Nachgefragt bei

“Ein weiteres schwieriges Jahr”

25.03.2025

Michael Stvarnik, Landesinnungsmeister Bau der Steiermark, im Kurzinterview "Nachgefragt bei" mit der Bauzeitung: Er rechnet 2025 mit einem weiteren schwierigen Jahr für die steierische Bauwirtschaft.

 

Landesinnungsmeister Bau Steiermark Michael Stvarnik. © LI Bau Steiermark.
Landesinnungsmeister Bau Steiermark Michael Stvarnik.
© LI Bau Steiermark.

Wie wird 2025 für das Baugewerbe in der Steiermark? Rechnen Sie mit einer ersten Erholung, oder wird 2025 sogar noch schwerer als 2024?
Gegliedert nach den Bausparten hatte der Wohnbau im Jahr 2024 einen Rückgang von 9,0 Prozent zu verzeichnen. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang von 7,8 Prozent prognostiziert. Aus unseren Erhebungen geht auch hervor, dass im Bereich des sonstigen Hochbaues mit einem Rückgang von 5 Prozent zu rechnen sein wird. Lediglich im Bereich des Verkehrswegebaues wird ein Plus von 4,1 Prozent erwartet. Der Wasserbau wird im Auftragsvolumina als annähernd gleich bewertet. Somit ist die Auftragslage für das Betriebsjahr 2025 nach unseren Erhebungen jedenfalls als deutlich rückläufig zu bezeichnen. Ein weiteres schwieriges Jahr steht der steirischen Bauwirtschaft bevor.

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Die KIM-Verodnung fällt

Was stimmt Sie zuversichtlich, was nachdenklich?
Zuversichtlich stimmt mich das zusätzliche geförderte Wohnbauvolumen in der Steiermark und der Entfall der KIM-Verordnung. Aus dem vorliegenden Regierungsprogramm stimmen mich folgende Punkte positiv: Die geplante Sonderabschreibung für Bauinvestitionen, geplante Impulse zur Vorziehung von Investitionen, das Bekenntnis zu leistbarem Wohnen, die Zweckwidmung der Wohnbaumittel sowie die geplante Entbürokratisierung und Reform des Vergaberechts. Nachdenklich stimmt mich, wie immer und leider schon gewohnt, die entscheidende Frage: Was wird davon wann und wie umgesetzt?

Was erwarten Sie sich von der neuen Bundesregierung? Welche Maßnahmen sollte sie setzen, um die Bauwirtschaft zu unterstützen?
Ein Abgehen von der bisherigen Ankündigungspolitik hin zum Umsetzen von Maßnahmen, die für die Wirtschaft allesamt dringend benötigt werden, um den Konjunkturmotor Bauwirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Ein wesentlicher Punkt, der in keinem Regierungspapier aufscheint, ist für mich das Eindämmen der Normenflut, die Rückführung derselben auf ein vernünftiges, finanzierbares Ausmaß. Nach den derzeitigen für den Bau relevanten Regelungen bauen wir bildliche „Luxuskarossen“ – „Nutzfahrzeuge“ sind nicht vorgesehen. Hier sollte rasch und pragmatisch reagiert werden.