Nachgefragt bei

“Ich habe eine klare Erwartung an die Regierung”

11.02.2025

Norbert Hartl, Landesinnungsmeister Bau Oberösterreich, im Kurz-Interview mit der Bauzeitung: Was ihn zuversichtlich stimmt und was nachdenklich.

Wie wird 2025 für das Baugewerbe in Oberösterreich?

Landesinnungsmeister Bau Oberösterreich Norbert Hartl.
Landesinnungsmeister Bau Oberösterreich Norbert Hartl. Copyright: WKOÖ

Die wirtschaftliche Entwicklung im Baugewerbe in Oberösterreich hängt von mehreren Faktoren ab. Insgesamt gibt es Potenzial für eine wirtschaftliche Erholung bis 2025.

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Infrastrukturinvestitionen: Wenn die Regierung in Infrastrukturprojekte investiert, könnte dies zu einem Anstieg der Bauaktivitäten führen. Programme zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur oder zur Schaffung von Wohnraum könnten die Branche unterstützen.

Private Bauvorhaben: Die allgemeine wirtschaftliche Lage, einschließlich der sinkenden Zinssätze, das Auslaufen der KIM-Verordnung erhöht die Verfügbarkeit von Krediten, und wird einen positiven Einfluss auf den privaten Bau haben.

Gewerbe und Industrie Bau: Eine Stabilisierung oder Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmen-Bedingungen durch die neue Regierung könnte die Nachfrage nach Bauleistungen erhöhen.

Preisentwicklung: Die Preise für Baumaterialien und Bau-Dienstleistungen könnten weiterhin volatil sein, wird aber auf einem derzeit vernünftigen Niveau bleiben. Eine Stabilisierung der Preise auch durch den bereits getätigten moderaten Lohnabschlüsse für 2025 und 2026 führen zu weiterer Preisstabilität.

Positive Stimmungslage

Was stimmt Sie zuversichtlich, was nachdenklich? 
Zuversichtlich stimmt mich: Die Erwartungshaltung in eine neue Regierung, die Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Entwicklung im Fokus hat, damit zeitnah eine positive Stimmungslage und Investitionsfreudigkeit zurückkehren.

Nachdenklich stimmt mich: Die nach wie vor überbordende Bürokratie und vor allem, dass viele Projekte unter Verzögerung und Verschleppung durch die Hoheitsverwaltung leiden, respektiv teilweise behindert werden. Zum Beispiel durch unendliche Verfahrensdauer, Rechtsunsicherheit der Verfahren und eine Unzahl von gesetzlichen Vorschriften und Vorgaben.

Was erwarten Sie sich von der neuen Bundesregierung?
Ich habe klare Erwartungen an die Regierung:

  • Förderung der unternehmerischen Interessen an erster Stelle. Das würde auch der Budget-Konsolidierung helfen und den Sozialstaat zu erodieren.
  • Steuererleichterung durch Vereinfachung des Steuersystems.
  • Deregulierung von Bauvorschriften und Beschleunigung der Verfahren.
  • Überprüfung der Notwendigkeit und Finanzierbarkeit des „EU Green Deal“.

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