Massivholzbetten im Fokus

Bild oben: Betten, die mit einer schrägen Liegefläche ausgestattet sind, ermöglichen einen gesunden Schlaf.

So lautet ein altes Sprichwort, welches heute weit mehr an Bedeutung hat, als man im ersten Moment vermuten würde. Der moderne Mensch in der Informationsgesellschaft ist immer bestens informiert und sollte doch wohl auch mit seinem Wissen über den gesunden Schlaf up to date sein. Jedoch schlafen ca. 80 Prozent der Erwachsenen schlecht und zu kurz. Das hat große Auswirkungen auf die tägliche Leistungsfähigkeit und die langfristige Gesundheit der Betroffenen. Hier haben Tischler*innen die Gelegenheit, um mit Massivholzbetten aus ihren Werkstätten anzubieten, in denen der Mensch den wichtigsten Teil seiner Tageszeit gut verbringt.

Industriell gefertigt, werden Betten in großen Stückzahlen aus Spanplatten angeboten und mit diversen Möbelbeschlägen verbunden ausgeliefert. Geringe Transportkapazitäten und die Montage durch die Möbelkäufer halten den Arbeitsaufwand für die Hersteller gering. Ganz oft entscheidet der Möbelkäufer nach der Devise: „Das günstigste Angebot ist das Beste“. Ebenso läuft es bei der Kaufentscheidung für eine Matratze. Wenn überhaupt, ein kurzes Probeliegen und dann fällt die Entscheidung. Im täglichen Preiskampf wird komplett übersehen, welchen Stellenwert der Schlaf für den menschlichen Körper hat. Sicher, man ist in dieser Zeit unproduktiv, jedoch wird im Schlaf der Grundstein für die Leistungsfähigkeit des nächsten Tages gelegt. So wirkt sich die Qualität des Schlafes auf die Gesundheit aus. Mit langfristigen Auswirkungen, deren gesundheitliche aber auch wirtschaftliche Folgen kaum kalkulierbar sind.

Auf den Menschen wirken im Tagesverlauf eine Menge von Faktoren ein, die man mit einem Bett aus der Tischlerwerkstatt nicht einfach aus dem Weg räumen kann. Das tägliche Stresslevel, die Nachrichtenlage und diverse andere Einflussfaktoren lassen den modernen Menschen nur bedingt zur Ruhe kommen. Hinzu gesellen sich oft noch eine unangepasste Ernährung und ungesunde Lebensgewohnheiten. Hier bleibt Tischler*innen nur die Möglichkeit, in einer Beratung einen positiven Einfluss zu nehmen. Übermäßiger Alkoholkonsum, spätes essen, abendlicher Sport, aber auch die Spätnachrichten oder der abendliche Konsum sozialer Medien sind nicht geeignet, um seinen Schlafrhythmus ausgewogen zu gestalten. Aber auch eine zu warme oder kalte Schlafumgebung ist nicht optimal für eine ausreichende Regeneration. Jede und jeder hat sicherlich schon einmal die Erfahrung gemacht, dass man in den heißen Sommernächten einfach schlechter schläft. 

So lässt sich in der Kundenberatung einfach eine Brücke zum Bettklima bauen. Dieses wird wesentlich von der Auswahl der Materialien bestimmt. Die natürliche Bettdecke, Matratzen aus natürlichen Materialien aber auch das Bettgestell aus Massivholz haben hier die Nase vorn: Sie können wesentlich besser Wärme und Feuchtigkeit regulieren als synthetisch erzeugte Materialien. Mittlerweile ist in den Kundenkreisen die schlaffördernde Wirkung der Zirbelkiefer angekommen, sodass es keinen großen Beratungsaufwand bedarf, Interessenten von den positiven Eigenschaften zu überzeugen. Aber auch hier kann man durch das Weglassen oder einer punktuellen Oberflächenbeschichtung die positiven Effekte verstärken.

Wenn gewünscht oder erforderlich, kann man zur Oberflächenbehandlung spezielle Zirbenöle einsetzen. Diese enthalten die natürlichen Extrakte der Zirbe. Selbstverständlich ist das Bett aus der Tischlerwerkstatt wesentlich solider und stabiler als die industrielle Massenware. Instabilität und Geräusche stören ebenso den Schlaf. Weiterhin gehören Smartphones, Tablets und Fernseher nicht in Schlafräume. Auch der Router unter dem Bett ist keine gute Idee. Inzwischen sprechen Schlaftherapeuten von Schlafhygiene, wenn in Schlafräumen Mobilfunkgeräte, Tablets, E-Book-Reader oder Ähnliches zum Einsatz kommen. Weiterhin hat die Lichtfarbe und Intensität einen Einfluss auf die Schlafqualität. Licht mit einem hohen Anteil von Blaulicht oder sehr grelles Licht beim Zubettgehen fördert nicht gerade das Einschlafen. Auch der Einsatz einer besonders erfrischenden Zahnpasta wirkt sich ebenfalls negativ auf das Einschlafverhalten aus. Wie soll denn der Mensch zur Ruhe kommen, wenn er seine Mundschleimhaut vor dem zu Bett gehen durch Menthol o.ä. stark angeregt hat? Hier ist es ratsam, mentholfreie Zahnpasta zu nutzen bzw. zu empfehlen.

Gewohnheiten sind Rituale, die sich oft unbewusst manifestieren und selten infrage gestellt werden. So ist der Einsatz von Metallbeschlägen für die Montage von Bettenbau ein häufig eingesetztes Mittel, das selten hinterfragt wird. Als Tischler*in beginnt man bereits in der Ausbildung, sich einen großen Schatz von Holzverbindungen anzueignen. Baubiologen und Schlafforscher sind sich über die Vorteile solcher metallfreier Verbindungen einig. Wer davon ausgeht, dass seine Betten einfach zerlegbar sein sollten, ist mit Bettverbindern aus Multiplex gut aufgestellt. Für diese Anwendung sind mittlerweile Verbinder aus Holz erhältlich, die denen aus Metall nicht nachstehen. Sie ermöglichen die metallfreie und einfach zerlegbare Konstruktion von Bettgestellen. 

Eine weitere Gewohnheit ist die Liegeposition in einem Bettgestell. Waagerecht, so schläft ein Großteil der Menschen. Warum eigentlich? Das weiß niemand so wirklich genau. Schlafforscher kommen zu dem Ergebnis, dass das Schlafen in Schräglage viel erholsamer und gesünder ist als der Schlaf in einer waagerechten Position. Eine Vielzahl von positiven Effekten auf die Gesundheit lassen sich so einfach anregen und nutzen. Unter anderem kann zum Beispiel durch eine Schrägstellung der Liegefläche Sodbrennen, das unangenehme Aufsteigen von Magensäure, gelindert werden. Natürlich passiert dies nur im Zusammenspiel mit den persönlichen Lebensgewohnheiten der jeweiligen Person. Weitere positive Auswirkungen einer schrägen Schlafposition sind unter anderem eine verbesserte Nieren- und Blasenfunktion, weniger Kopfschmerzen und Migräne-Attacken und eine natürliche Hilfe gegen das Schnarchen.

Wer sich mit dem Bau von Betten beschäftigt, der sollte gesund schlafen und am Morgen fit in den Tag starten. Langsames Aufwachen ermöglicht einen gediegenen Start in den Tag. Dies lässt sich durch den Einsatz von einem Lichtwecker einfach umsetzen. Langsam wird in einem bestimmten Zeitraum die Lichtintensität erhöht und die Lichtfarbe des Sonnenlichtes angepasst. Zunehmende Leuchtkraft vereinfacht hier den Start in den Tag. 
Grundsätzlich schauen Interessenten gern einmal auf den Innenhof eines Autohauses. Welche Marken werden von den Mitarbeitenden gefahren? Und stehen sie hinter ihrer Marke? Genau so verhält es sich mit dem Thema Betten und Schlafen. Unausgeschlafene Mitarbeiter*innen und Monteur*innen zeugen nicht gerade davon, dass im Unternehmen eine Philosophie umgesetzt wird. Warum nicht mit den Mitarbeitenden gemeinsam an Lösungen für ihre Betten arbeiten? So sind Mitarbeiter*innen immer bestens über den neuesten Stand informiert und können Kund*innen und Kunden wichtige Informationen mitgeben, die  den Schlaf in einem Bett aus ihrem Betrieb erholsamer machen.

Eine gute Erstberatung ist das beste, was Tischler*innen ihren Kunden*innen mit auf den Weg geben können. Hier gilt es den Grundstein zu legen und die Probleme der häufig aus Spanplatten gefertigten Massenmöbel anzusprechen. Gibt es eine Ausstellung? So kann man ein bestimmtes Bettsystem oder einen Lichtwecker im Einsatz zeigen. Passt alles, besteht die Möglichkeit, durch Handelsware sein Geschäft auszubauen. Kommt es zu einem Aufmaßtermin, sollte man sich die Gegebenheiten vor Ort genau anschauen und gezielt in die Beratung einsteigen. Hier liegt das größte Potenzial. Alles, beim Aufmessen auffällt, kann im Kundengespräch gleich angesprochen oder in einer Checkliste später aufgearbeitet und an die Kund*inen weiter gegeben werden. Möglicherweise ist es sinnvoll anzubieten, das schrägr Schlafen vorab durch den Einsatz von Unterlegeklötzen einige Tage auszuprobieren. Stabile Holzverbindungen, da sind Tischlereien Profis. Hier können nur sie den Grundstein für ein solides Bett legen. Es gibt bereits einige Kollegen, die sich mit dem Thema schräg Schlafen auseinandergesetzt haben. Im Ergebnis entstand ein eigener Verstellmechanismus mit verschiedenen Winkeln, komplett aus Holz gefertigt. 

Letztlich ist es die tischlerische Oberflächenkompetenz, durch die den Kundinnen und Kunden genau aufgezeigt werden kann, welche Bauteile besser behandelt werden und welche keiner Oberflächenbehandlung bedürfen und mit welcher Beschichtung, die gewünschte Oberflächenqualität erreicht wird. 

Schauen wir für das Fazit einmal auf eine andere Branche: Ist ein Fahrrad für über 5.000 Euro nicht viel zu teuer? Vor etwa zehn Jahren begann der Aufstieg des E-Bikse. Mittlerweile verkauft sich kaum noch ein Rad, welches ohne Unterstützung fährt. Selbst anfängliche Skeptiker sind heute mit Unterstützung unterwegs. Dabei ist das E-Fahrrad immer noch ein Fahrrad. Ja, auch ein Bett bleibt ein Bett. Auch wenn es nach den neuesten Erkenntnissen in einer Tischlerei aus natürlichen Materialien gefertigt wurde. Der Mehrwert, den ein E-Bike bietet, erkennt jeder, der einmal eine Probefahrt im bergigen Gelände unternommen hat. Den Mehrwert eines gesunden Schlafmöbels nur diejenigen, die über ein entsprechendes Bett und Bettsystem verfügen und die negativen Einflussfaktoren auf den Schlaf gering halten. Hier gilt es für Tischler*innen sich selbst und alle Angestellten aktiv zu werden. Denn Überzeugung anhand von persönlichen Erfahrungen generieren eine überdurchschnittliche Beratungsqualität. Wenn, wie eingangs erwähnt, 80 Prozent der Menschen schlecht schlafen, muss das doch eine Ursache haben. Oder wie Paracelsus (1493–1541) sagte: „Das sicherste Mittel, die Gesundheit zu ruinieren, ist ein krankes Bett!“