Variabler Sonnenschutz
Zwei neue Broschüren
Mit Inkrafttreten der aktuellen OIB-Richtlinie 6 wird die Planung von transparenten Bauteilen endlich auf den neuersten Stand der Technik gebracht. Der Bundesverband Sonnenschutztechnik hat deshalb zwei neue Broschüren aufgelegt. Die Broschüre „Den Sonnenschutz richtig planen“ informiert über den Gesamtenergieertrag von Verglasungen in Kombination mit außen- und innenliegendem Sonnenschutz. Das Nachschlagewerk „Sommertauglichkeit im Wohnbau“ stellt Sonnenschutztechniken in den Kontext der aktuellen Energie- und Klimapolitik.
Sonnenschutz richtig planen
Der beste Schutz gegen die sommerliche Übererwärmung ist und bleibt das Beschatten von Fenstern. Dieser Sonnenschutz ermöglicht es, dass Wohnbauten ohne aktive Kühlungen funktionieren, auch in Zeiten des Klimawandels. Die technologische Weiterentwicklung bei Verglasungen und Beschattungen macht es aber notwendig, den Energieertrag transparenter Bauteile besser planbar zu machen.
Dem wurde mit der ÖNORM B8110-6-1 Rechnung getragen. Die nicht mehr ausreichende Methode aus den 1990er-Jahren wurde durch eine wesentlich einfachere und zuverlässigere Methode ersetzt. Übersichtliche Tabellen zeigen den korrekten Gesamtenergieeintrag für Rollläden, Raffstore und Fassadenmarkisen. Die U- und g-Werte der Verglasung werden ebenso berücksichtigt wie die Lage und Helligkeit (Farbe) eines Behangs und dessen Lichtdurchlässigkeit. So entfällt jeglicher Aufwand für die Abklärung des Abschattungswertes, was eine herstellerneutrale Planung gewährleistet. Eine Zusammenfassung der Informationen darüber findet man in der Broschüre „Den Sonnenschutz richtig planen“.
Sommertauglichkeit im Wohnbau
Sowohl für den Komfort, als auch für die Energie- und Klimapolitik ist die Vielfalt von Markisen, Raffstoren und Rollläden von großer Bedeutung. Es sind die Außen- und Innenbeschattungen, die sich an die klimatischen Gegebenheiten und individuellen Bedürfnisse anpassen lassen, wodurch sich der Energie- und Lichteintrag bedarfsgerecht regeln lässt. Sie minimieren den Energiebedarf von haustechnischen Anlagen und optimieren gleichzeitig den visuellen als auch thermischen Komfort der Nutzerinnen und Nutzer.„Niemand baut ein Haus oder saniert seine Wohnung primär aufgrund der Energie- oder Umweltpolitik, vielmehr sind der Innenraumkomfort und das Wohlbefinden mit all seinen Aspekten ausschlaggebend. Aber dass gutes Raumklima heute möglichst wenig Energie und Ressourcen verbrauchen sollte, ist eine Notwendigkeit“, so Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik.
Gute Luft, gutes Licht und eine angenehme Raumtemperatur sind die wesentlichen Komfortfaktoren – und mindestens zwei davon stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Sonnenschutztechnik. „Während Gebäude immer weniger Energie fürs Heizen benötigen, steigt das Risiko der sommerlichen Überwärmung. Das gilt vor allem für den Bestandswohnbau im städtischen Bereich, der noch für ein kühleres Klima ausgelegt und kaum mit wirksamem Sonnenschutz ausgerüstet ist. Um dies in den Griff zu bekommen, gilt es – wie bei der Reduktion der Heizwärme – zuerst alle passiven Maßnahmen auszuschöpfen, bevor Klimageräte installiert werden“, so Gerstmann.
Variabler und vor der Verglasung angebrachter Sonnenschutz ist hinsichtlich der Prävention gegen Überwärmung die effektivste grüne Technologie, die den Energieeintrag in Gebäude um bis zu 95 % reduzieren kann – und das bei einer beeindruckend positiven CO2-Bilanz. Wirksamer Sonnenschutz kann damit den steigenden Energiebedarf für Gebäudekühlung in Grenzen halten und verhindert zudem das Aufheizen des Außenraums durch die Abwärme dieser Geräte – was vor allem im städtischen Bereich das Hauptproblem darstellt. Die Broschüre „Sommertauglichkeit im Wohnbau“ ist daher eine faktenbasierte Wissensplattform für alle Experten, Planer und Berater sowie für die gesamte Branche. (ar)
Beide Broschüren können auf www.bvst.at heruntergeladen werden.
Tipp
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