Recruiting
Gute Mitarbeiter*innen finden trotz Fachkräftemangel
Die Suche nach Fachkräften ist derzeit so schwer wie noch nie, auch aktives Recruiting führt oft nicht zum erwünschten Erfolg. Woran liegt das?
Alexander Kaulich: Dass Fachkräftemangel existiert, ist nichts Neues. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass man die Zielgruppe anders anspricht, als man das bisher getan hat. Klassische Methoden funktionieren nicht mehr so gut, weil es mittlerweile einfachere und schnellere Bewerbungsmöglichkeiten gibt. Man muss die langen Prozesse eliminieren, die potenziellen Kandidat*innen dort abfangen, wo sie sich aufhalten, und den Bewerbungsprozess an sich digital und einfach gestalten.
Die Baubranche gilt nicht unbedingt als besonders Internet- und Social-Media-affin. Erschwert das zusätzlich die Mitarbeiter*innensuche?
Valentin Zetter: Absolut, wenn man als Unternehmen heutzutage noch nicht wirklich auf Social Media aktiv ist, dann hat man ganz klar weniger Chancen am Markt als die Konkurrenz. Jedes zusätzliche Medium bedeutet gleichzeitig mehr Reichweite und das wiederum, dass man mehr Menschen für das eigene Unternehmen gewinnen kann.
Was muss ein Unternehmen tun, um als Arbeitgeber in den sozialen Medien aufzufallen bzw. interessant zu werden?
Alexander Kaulich: Einfach starten! Den Nutzer*innen ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Gerade am Bau kann man die Bauprojekte begleiten, die Mitarbeiter*innen immer wieder vor die Kamera holen und die Werte des Unternehmens kommunizieren. Es gibt unzählige Unternehmen, die mit ganz einfachen Videos – Baufortschritt – vom Grundriss bis hin zur Fertigstellung – mehrere Millionen Aufrufe generieren.
Ihr Unternehmen AdOnly verspricht maßgeschneiderte Lösungen: Was beinhaltet Ihre Dienstleistung? Wie funktioniert sie? Für welche Jobs eignet es sich? Was kostet es? Geben Sie eine Erfolgsgarantie?
Valentin Zetter: Gemeinsam mit den Unternehmen entwickeln wir eine Strategie, um schnellstmöglich qualitativ hochwertiges Personal zu finden. Anschließend gibt es ein Konzept, eigene Karriereseiten, Foto- und Videodrehs, Werbekampagnen und die Social Media Betreuung. Alles was für ein digitales Recruiting und Employer Branding benötigt wird. Für jedes Unternehmen gibt es individuelle Lösungen, daher gibt es auch unterschiedliche Preise – im kostenlosen Erstgespräch werden alle Details geklärt und daraufhin folgt ein Angebot. Grundsätzlich können wir jede Position abdecken. Da wir bereits über 70 Kunden aus den unterschiedlichsten Brachen erfolgreich begleiten durften, kommt es auch oft vor, dass wir schon Praxisbeispiele zu diversen Stellen haben.
Ab wie vielen Stellenausschreibungen lohnt sich Ihr Angebot für die Unternehmen bzw. ab welcher Unternehmensgröße macht es Sinn?
Alexander Kaulich: Um ehrlich zu sein, lohnt sich die Mitarbeitersuche für jedes Unternehmen, da wir individuelle Lösungen anbieten. Natürlich muss man zugeben, dass größere Unternehmen mit mehr Budget deutlich mehr Erfolg haben werden, da man viel mehr Menschen erreichen kann.
Vom Erstkontakt mit Ihrem Kunden und dem ersten Vorstellungsgespräch: Wie lange dauert der Prozess? Wieviel Beratungstätigkeit bedarf es vorab?
Valentin Zetter: Vom Erstkontakt bis zur ersten Kampagne dauert es ca. zwei Wochen. Die Prozesse werden im Hintergrund aufgesetzt, natürlich im intensiven Austausch mit den Ansprechpartnern. Sobald die ersten Werbeanzeigen online gehen, ist es möglich, noch in derselben Woche die ersten Bewerbungsgespräche mit neuen potenziellen Mitarbeitern*innen zu führen.
Durch gezielte Fragen lässt sich schnell und einfach herausfinden, ob die Person geeignet ist oder nicht.
Wie entscheiden Sie, ob eine Bewerberin/ein Bewerber qualifiziert ist?
Alexander Kaulich: Das entscheiden unsere Kunden. Gemeinsam wird bereits am Anfang festgelegt, welche Kriterien der/die zukünftige Mitarbeiter*in mitbringen soll. Auf dieser Basis wird dann die Kampagne aufgesetzt. Durch gezielte Fragen lässt sich dann schnell und einfach herausfinden, ob die Person geeignet ist oder nicht.
Die Bandbreite der Fachkräfte, die derzeit am Bau gesucht wird, ist groß: Angefangen von Handwerker*innen/Facharbeiter*innen bis hin zu Techniker*innen, kaufmännischem Personal und Führungskräften. Auf welchen Kanälen sprechen Sie welche Zielgruppen an?
Valentin Zetter: META (Facebook und Instagram) ist die Mutterplattform, wo so ziemlich alle Stellen abgedeckt werden können. Sobald man eine etwas jüngere Zielgruppe ansprechen möchte, zum Beispiel Lehrlinge oder Praktikanten, dann ist man auf TikTok gut aufgehoben. Für Führungspositionen in Unternehmen ist man auf LinkedIn und Xing sehr gut aufgehoben, da man diese hier gezielter ansprechen kann.
Muss ein Unternehmen schon auf Social Media aktiv sein, damit Ihre Dienstleistungen Sinn machen oder unterstützen Sie die Unternehmen generell beim Social-Media-Auftritt –Stichwort: Employer Branding?
Alexander Kaulich: Ein Vorteil ist es auf jeden Fall, wenn man bereits vorab auf Social Media aktiv ist. Das muss allerdings nicht zwingend sein. Oft ist es so, dass wir Contentpläne erstellen, um bestehende Kanäle zu optimieren oder von Grund an aufbauen.
Speichern Sie die Bewerberdaten für spätere/andere Stellenausschreibungen wie eine Personalvermittlungsagentur?
Valentin Zetter: Nein! Das ist eines unserer USPs. Jede Bewerbung, die eingeht, ist immer nur für das Unternehmen zugänglich, welches gerade sucht. Eine Weitergabe an Dritte gibt es somit nicht.
(bt)