Küchen Spezial

Ton in Ton

10.09.2024

„Ganz in Weiß“ präsentiert sich die von der Tischlerei Ecker runderneuerte Villa in Wien. Im Zentrum steht die Küche in reduziertem Design, die mit einer besonders raffinierten Materialkombination überrascht.

Betrachtet man die Vorher-Nachher-Bilder der in den 1990er-Jahren erbauten Wiener Villa ist es schwer zu glauben, dass es sich um ein und dasselbe Haus handelt. So gravierend sind die Veränderungen, die das Team der Tischlerei Ecker hier umgesetzt hat. „Im Erstgespräch haben die Kund*innen ihren Wunsch nach einer Komplettsanierung des Erdgeschoßes mit starkem Fokus auf einer Runderneuerung des Küchen-Ess-Vorraumbereichs geäußert. So sind wir das Ganze sehr grundsätzlich angegangen und es ist bald zu einem Gesamtprojekt geworden, das u.a. auch die Sanierung der Fenster und einen kompletten Bodentausch beinhaltete“, erzählt Dominik Petz, Geschäftsführer der Tischlerei Ecker in Rading und des Concept Stores Ecker am Schubertring in Wien. Ausgangssituation war – neben der in die Jahre gekommenen Ausstattung und Einrichtung – eine aus architektonischer Sicht unglückliche Raumsituation, die sich u.a. durch die Trennwand zwischen Essplatz und Küche ergab. „Um ein offenes Wohngefüge und eine zeitgemäße Integration der Küche zu erreichen, haben wir uns für die Entfernung der Mauer entschieden“, so Petz. „Damit es nicht zu einfach wird, war das natürlich eine tragende Wand.“ Durch die Kompetenz und Erfahrung der Bau- und Möbeltischlerei und einem eigenen Beschichtungsteam im Rücken meisterte man das Einziehen einer Stahlsäule, die vorgeschriebenen Beschichtungen und das Versehen mit den erforderlichen Brandschutz-Zertifikaten professionell und ohne Verzögerung. Ein zentrales Thema war auch der Einbau einer Fußbodenheizung und der komplette Bodentausch im Erdgeschoß. Dafür wählte man den pflegeeinfachen Mineralwerkstoff Kerakoll, den Ecker exklusiv in Österreich vertritt.

Drei Farben Weiß

In die Jahre gekommene Ausstattung, unglückliche Raumsituation: Die Küche in der Wiener Villa vor dem Umbau © Tischlerei Ecker
In die Jahre gekommene Ausstattung, unglückliche Raumsituation: Die Küche in der Wiener Villa vor dem Umbau © Tischlerei Ecker

Bei der Wahl der Farben und Materialien ließen die Auftraggebenden dem Planungs-Team freie Hand. Die Vorgaben war lediglich eine hohe Funktionalität bei reduziertem, skandinavischem Design zu erreichen. „Im Planungsprozess ist es wichtig, ein gutes Gefühl für die Kundinnen und Kunden zu entwickeln und nicht an ihren Bedürfnissen vorbeizuplanen. Denn nur wenn wir wissen, was den Auftraggebenden wichtig ist, können wir ein passendes Konzept entwickeln, das lange Zeit Freude bereitet“, so Petz. Die Basisidee einer reduzierten Küche setzte man mit einer spannenden, Ton-in-Ton gehaltenen Materialkombination um. Die unterschiedlichen Strukturen werden erst bei genauer Betrachtung sichtbar und erzeugen, so Petz, „eine besondere und hochwertige Eleganz“.

Königsdisziplin Dünnflächenkeramik

Handwerk in Perfektion: Die dünnflächige Keramikoberfläche umschließt sogar die Säule, die die entfernte tragende Trennwand ersetzt. © Monika Nguyen, Tischlerei Ecker
Handwerk in Perfektion: Die dünnflächige Keramikoberfläche umschließt sogar die Säule, die die entfernte tragende Trennwand ersetzt. © Monika Nguyen, Tischlerei Ecker

Die Korpen sind aus Melaminharz, die Fronten sind lackiert bzw. aus patiniertem Glas hergestellt. Bei den Arbeitsflächen und den Seitenteilen der freistehenden Insel wagte man sich an eine wahre Königsdisziplin: Das Belegen bzw. Überziehen mit auf Gehrung geschnittener Dünnflächenkeramik, die nach genauen Vorgaben von einem Partnerbetrieb angefertigt wurde: „Das millimetergenaue Vermessen, das Einpassen und Montieren der Keramik, die auch die tragende Säule umschließt und auf der Unterseite bis zum Essplatz umlaufend angebracht ist, war eine spezielle Herausforderung“, so Dominik Petz. Warum hat man sich für dieses Material entschieden? „Es war eine helle, luftige und schlichte Optik gewünscht, die langfristig ohne Patina bestehen bleibt. Bei hellen Steinen lassen sich Nutzungsspuren nicht vermeiden, außerdem hätten wir die Steinplatte stärker, mindestens zwei Zentimeter dick, ausführen müssen. Mit der 12 Millimeter-Keramik-Platte mit dünnen, schräg geschliffenen Kanten erreichen wir genau diesen reduzierten Stil, gepaart mit der gewünschten Haltbarkeit.“ Beim Innenleben setzt man auf die Produkte von Blum, die Küchengeräte stammen von Gaggenau.

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