Regierungsprogramm

Regierungsprogramm: Was ist für Handwerk und Baugewerbe drin?

Schwarz-Rot-Pink hat das Regierungsprogramm vorgestellt. Besonders relevant für die Bau- und Baunebengewerbe sind die Themen Wärmewende, erneuerbare Energien, Wohnbau sowie wirtschaftliche Standortförderung.

Die neue österreichische Bundesregierung setzt im Regierungsprogramm Maßnahmen für den Bau- und Wohnsektor, die Energiewende sowie die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Neben gezielten Förderprogrammen für Sanierung und Neubau werden steuerliche Erleichterungen für Unternehmen sowie neue Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft geschaffen. Auch die Transformation der Industrie und die Sicherstellung leistbarer Energiepreise stehen im Fokus.

Bauwirtschaft und Baukonjunktur

Die Regierung bekennt sich in einem großen Kapitel zur Stärkung der Baukonjunktur, insbesondere im Bereich des leistbaren Wohnbaus sowie der Sanierung. Die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung soll eine gesicherte Finanzierung gewährleisten. Zudem wird eine Evaluierung der Baustandards angestrebt, um kostentreibende Vorgaben zu reduzieren, ohne Schutzstandards zu senken.

Eine Digitalisierungsoffensive soll Bauverfahren beschleunigen und Genehmigungsprozesse effizienter gestalten. Weiters wird geprüft, wie öffentliche Grundstücke besser für den Wohnbau genutzt werden können. Auch innovative Baukonzepte sollen gefördert werden, um die Vielfalt im Gebäudesektor zu erhöhen.

Förderungen für die Wärmewende und Energiewende

Die Bundesregierung setzt verstärkt auf die thermisch-energetische Sanierung und die Dekarbonisierung des Gebäudebereichs. Förderprogramme für Heizungsumstellungen und Sanierungen sollen evaluiert und weiterentwickelt werden. Insbesondere die Nutzung von Fernwärme wird vorangetrieben. Zudem sollen gesetzliche Rahmenbedingungen angepasst werden, um Sanierungen und den Heizungstausch für Mieter*innen und Eigentümer*innen einfacher zu gestalten.

Photovoltaik und erneuerbare Energien

Die Regierung plant eine rasche Umsetzung der Energiewende, insbesondere durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik. Die Fördersysteme für Erneuerbare sollen effizienter gestaltet werden, um Parallelstrukturen zu vermeiden. Ein Fokus liegt auf der Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften, die es Haushalten und Unternehmen erleichtern, selbst erzeugte Energie effizient zu nutzen. Weiters wird die Marktprämienregelung für erneuerbare Gase weiterentwickelt, um den Anteil grüner Gase bis 2030 auf 6,5 Terawattstunden pro Jahr zu steigern.

Wirtschaft und Standortentwicklung

Um den Wirtschaftsstandort zu stärken, setzt die Bundesregierung auf eine neue Industrie- und KMU-Strategie. Geplant sind steuerliche Anreize für Investitionen sowie neue Finanzierungsinstrumente für die Transformation der Industrie. Unternehmen sollen durch gezielte Förderungen bei der Dekarbonisierung und Digitalisierung unterstützt werden.

Eine Bürokratiebremse sowie die Evaluierung von Berichtspflichten sollen die unternehmerische Belastung reduzieren. Zudem wird ein „Standortturbo“ angekündigt, um Neuansiedlungen und Erweiterungen von Unternehmen zu erleichtern.

Steuerliche Erleichterungen für Unternehmen

Im Steuerbereich sind mehrere Maßnahmen zur Entlastung der Betriebe vorgesehen. Dazu zählt eine schrittweise Senkung der Lohnnebenkosten sowie die Befreiung leichter Nutzfahrzeuge (N1) von der NoVA. Auch die Möglichkeit von Sonderabschreibungen für Bauinvestitionen wird geprüft.

Weiters wird der Gewinnfreibetrag ab 2027 auf 50.000 Euro angehoben. Zudem soll die steuerfreie Mitarbeiter*innenprämie in Höhe von bis zu 1.000 Euro eingeführt werden.

Regierungsprogramm-2025

Redaktion Handwerk + Bau

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