Eisenbahnbrücke Linz

Gegen Umwelteinflüsse dauerhaft geschützt

Redaktion Handwerk + Bau
09.11.2021

Die neue Eisenbahnbrücke in Linz ist nicht nur eine technische Meisterleistung sondern auch ein städtebauliches, ästhetisches Statement. Geschützt wird die Stahlkonstruktion von einer Beschichtung aus hochwertigen, heimischen Anstrichen.

Im Sommer 2016 wurde in Linz die alte, um 1900 errichtete Eisenbahnbrücke abgerissen. Der Spatenstich für die neue Brücke erfolgte 2014. Anfang September dieses Jahres, ein Jahr später als geplant, wurde die neue Eisenbahnbrücke eröffnet.

Mit der vom französischen Architekten Marc Mimram entworfenen Brücke zwischen Linz-Unterer Donaulände und Urfahr startet die oberösterreichische Hauptstadt in die Verkehrszukunft. Sie ist nicht nur eine wichtige Donauquerung, die den motorisierten Individualverkehr entlasten wird, sondern aufgrund der breiten Geh- und Radwege auf beiden Seiten auch ein wichtiger Faktor für alle anderen Verkehrsteilnehmer ist.

Blick vom Ufer auf die neue Eisenbahnbrücke in Linz.
© Synthesa

Die “Neue” ist 396 Meter lang, 33,7 Meter breit, besteht aus drei Pfeilern (zwei Strompfeiler, ein Pfeiler im Hochwasserbett) und hat auf jeder Seite drei markante Bögen. Das Gesamtgewicht des Brückentragewerkes beträgt 16.500 Tonnen, wobei alleine die Stahlkonstruktion 8.400 Tonnen wiegt. Um diese Stahlkonstruktion langfristig vor Wind, Wetter, Wasser und sonstigen Umwelteinflüssen zu schützen, braucht es gute Korrosionsschutzmittel. Die Planer und Techniker der “schönsten Brücke Österreichs” entschieden sich daher für hochwertige, heimische Produkte vom Welser Bauchemie-Experten AvenariusAgro. Rund 45.000 Quadratmeter der Stahlkonstruktion erhielten eine Beschichtung mit genau auf die Verhältnisse abgestimmten Korrosionsschutz. “Beschichtet wurden alle luft- und betonberührten Stahlbauteile, Geländer, Abdeckbleche, Kabelkanalbleche, Lager, Fahrbahnübergänge sowie die Geh- und Radwegflächen”, erklärt Dominik Bumberger, Technischer Fachberater für Korrosionsschutz bei AvenariusAgro.

Der Großteil davon wurde mittels Airless-Technik appliziert, die Geh- und Radwegbeschichtung erfolgte mittels Rakel und diverse Ausbesserungsarbeiten wurden mit Walze und Pinsel erledigt. Ausgeführt wurden die Arbeiten von den Habau-Tochtergesellschaften MCE Nyíregyháza kft und MCE Slaný, Ltd., die die Vorbeschichtungen im Werk durchführten, sowie der österreichischen Bauschutz GmbH & Co KG, die für alle Beschichtung auf der Baustelle verantwortlich war. Insgesamt wurden ca. 140.000 Kilogramm Material aufgetragen.

“Zum Einsatz kommen ein- bzw. zweikomponentige Beschichtungssysteme auf Basis modernster Bindemittel, welche von den AvenariusAgro-Technikern exakt auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden. Sie sind lösungsmittelarm und Tieftemperatur härtend”, erklärt AvenariusAgro-Geschäftsführer Georg Blümel. Mit seiner Korrosionsschutz-Kompetenz ist AvenariusAgro sowohl national wie auch international ein wichtiger Partner vieler Brückenbauer. Die Anstriche von AvenariusAgro wurden bereits bei sehr vielen wichtigen Brückenprojekten verwendet, etwa bei der A7-Bypass-Brücke, der Steyregger Brücke und der Eisenbahnbrücke in Mauthausen. (ar)

Bautafel

Auftraggeber: Stadt Linz
Architekten: Marc Mimram Architecture Ingénierie, Paris,
Ausführungsplanung: KMP ZT GmbH
Ausführende Firmen: MCE, Porr, Strabag
Ausführende Firmen Beschichtung: MCE Nyíregyháza kft und MCE Slaný, Ltd.,
Bauschutz GmbH & Co KG
Baubeginn: August 2018
Fertigstellung: September 2021

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