Salzburgs Lehrlinge rocken Klagenfurt
Am Wochenende des 15. und 16. Oktober sind aus acht Bundesländern 61 Teilnehmer und eine Teilnehmerin nach Klagenfurt gekommen, um auf dem Bundeslehrlingswettbewerb ihr metalltechnisches Können unter Beweis zu stellen. Hier finden Sie die Gewinner und Siegerfotos aller Berufe.
„Wir haben 20 Prozent mehr Betriebe, ein starkes Drittel davon sind EPU (Ein-Personen-Unternehmen), und diese machen österreichweit einen Anteil von 35 Prozent aus“, sagte Bundesinnungsmeister Harald Schinnerl bei der Siegerehrung am Abend eines arbeitsreichen Samstags. Aus ganz Österreich außer Wien waren die landesbesten Nachwuchsfachkräfte mit ihren Betreuer*innen nach Klagenfurt gekommen um die Besten der Besten Lehrlinge zu ermitteln. Ein leistungsmäßig beeindruckendes und gesellschaftlich rauschendes Fest.
Dabei seien die metalltechnischen Berufe nicht mehr ausschließlich Männern vorbehalten. „Rund 1.000 Frauen arbeiten aktuell in der Metalltechnik“, konstatiert Schinnerl. Damit zähle diese Lehrausbildung bei Frauen bereits zu den sechs beliebtesten Berufen. Mit der steirischen Landmaschinentechnikerin Julia Reicht hat es diesmal dennoch nur eine junge Frau bis zum bundesweiten Lehrlingswettbewerb geschafft. Hier scheint noch etwas Geduld angebracht.
Nicht nur der Bundesinnungsmeister, auch Gastgeber Karl Paulitsch und die (fast alle) anwesenden Landesinnungsspitzen zeigten sich angesichts der tollen Leistungen und der gelungenen Werkstücke hocherfreut. „Eine Veranstaltung wie diese ist sehr wichtig, wir wollen damit auch unterstreichen, wie wichtig Handwerksberufe sind“, hob Schinnerl hervor. So mussten beispielsweise die Teilnehmer der Schmiedetechnik eine Sonnenuhr schmieden. „Die größte Herausforderung war den Schwung so zu formen, dass es nicht nur schön, sondern auch sehr sauber aussieht“, erzählte der Kärntner Wettbewerbsteilnehmer Michael Wolf vom Lehrbetrieb Bergner Gebhart aus Feldkirchen. In der Kategorie Metallbau- und Blechtechnik musste ein Schwenkkran gefertigt werden. Und für die Teilnehmer der Berufsgruppe Stahlbau- und Schweißtechnik stellten die zwei geforderten verschiedenen Schweißverfahren eine besondere Challenge dar.
„Ganz schön hergfeiglt!“
Selbst unter den Bestplatzierten zeigte sich mancher Teilnehmer bis zum Schluss sehr selbstkritisch und war sich selbst in Bezug auf die Qualität der eigenen Leistung nicht hundertprozentig sicher. „Hat mi ganz schön hergfeiglt“ – hörte man bei der Siegerehrung gleich mehrere Teilnehmer ins Mikrofon sagen. Der Ausdruck „feigln“ stammt vermutlich aus dem Pinzgau und bedeutet übersetzt etwa „Probleme bereiten“. Damit war bestätigt, dass der anspruchsvolle Bewerb den Jugendlichen doch einiges abverlangte und die angehenden Fachkräfte ganz schön ins Schwitzen brachte. Und es ist ein Beweis für den enormen Ehrgeiz, mit dem der Wettkampftag angegangen wurde.
Mit fünf der insgesamt 18 zu vergebenden Medaillen – davon allein drei in Gold – haben Salzburgs Lehrlinge diesmal eindeutig die meisten Top-Platzierungen erreicht. Auffällig war außerdem, dass es bei vier der sechs Bewerbe einen Bundesland-Doppelsieg gegeben hat. So dominierten die Tiroler die Fahrzeugbautechnik, die Steirer feierten einen Doppelsieg bei Stahlbau- und Schweißtechnik, und Salzburg räumte sogar in zwei Bewerben (Schmiedetechnik, Land und Baumaschinentechnik) Gold und Silber ab.