Büromöbel: Ausländische Hersteller auf dem Vormarsch
Angetrieben von einem steigenden Büroflächenangebot wuchs der Markt für Büromöbel im vergangenen Jahr konstant. Laut einer aktuellen Studie des Markforschungsinstituts Branchenradar erhöhten sich im Jahr 2019 die Herstellerumsätze mit Büromöbeln und Bürositzmöbeln – wie bereits im Jahr davor – um 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 256,1 Millionen Euro. Der Anstieg war etwa zur Hälfte preisgetrieben.
Zuwächse in allen Kundengruppen
Die Erlöse stiegen in allen Kundengruppen, mit Ausnahme des Finanzsektors. Den stärksten Zuwachs gab es bei Kunden aus der Sachgütererzeugung mit plus 9,7 Prozent gegenüber Vorjahr. Behörden investierten um 3,8 Prozent mehr in Büromöbel als im Jahr davor, Dienstleistungsunternehmen um 0,8 Prozent mehr. Zudem konnten im Jahr 2019 ausländische Hersteller ihre Bedeutung am österreichischen Markt weiter ausbauen. Der Marktanteil erhöhte sich im Direktgeschäft um 2,5 Prozentpunkte auf 43,1 Prozent. Berücksichtigt man auch die Umsätze ausländischer Hersteller von Bürostühlen, die von österreichischen Büromöbelproduzenten verkauft werden, lag der Marktanteil im abgelaufenen Jahr erstmals deutlich über fünfzig Prozent.
Marktforscher Kreutzer: „Verengung des heimischen Angebots“
Für Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Branchenradar.com Marktanalyse, kommt diese Entwicklung nicht unerwartet. „Durch die in den letzten Jahren faktische Verengung des heimischen Angebots (Bene, Hali und Neudörfler wurden in der BGO Holding zusammengefasst, Svoboda ging in Konkurs), wird viel Raum für ausländische Anbieter frei“, stellt Kreutzer fest. Speziell bei großvolumigen Ausschreibungen habe es in den letzten Jahren ein verstärktes Engagement von vor allem deutschen Herstellern gegeben. „Dass diese auch ab und an den Zuschlag erhalten, sollte nicht verwundern“, so Kreutzer abschließend.
Coronakrise bremst Aufschwung
Im laufenden Jahr würgt die Coronakrise jedoch den bislang robusten Aufschwung vermutlich ab. Infolge von Bauverzögerungen werden Fertigstellungen neuer Büroflächen verschoben und Ersatzinvestitionen hintangestellt. Bei Branchenradar erwartet man daher einen Umsatzrückgang von rund zwei Prozent gegenüber Vorjahr. (red/branchenradar)