Großes Können, viel Herzblut
Beim heurigen Bundeslehrlingswettbewerb der Tischler*innen und Tischlereitechniker*innen in Linz wurde der Modus der „unbekannten Stück“ weitergeführt. Neu waren Bonusaufgaben, die zusätzliche Punkte brachten.
Am 23. und 24. Juni 2023 trafen sich im Linzer Designcenter die besten Tischlerei-Lehrlinge Österreichs zum heurigen Bundeslehrlingswettbewerb unter dem passenden Motto „Die Besten. Der Besten.“ Das Team rund um Landesinnungsmeister Alois Kitzberger und Landeslehrlingswart Claudia Hindinger meisterte alle organisatorischen Herausforderungen perfekt und stellte eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine, die alle Teilnehmenden begeisterte.
Chance auf Bonus-Punkte
Am Freitag wurden bereits die Arbeitsplätze eingerichtet, am Abend ging die traditionelle Lehrlingsvorstellung über die Bühne – ein lustiges Impro-Theater inklusive. Der Wettbewerb selbst startete in der große Halle des Veranstaltungszentrum für die Tischler*innen am Samstag um acht Uhr, für die Techniker*innen war es ab 8.30 Uhr soweit. Für die Aufgaben gab es viereinhalb Stunden Zeit, maximal eine halbe Stunde durfte überzogen werden – wofür allerdings Punkte abgezogen wurden. Der im Vorjahr neu eingeführte Modus der „unbekannten Stücke“ hat sich bewährt und wurde daher wieder übernommen, allerdings im zweiten und dritten Lehrjahr um eine Bonusaufgabe ergänzt. Wurde diese im Laufe des Arbeitens gewählt, konnten zusätzliche Punkte lukriert werden. „Eine gute Möglichkeit, sich vom Feld abzusetzen“, wie die Organisatoren betonten.
Kein Kinderspiel
Bundeslehrlingswart und LIM Wien Ludwig Weichinger-Hieden fungierte wieder als „Geheimnisträger“: Die von ihm ersonnenen Stücke wurden den Lehrlingen erst am Beginn des Wettbewerbs bekannt gegeben. Für die Jungtischler*innen gab es heuer Kindersessel in unterschiedlichen Schwierigkeiten aus Fichtenholz zu fertigen, wobei das Stück für das erste Lehrjahr von den Beobachtern als besonders herausfordernd eingestuft wurde. Auch die anderen Stücke bzw. Aufgaben hatten es „in sich“. So die sogenannten Teufelszinken, die im dritten Lehrjahr als Zusatzaufgabe gefertigt werden konnten. Wobei laut Auskunft von LIM Kitzberger nicht die Verbindung selbst, sondern die besondere Schräglage die Herausforderung darstellte: „Hier ist enorm genaues Arbeiten notwendig.“ Im vierten Lehrjahr Tischlereitechnik Planung war ein Büro mit Dachschrägen zu planen, im Zweig Produktion ging es um die Umsetzung eines Empfangspult, inklusive Planung und Erstellung der Holzverbindungen, der Konstruktion sowie der CNC-Arbeiten. Der Wettbewerbsteil „Holzerkennung“ fand nicht wie früher nach der Abgabe der gefertigten Stücke statt, sondern musste innerhalb der vorgegebenen Zeit absolviert werden.