Schneeschutz am Metalldach
Betrachtet man den Schneeschutz über die vergangenen 20 Jahre, wurde früher eher nach Gefühl entschieden und die Reihenanzahl bzw. auch der Klemmenabstand frei gewählt und nur selten rechnerisch ermittelt. Nur wenige Planer und Verleger haben sich mit der maximalen Belastbarkeit der Klemmen und dem darunter befindlichen Dachdeckungsmaterial auseinandergesetzt. Vielen war nicht bekannt, dass die Rohre und Klemmen ebenfalls so zu montieren sind, dass Dehnungsbehinderungen der Stehfalzdeckung ausgeschlossen sind oder massive Belastungen in Querrichtung auf Fälze einwirken können.
Häufig sind solche Beanstandungen glimpflich verlaufen, manchmal wurden sie im Zuge von Wartungsarbeiten ohne großes Aufsehen behoben. In letzter Zeit haben sich allerdings Fälle mit Schneeschutzsystemen aus Alu blank gehäuft, wo im Bereich der Verbindung der Längsstöße der Rohre mit Überschubmuffen aus gleichem Werkstoff gearbeitet wurde.
Ähnlich wie bei Zink und Kupfer bildet sich auch bei Aluminium blank eine Oxidschicht. Diese oberflächliche Veränderung findet überall dort statt, wo Feuchtigkeit und Umgebungsluft auf die Oberflächen einwirken. So auch im Bereich von Überschubmuffen, die passgenau auf die etwas kleineren Rohre aufgeschoben werden. Durch die zuvor beschriebene oberflächliche Veränderung werden aus beweglichen Elementen fixe Verbindungen. Dadurch ist eine Dehnungsaufnahme im Längsstoßbereich ausgeschlossen, und aus vielen Einzellängen (maximal sechs Meter) einsteht ein durchgehendes Schneefangrohr mit gleicher Länge wie die Traufe.
Kommt es dann noch zu einer Schrägstellung der Falzklemme, wirken im Zuge der thermischen Längenänderung der Rohre so große Kräfte auf den Stehfalz ein, dass dieser regelrecht abgerissen wird. Wie auf dem Bild auf S. 29 zu sehen ist, wurde sogar der Schiebehaft mit ausgerissen. Heute werden von einigen Herstellern Verlegehinweise geliefert. Manchmal findet man den Hinweis der Lagesicherung der Rohre bzw. die Information, dass Eishalter gegen Aufdrehen mechanisch zu fixieren sind. Dies bedeutet einen Mehraufwand im Zuge der Verlegung. Nach wie vor ungelöst bleibt jedoch der Längsstoßbereich mit Überschubmuffen aus Aluminium blank.
Rheinzink arbeitet deshalb schon seit mehr als 40 Jahren mit dem Fachbetrieb Schneefangsysteme Rees aus dem deutschen Oberstdorf zusammen. Speziell im Allgäu ist man die Belastung durch Schnee gewohnt, die daraus abgeleiteten Anforderungen an den Schneeschutz wurden in Form von vielen kleinen Details, speziell die Lasche betreffend, umgesetzt.
Durch den schräg verlaufenden Schlitz müssen die Laschen nicht vorab aufgefädelt werden. Eine nachträgliche Montage oder auch ein Nachrüsten von Schneeschutzsystemen, wo ursprünglich auf jeden zweiten Falz Klemmen gesetzt wurden, ist jederzeit möglich. Durch Langschlitze im Bereich der Schrauben kann jede Klemme auch als Lagesicherungspunkt für die Rohre ausgebildet werden. Bei den Längsstoßverbindungen wurde immer schon mit Kunststoff gearbeitet. Durch Verwendung unterschiedlicher Materialien ist eine fixe Verbindung auch noch nach Jahrzehnten ausgeschlossen.
Neuerdings ist auch ein spezieller Eishalter erhältlich, der durch einfaches Aufschieben von der Firstseite zu montieren ist. Eine Sicherung gegen Aufdrehen ist daher hinfällig. Für den Fall, dass der Schneeschutz farblich angepasst werden soll, besteht auch die Möglichkeit, die Klemmen und Rohre beschichten zu lassen. Als Alternative zu einer Beschichtung von den obengenannten Rees-Schneeschutzsystemen kann auch mit dem Schneeschutz Rheinzink-S5 gearbeitet werden. Dabei wird in die horizontal verlaufende Schiene einfach ein Streifen des Dachdeckungsmaterials eingeschoben.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden: Bei der Montage von Schneeschutzsystemen ist neben der Gefahr der Dehnungsbehinderung der Stehfalzdeckung bei Lage der Klemmen unmittelbar über Schiebehaften auch auf die ungehinderte Bewegungsaufnahme der Rohre in Querrichtung zu achten. Eishalter sind so zu montieren, dass sie sich nicht aufdrehen. Werden Systeme verwendet, die eine zusätzliche mechanische Lagesicherung benötigen, sind Mehraufwendungen bei der Montage unvermeidlich.