Raumwunder

Kleine Badezimmer pfiffig planen

Christian Klobucsar, GEBÄUDEINSTALLATION
10.02.2022

Die Idealvorstellung eines Traumbades muss nicht immer ein riesiger Wellness-Tempel sein. Mittels optimaler Nutzung des verfügbaren Raumes lässt sich selbst das kleinste Bad in einen perfekten Wohlfühlraum verwandeln.

Fakt ist, dass durch die Corona-Krise verstärkt in die eigenen vier Wände investiert wird. Vor allem die Nachfrage nach Badsanierungen ist derzeit enorm hoch. Die Gründe dafür sind zahlreich. Zum einen wird jenen Menschen, die im „Homeoffice“ viel Zeit daheim verbringen, bewusst, mit welchen Mängeln sie leben müssen, was das Wohlbefinden betrifft: Zum anderen steht in vielen Haushalten Budget zur Verfügung, das üblicherweise für den Urlaub reserviert war und jetzt auf kaum verzinsten Sparkonten vor sich hindümpelt. Dieser Cocktail macht es wohl aus, warum in den Installationsbetrieben die Auftragsbücher auf viele Monate hinaus ausgelastet sind. Denn derzeit wird lieber in Betongold bzw. in die Sanierung der Heizung oder des (Klein-)Bades investiert, als gespart.

kleines Bad - Planungsvorschlag
Die drei vorrangigen Wünsche jeder Badplanung sind laut SHK-Großhändler Holter: Pflegeleichtigkeit, Komfort und möglichst viel Stauraum.
© GettyImages

Mittels Drehfalttüren können die einzelnen Duschelemente komplett zur Wand weggeklappt werden, wodurch sich selbst in einem Minibad ein großzügiges Raumgefühl erzeugen lässt. Jedoch ist – vor allem im Altbau – der Einbau einer bodengleichen Dusche oft mit einbautechnischen Hürden versehen, die die Sanierung natürlich erheblich verteuern. Denn lässt sich das erforderliche Gefälle aufgrund fehlender Aufbauhöhen nicht realisieren, müssen Hebeanlagen diesen Job übernehmen. Dies ist jedoch mit weiterem Platzbedarf und auch einer zusätzlichen Geräuschkulisse verbunden.

kleines Bad - Planungsvorschlag

Was die Farbe betrifft, so hat sich der Trend in letzter Zeit von dezenten Farben im Bad hin zu mutigen, kraftvollen Tönen gewandelt. Aber auch Schwarz hat in den Bädern Einzug gehalten – selbst in der Keramik. Waren früher Fliesen in leichten Cremetönen oder Weiß stark gefragt, kommen heute unterschiedliche Wandbeläge zum Einsatz bis hin etwa zu Kieselmosaiken, großflächigen Spiegeln, aber auch komplett verspiegelte Duschwände. Im Trend liegen derzeit auch komplette Wandverkleidungssysteme. Diese ermöglichen genau das, was sich viele Konsument*innen wünschen: einen schnellen Badumbau mit wenig Baulärm und Schmutz. Mut zur Farbe zeigt sich auch bei aktuellen Armatur-Modellen, Profilen und Möbeln, wobei man bei nicht fix verbauten Komponenten natürlich flexibler bleibt, falls sich der Geschmack wechseln sollte. Ist kundenseitig höheres Budget verfügbar, wird gerne eine Dampfdusche gewählt, um das in Hotels geschätzte Wellnesserlebnis auch in die eigenen vier Wände zu holen. Ein zentraler Aspekt ist natürlich auch die Beleuchtung. Nicht nur dann, wenn das Badezimmer ohne natürliches Licht auskommen muss, sollte auf die passende Beleuchtung viel Wert gelegt werden. Denn klug platzierte Leuchtkörper lassen ein Bad deutlich größer erscheinen … was aber umgekehrt natürlich genauso gilt. 

Produkte nach Maß auch im Badezimmer

Neben cleveren Produktneuheiten bietet eine weitere Entwicklung eine höhere Flexibilität bei der Badplanung: Maßprodukte sind bei den meisten Hersteller*innen zum leistbaren Standard geworden. Somit ist z. B. die Duschtasse nicht mehr die Vorgabe für einen Raum. Durch die Möglichkeit, auf den Millimeter genaue Maßanfertigungen zeitnah und günstig zu bestellen, fallen viele Planungsgrenzen weg. Auch Badmöbel und selbst Waschtische werden mittlerweile in individuellen Maßen angeboten.

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