualitätswerkzeug setzen unter der Bohle-Marke „Silberschnitt“ neue Maßstäbe. Sie werden zunächst in Europa und dann weltweit schnell zum Synonym für präzisen Glaszuschnitt. 1936 kommt es auch zur Eintragung der Marke „Veribor“, die ab den 1950er Jahren namensgebend für das renommierte Saugheber-Sortiment ist und die Handhabung von Glas und gasdichten Materialien revolutionieren.
Diese häufig auch patentierten Produkte und die Innovationsfreude setzen den Grundstein für ein bemerkenswertes Wachstum und für das heutige Erfolgskapital von Bohle. Bohle entwickelt und produziert die meisten seiner Produkte am Stammsitz im deutschen Haan. Hinzu gekommen sind in den letzten Jahrzehnten auch eine eigene chemische Entwicklung und die Entwicklung und Produktion von teilweise preisgekrönten Glasbeschlägen.
Internationale Expansion, auch nach Österreich
Um seine Produkte international zu vertreiben, beginnt Bohle in den 1990er Jahren mit dem Aufbau eines Direktmarketing-Konzepts in Europa. Nach der Beteiligung an Unternehmen in Großbritannien und in den Niederlanden, der Eröffnung der ersten Niederlassung in Italien, wird am 3. Oktober 1994 die Bohle GmbH in Wien gegründet. Sie ist eine der ersten eigenständigen Gesellschaften. Als Ein-Mann-Betrieb gestartet, stellt sich auch in Österreich rasch Erfolg ein. „1997 waren wir schon mit vier Personen im Vertrieb tätig und sind seither beständig gewachsen“, erzählt Franz Schreibmaier, Geschäftsführer von Bohle Österreich. „Auch aktuell suchen wir übrigens wieder Verstärkung.“ Mit der EU-Erweiterung wurden von Österreich aus neue Märkte erschlossen. Seit 2004 werden auch Ungarn und Slowenien von den Mitarbeiter*innen der österreichischen Bohle GmbH betreut.