Vorwandinstallation

Ästhetik und Effizienz

Gebäudeinstallation
18.10.2023

Vorwandinstallationen bieten eine Vielzahl an Vorteilen. Die nach wie vor rasant voranschreitende Entwicklung verspricht künftig noch mehr Möglichkeiten, um Sanitäranlagen effizienter und ästhetisch ansprechender zu gestalten.
Vorwandinstallationen

Vorwandinstallationen sind längst nicht mehr nur ein Mittel, um unschöne Rohre und Leitungen zu verbergen. Sie haben sich zu einer integralen Komponente moderner Sanitärinstallationen entwickelt, die sowohl die Ästhetik als auch die Funktionalität in Badezimmern und Küchen steigern.
Ein zentraler Vorteil ist die Platzersparnis. Viele Gebäude sind oft auf nur begrenztem Raum errichtet, weshalb es entscheidend ist, den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Effiziente Bautätigkeit erfordert zudem eine immer höhere Standardisierung der Bauabläufe. Der Sanitärspezialist Geberit bietet beispielsweise mit den „Huter“-Systemen seit Jahrzehnten vorgefertigte Lösungen. Die Palette reicht dabei von Einzelelementen bis zu vorinstallierten Schachtelementen, die inklusive aller nötigen Einbauten, vom Spülkasten bis zur Wohnungsstation, direkt auf die Baustelle geliefert werden.

Vorfertigung parallel zum Baufortschritt

Eine optimierte Schachtbelegung spare dabei bis zu 0,6 m2 Platz im Badezimmer und erlaube dadurch einen Gewinn an verkauf- oder vermietbarer Fläche. Die Schachtelemente würden dabei unverpackt und „just-in-time“ auf die Baustelle geliefert, wodurch Verpackungsmaterial und Lagerplatz minimiert würden. „Besonders, wenn es auf der Baustelle ganz schnell gehen muss, sind vorgefertigte Montageelemente von Geberit Huter eine optimale Lösung“, betont Josef Zach, Produktmanager Sanitärsysteme bei Geberit Österreich.

Viega „Prevista Dry“
Viega bietet mit „Prevista Dry“- die Möglichkeit, WC-Elemente in einer Ecke des Badezimmers oder als Gestaltungselement quer zum Raum zu platzieren.

Viele Vorteile von Vorwandsystemen würden dabei nicht nur im Neubau, sondern auch bei Sanierungen zum Tragen kommen. So müssten zunehmend mehr Gebäude aus der Bauepoche des beginnenden 20. Jahrhunderts – meist große Mehrfamilienhäuser – mittlerweile saniert werden. Um dies mit hoher Qualität und kurzer Bauzeit wirtschaftlich umsetzen zu können habe Geberit im Rahmen eines Forschungsprojekts des AEE-Institut für Nachhaltige Technologien ein innovatives Außenfassaden-Installationsregister entwickelt, welches „variantenreich“ an gegebene Gebäudesituationen angepasst werden könne.

Neue Technik in alte Häuser bringen

Die daraus resultierenden Außenfassaden-Installationsregister mit eingebauten Leitungen zur Ver- und Entsorgung der Wohnungen mit Wasser, Abwasser, Wärme und Luft seien Bestandteil von industriell vorgefertigten Fassadenelementen. So könnten vertikal von außen mehrere übereinanderliegende Wohnungen mit neuer Ver- und Entsorgungstechnik erschlossen werden.
Die Befestigungen, Bau-Toleranzausgleich, Dämmung, Luftdichtheit, Brand- und Schallschutz würden den jeweiligen objektbezogenen Anforderungen angepasst. Bei der Auswahl der Materialien für die Außenfassaden-Installationsregister sei zudem besonderes Augenmerk auf Ökologie, Wirtschaftlichkeit, Recycling und lange Lebensdauer gelegt worden. Die Befestigung der Installationsregister und des verbindenden Fassadenmoduls am Gebäude erfolge über eine Holzkonstruktion, da alle Module vorgefertigt seien, könnten diese äußerst schnell installiert werden. Über außenliegenden Öffnungen könnten Revisionen oder Installationserweiterungen ohne Probleme durchgeführt werden.

Ab in die Ecke

Auch der Sanitärspezialist Viega baute unlängst sein Vorwandtechnik-Portfolio aus, die „Prevista Dry“-Montageeinheit ermögliche es, WC-Elemente in einer Ecke des Badezimmers oder als Gestaltungselement quer zum Raum zu platzieren. Schon grundsätzlich biete das Vorwandsystem „Prevista“ ein hohes Maß an Gestaltungsflexibilität, mit der neu vorgestellten Montageeinheit werde dieser Gestaltungsspielraum noch weiter ausgebaut. Durch einen robusten Stahlrahmen können Prevista Dry-WC-Elemente nun ohne großen Aufwand direkt in Ecken platziert werden, wie das Unternehmen verspricht.
Die Einbauhilfe werde dafür an der oberen Traverse mit dem Vorwandelement verschraubt, dies sorge für massive Stabilität, ohne die gängige Bauhöhe von 1.120 mm zu verändern. Die Einbautiefe betrage dabei 302 mm. Für eventuelle bauseitige Winkelabweichungen stünden überdies serienmäßig Ausgleichsstücke zur Verfügung. Durch die solide Konstruktion sei auch eine nur einseitige Wandbefestigung möglich. Dadurch könne das WC beispielsweise in Schlauchbädern gestalterisch sinnvoll an einer Längswand platziert werden, um Sichtachsen zu unterbrechen oder Räume zu gliedern. //

industriell vorgefertigte Installationswände
Drei Monate früher als geplant wurde der Neubau der Wilfried-Jeurink-Stiftung fertig. Möglich wurde dies, weil bei der Fertigstellung der Sanitärräume industriell vorgefertigte Installationswände zum Einsatz kamen.

Praxisbeispiel

Idyllisch am Rande eines Schlossparks gelegen, bietet der Neubau der Wilfried-Jeurink-Stiftung als Pflegeeinrichtung 24 Menschen mit Handicap ein neues Zuhause. Geplant wurden drei Wohngruppen mit je acht Apartments zwischen 18 und 25 Quadratmetern Größe, mit Badezimmern, die jeweils 5,5 Quadratmeter groß sind.
Drei Monate früher als geplant wurde die Immobilie Ende April 2023 an den Bauherren übergeben. Möglich wurde dies, weil bei der Fertigstellung der Sanitärräume industriell vorgefertigte Installationswände von „TECEsystem“ zum Einsatz kamen. Diese beschleunigen bei einem Neubau mit einer gewissen Anzahl gleicher Grundrisse den Prozess ungemein: „Wir hatten eine große Planungssicherheit. Man konnte sehr viel im Vorfeld abstimmen. So hatten wir eine erhebliche Reduzierung der Bauzeit im Bereich der Sanitärinstallationen“, erklärt Julia Wolterink, Planungskoordinatorin Haustechnik beim G. Büter Bauunternehmen.
Die WC-Anlagen sind so konzipiert, dass auf klassische gemauerte Trennwände zwischen den Sanitärräumen verzichtet werden konnte und in den 24 Wohneinheiten insgesamt zwölf raumhohe Trennwände von TECEsystem zum Einsatz kamen. Die Anlieferung auf die Baustelle erfolgte just-in-time, die industriell vorgefertigten Register wurden vorpositioniert und mussten anschließend nur noch an den einzelnen Schnittpunkten der Leitungen angeschlossen werden. „Die ganze Installation hat nur sieben Arbeitstage gedauert. Im Einsatz waren vier Mann“, erklärt Projektleiter Karsten Warrink vom ausführenden Handwerksbetrieb Hermann Schulten. „In konventioneller Bauweise hätte ich sechs bis sieben Wochen und das Doppelte an Personal benötigt.“

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Haustechnik