Vorgefertigte Bauteile
Komfort aus dem Baukasten
Die Karten im Bau liegen auf dem Tisch: Steigende und volatile Baustoffkosten, Fachkräftemangel und steigende Zinssätze bremsen Wohnungs- und Bauwirtschaft aus. Unumgänglich sind deshalb Wege abseits klassischer Baupfade, zukunftsorientierte Lösungen wie die Nutzung serieller Vorfertigung eine attraktive Alternative. Wie diese Lösung optimalerweise umgesetzt werden kann, zeigt sich beim Bau des Studierendenwohnheims MO Campus in Bonn. In unmittelbarer Nähe zum Rhein und zum ehemaligen Regierungsviertel sind in zwei viergeschossigen Solitären 55 Apartments mit eigenen Badezimmern entstanden. Aufgrund gleicher Grundrisse in den Sanitärräumen entschieden sich die Verantwortlichen für industriell vorgefertigte Installationswände von Tecesystem. Entscheidend dabei war das frühzeitige Miteinander aller am Bau beteiligten Gruppen – von der Carl Richard Montag Förderstiftung als Bauherr über Prof. Schmitz Architekten bis hin zum ausführenden Handwerksbetrieb.
Großes Potenzial im seriellen Bauen
„Im Interesse aller Beteiligten haben wir von Anfang an eine intensive Zusammenarbeit forciert, wie es eigentlich jeder ambitionierte Bauherr tun sollte. Mit einer guten Planung und sauberen Ausbauprozessen konnten wir auch beim MO Campus Zeit und Kosten sparen und gleichzeitig eine hohe Ausführungsqualität erzielen.“ Mit diesen Worten umschreibt Dr. Bernd Bach, Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung, den Prozess: „Auch bei unseren Projektentwicklungen ist die Prüfung und potenzielle Berücksichtigung von Standardbauteilen und seriell vorgefertigten Elementen fester Bestandteil und Vorgabe im Planungsprozess.“ Prof. Peter Schmitz, Gründer und Geschäftsführer des Büros Prof. Schmitz Architekten aus Köln, aus dessen Feder die Pläne des MO Campus stammen, betont ebenfalls: „Wir sehen Potenziale im seriellen Bauen – wegen der Kostenentwicklung der letzten Jahre sogar die Notwendigkeit, dieses Potenzial intensiver zu nutzen als in der Vergangenheit. Die Zusammenarbeit zwischen TGA-Planung und Architekt muss in der Entwurfsplanung passieren, also vor der Ausführungsplanung und der Ausschreibung.“
Kosten und Zeitaufwand reduzieren
So geschehen auch beim Bau des neuen Wohnheims, das das Stiftungsgelände mit gründerzeitlichen Villen und gewachsenem Baumbestand abschließt. Der Impuls, beim Neubau der 55 Apartments mit Größen zwischen 22 und 32 m² und wiederkehrenden Zuschnitten der Badezimmer auf vorgefertigte Sanitärelemente zu setzen, ging vom ausführenden SHK-Betrieb aus. Die Radiator Haustechnik aus Bonn hatte bei vorangegangenen Projekten bereits gute Erfahrungen mit Tecesystem gemacht und bei der Absprache der planungstechnischen Schnittmengen mit den Architekten von der Nutzung vorgefertigter Installationswände von Tecesystem überzeugt. „Das Ergebnis war eine ausgereifte sowie zeit- und kostensparende Planung“, erläutert Bauherr Dr. Bernd Bach.
So sparen Raumtrennwände Platz
So außergewöhnlich der leicht gestreckte polygonale Grundriss des äußeren Erscheinungsbildes ist, so klassisch entfalten sich die Apartments im Inneren in rechteckiger Grundform. Pro Etage gibt es neben einem gemeinsam genutzten Bereich sieben private Räume. Sie gruppieren sich um das trapezförmige Treppenhaus. Dank frühzeitiger Planung konnten bei der Sanitärplanung die raumhohen Tecesystem-Trennwände berücksichtigt werden, die zwischen den Badezimmern zweier Apartments zum Einsatz kommen. Dabei ist die Technik für beide Bäder ebenso wie die Steigleitungen in dieser Zwischenwand installiert, wodurch bis zu 15 cm Bauraum eingespart werden kann. Tecesystem-Installationswände erfüllen sämtliche baurechtlichen Vorgaben an Schall- und Brandschutz.
Zwei Arbeitstage pro Bad gespart
Die Installationswände wurden im Tece-eigenen Werk vorgefertigt, geprüft, just-in-time auf die Baustelle geliefert. Neben einem verlässlichen Planungshorizont und kontrollierter Qualität profitierten auch die Handwerker auf der Baustelle: „Schätzungsweise spart man pro Bad circa ein bis zwei Arbeitstage“, rechnet Benno Franke, Geschäftsführer der Radiator Haustechnik. Bei 55 Bädern sei das eine ganze Menge. Zudem senke die kürzere Montage die Arbeitskosten, denn Monteure müssten vor Ort nur noch wenige Anschlusspunkte berücksichtigen und auf Dichtigkeit prüfen. Die Betätigungsplatte Teceloop in Weiß rundet die Technik hinter der Wand nach außen hin elegant ab.