KV-Runde bringt Zweijahresabschluss
Die Bau-Sozialpartner vereinbaren einen Zweijahresabschluss: Plus 2,7 Prozent für 2025 sowie die Steigerung des VPI im laufenden Jahr (ohne einen weiteren Aufschlag) für 2026. Weitere Änderungen betreffen u.a. das Taggeld.
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In der Bauarbeiter-Lohnrunde einigten sich die Bundesinnung Bau und der Fachverband der Bauindustrie mit der Gewerkschaft Bau-Holz auf eine Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Lehrlingseinkommen von
- 2,7 Prozent ab 1.5.2025
- Steigerung VPI 2025 ab 1.5.2026
Die Lohnerhöhung für 2025 entspricht dem durchschnittlichen VPI der Monate März bis Dezember 2024. Dieser verkürzte Beobachtungszweitraum wurde bereits im Rahmen der KV-Runde 2023 vereinbart, um rechtzeitig vor Beginn der Bausaison 2025 Klarheit über die zu erwartenden Kostensteigerungen im Lohnsektor zu haben. Der Erhöhung zum 1. Mai 2026 wird der VPI des Kalenderjahres 2025 zugrunde gelegt. Darunter ist die durchschnittliche Veränderung der einzelnen Monatswerte 2025 zu verstehen, wobei auf eine Dezimalstelle gerundet wird.
Die Veränderung des Beobachtungszeitraums auf das Kalendervorjahr – bisher wurde auf den Durchschnitt der Monatswerte von März des Vorjahres bis Februar des laufenden Jahres abgestellt – hat den Hintergrund, dass der VPI in der Vergangenheit der Lohn- und Gehaltserhöhung als wesentliche Größe zugrunde gelegt wurde. Das hat die Kalkulation zu Saisonbeginn erschwert, weil die Unternehmen bei Abgabe der Angebote die Entwicklung des VPI für die letzten zwei Monate des Beobachtungszeitraums (namentlich Jänner und Februar) schätzen mussten. Die Vorverlegung des Beobachtungszeitraums soll dieses Problem beseitigen. Daher enthält auch der diesjährige Kollektivvertragsabschluss die Bestimmung, dass der Lohnerhöhung zum 1. Mai 2027 der VPI des Kalenderjahres 2026 zugrunde gelegt werden soll.
Erhöhung der Ist-Löhne
Für die Erhöhung der Ist-Löhne wurde die traditionelle Parallelverschiebungsklausel vereinbart. Diese besagt, dass Überzahlungen über dem kollektivvertraglichen Mindestlohn betragsmäßig erhalten bleiben müssen.
Die Taggelder werden ab 1.5.2025 moderat (um einen Fixbetrag) erhöht und können der Tabelle entnommen werden. Sie werden auch am 1.5.2026 nochmals moderat mit einem Fixbetrag erhöht (12,85 € – 20,70 € – 34,20 €).
Das Nächtigungsgeld wird nach einer dauerhaft im Kollektivvertrag verankerten Formel erhöht und beträgt ab 1.5.2025 16,90 € pro Nacht. Aufgrund der Anhebung der Grenzen für die Abgabenfreiheit pauschaler Nächtigungsgelder (siehe dazu „Taggeld bis zu 30 Euro steuerfrei ab 1. Jänner 2025“ in Bauzeitung 14/2024, Seiten 14-15) ist das Nächtigungsgeld bis auf weiteres wieder zur Gänze abgabenfrei (sofern der Anspruch nach den Bestimmungen des KV besteht).
Die pauschale Fahrtkostenvergütung wird ab 1.5.2025 von derzeit 10 Cent auf 12 Cent pro Kilometer angehoben. Diese pauschale Fahrtkostenvergütung betrifft Fahrten zwischen Wohnung und Baustelle, stellt aber nur eine von mehreren Möglichkeiten der Abgeltung von Fahrtkosten dar: Der Arbeitgeber kann die Arbeitnehmer auch weiterhin mit einem eigenen Verkehrsmittel transportieren („Werkverkehr“) oder die Fahrtkosten für ein öffentliches Verkehrsmittel zum billigsten Tarif übernehmen. Da in der Praxis immer wieder Unklarheiten bestehen, was genau unter einem „Verkehrsmittel zum billigsten Tarif“ (so der Wortlaut des KV) zu verstehen ist, haben die KV-Parteien die Einsetzung einer Arbeitsgruppe vereinbart, die eine neue praxisgerechte Formulierung erarbeiten soll.
KV-Angestellte noch offen
Die Verhandlungen mit der GPA über einen Kollektivvertragsabschluss für die Bauangestellten wurden noch nicht abgeschlossen. Sobald eine Einigung erzielt wird, sind nähere Infos darüber hier abrufbar.
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Mehr Infos: Eine Mitglieder-Info zum diesjährigen KV-Abschluss
finden Sie hier.