Webuild Auftakt

Energiewende, Sanierung und Fachkräftemangel im Fokus

Beim Auftakt-Pressegespräch zur Webuild Energiesparmesse in Wels am 5. März diskutierten Branchenvertreter über Marktentwicklungen, Herausforderungen im Neubau und in der Sanierung sowie die Bedeutung von Förderungen und Fachkräfteausbildung.

Zentrum der Energiewende seit 40 Jahren

Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 hat sich die Webuild Energiesparmesse als bedeutender Branchentreff etabliert. „Diese Messe ist nicht nur ein Schaufenster für Neuheiten, sondern auch ein wichtiger Treffpunkt für Experten, Fachleute und Bauherren“, betonte Robert Schneider, Geschäftsführer der Messe Wels.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt die Messe ein wichtiger Indikator für aktuelle Trends. Die Digitalisierung im Handwerk, der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie neue Vertriebsmodelle standen ebenso auf der Agenda wie die Auswirkungen des Endes staatlicher Förderprogramme.

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Herausforderungen im Bau- und Wohnsektor

Ein zentrales Thema war die Entwicklung im Neubau und in der Sanierung. Walter Eder, Geschäftsführer von Ziegel Eder, präsentierte aktuelle Zahlen: Die Baubewilligungen gingen 2024 weiter zurück – insbesondere im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser. Dennoch sei die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, energieeffizienten Baustoffen hoch. „Die Zeit des Abwartens ist vorbei“, so Eder. Kompakte Bauweise und innovative Materialien stehen im Fokus.

Norbert Hartl, stellvertretender Bundesinnungsmeister BAU, plädierte für eine faktenbasierte Diskussion über den Bodenverbrauch. „Es führt kein Weg an der Nachverdichtung vorbei – wir müssen mehr in die Höhe bauen.“ Gleichzeitig betonte er die Bedeutung der thermischen Sanierung für Energieeinsparungen.

EnergieGenie 2025: Innovationen ausgezeichnet

Wie jedes Jahr wurden besonders energieeffiziente Produkte mit dem Innovationspreis „EnergieGenie“ prämiert. Sechs Unternehmen überzeugten die Jury, darunter Fröling mit einem neuen Pelletkessel, Fronius mit einer flexiblen Wallbox und Internorm mit einem innovativen Holz-Alu-Fenster.

Förderstopp sorgt für Unsicherheit in der Heizbranche

Ein großes Thema der Diskussion war das Ende der Förderprogramme „Sanierungsbonus“ und „Raus aus Öl und Gas“. Manfred Denk, Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, forderte eine rasche Fortsetzung: „Ohne Unterstützung droht Energiearmut in vielen Haushalten.“ Auch für die Wirtschaft seien Förderungen essenziell, um die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen aufrechtzuerhalten.

Ernst Hutterer von der VÖK berichtete, dass der österreichische Heizungsmarkt trotz herausfordernder Bedingungen stabil blieb. „Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen findet statt – aber er braucht Zeit und verlässliche Rahmenbedingungen.“ Hybridsysteme, also die Kombination aus verschiedenen Energiequellen, werden als zukünftige Lösung betrachtet.

Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung

Ein weiteres Kernthema war der wachsende Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Die Installations- und Gebäudetechnik verzeichnete 2024 rund 12.400 Betriebe mit knapp 35.000 Beschäftigten. Dennoch gibt es einen akuten Fachkräftemangel. Neue Ausbildungsprogramme und eine modernisierte Lehre sollen helfen, mehr junge Menschen für die Branche zu begeistern.

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