Chancen für den Holzhausbau
Autor: Andreas Suttner
Nach der Begrüßung durch die Seminarleiterin DI Sylvia Polleres (Holzforschung Austria) eröffneten Bundesinnungsmeister KommR Richard Rothböck (Bundesinnung Holzbau) und Ing. Peter Szlavik (Österreichischer Fertighausverband) die Holz_Haus_Tage 2014.
Kosten
Der ersten Block mit dem Titel „Kosten“ begann mit dem Vortrag von ao. Univ.-Prof. Dr. Maximilian Moser (Medizinische Universität Graz, Human Research Institute Weiz). Er präsentierte seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse bezüglich der beruhigenden Wirkung des Bau- und Werkstoffes Holz auf den menschlichen Organismus. Danach erläuterte DI Jörg Koppelhuber (Technische Universität Graz, Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft) die wirtschaftliche Seite des Bauens in Bezug auf Kosten und Kalkulation im mehrgeschoßigen Holzbau. Der Holzbau soll, so der Vortragende, längerfristig geplant werden und zu einem „ganzheitlichen schlüsselfertigen Systemholzbau“ führen. Joachim Binder (JBBeratung) plädierte im Anschluss für die Rationalisierung und Optimierung des Einkaufs. Nachhaltigkeit und Ökologie sollen seiner Meinung nach keine Schlagworte bleiben, sondern im Sinne von „Denke global – agiere regional“ gelebt werden.
Forschung und Technik
Den Auftakt des zweiten Blocks gestaltete Prof. Dr.-Ing. Andreas Rabold (Hochschule Rosenheim, D) mit dem Thema Schallschutz. Er erläuterte insbesondere den vibroakustischen Planungsprozess vom Entwurf bis zur Werksplanung. Danach referierte Dr. Martin Teibinger (Holzforschung Austria) über das Zusammenspiel von Haustechnik und Bauphysik während der Planungsphase. Teibinger ging dabei näher auf die Problematik der Schnittpunkte ein, die er den Teilnehmern anhand prägnanter Fallbeispiele näherbrachte.
Dr. Kerrin Lessel (SSP-West Schadenservice GmbH) erstaunte das Publikum vor der Pause mit ihren Ausführungen über die laboranalytischen Möglichkeiten bei der Untersuchung von Wasserschadensursachen mittels Wasserisotopen.
Aktuelles
Der dritte Block – „Aktuelles“ – wurde von der Seminarleiterin DI Sylvia Polleres eröffnet, die ein Update von „Sockel- und Fensterbankanschlüssen“ darbrachte. Sie erläuterte konstruktive sowie bauliche Mängel und lud die anwesenden Teilnehmer dazu ein, ihre Kompetenz anhand eines aktuellen Beispiels zu beweisen. Das Publikum zeigte sich dabei als äußerst sachverständig.
„Neue Dimensionen“ des computerbasierten Holzbaus erklärte im Folgevortrag DI Oliver David Krieg (Institut für Computerbasiertes Entwerfen der Universität Stuttgart, D). Er sprach sich für eine Optimierung des Fertigungsprozesses mittels Roboterfertigung und computerisierter Optimierung der Planung aus. Sein Fazit der interessanten Fallbeispiele lautete somit: „Optimierte Formen, die sich an Beispielen der Natur orientieren, helfen dabei, teures Material zu sparen.“ Den Abschluss des Blocks bestritt Sanjay Sauldie (Internet Return on Invest, D). In seinem fulminanten Vortrag ging er auf die Bedeutung des Internets und von Social Media für die Holzbaubranche ein, die in einem modernen Internetmarketing nicht mehr wegzudenken seien. Besonders mit den heutigen Möglichkeiten von 3-D-Holz-Druckern versetzte er die Zuhörer in Staunen.
Markt und Recht
Den ersten Vortrag des zweiten Tages bestritt Mag. Andreas Kreutzer (Kreutzer Fischer & Partner Consulting GmbH), in dem er die Rahmenbedingungen für den gegenwärtigen Holzbau erläuterte und dessen Herausforderungen und Potenziale skizzierte.
Holzbranche verstärkt die Innovationsorientierung
Der Holzcluster Steiermark stellt auch in den kommenden Jahren die Innovation in den Vordergrund seiner Arbeit und will den Clusterbetrieben
mit Zukunftsprojekten mehr Lust auf Innovation machen.
So setzt der Holzcluster auf Industrie 4.0 und Robotik – Technologien, die in anderen Industriezweigen bereits fester Bestandteil der Arbeitswelt sind, sollen allmählich ihren Weg in die Holzindustrie finden. Über diese und andere Zukunftsthemen diskutierte die Branche kürzlich beim traditionellen Cocktail des Holzcluster Steiermark. Daneben stehen die Erforschung der Holzeinsatzmöglichkeiten in der Automobilindustrie sowie die intensive Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen weiter auf der Tagesordnung des Holzclusters.
Dass Spitzenleistungen außerhalb der sogenannten Komfortzone passieren, weiß Wolfgang Fasching aus eigener Erfahrung zu berichten. Den Gästen des Clustercocktails bleiben die Worte, die der steirische Extremsportler in seinem mitreißenden Vortrag wählte, sicher in Erinnerung: „Alles Denkbare ist auch machbar. Du musst es dir nur zutrauen. Und du musst es auch wirklich für dich wollen. Ein Zauberwort dabei lautet: Geduld.“