Aussichtswarte aus Stahl
Blick in die Ferne
Wer die 111 Stufen erklimmt, wird auf der 21 Meter hohen Aussichtsplattform mit einem traumhaften 360-Grad-Rundblick in die Ferne belohnt: Im Norden auf das Hügelland des Mühlviertels, im Süden auf die Alpen, im Westen auf das Machland und im Osten auf Grein und den Strudengau. Die Gobelwarte liegt direkt am Weitwanderweg Donausteig und eignet sich wunderbar als Ausflugsziel. Die spektakuläre Stahlkonstruktion liegt auf einer Seehöhe von 484 Metern. Spätestens nach Erreichen der Aussichtsplattform, sobald der Ausblick bewusst wahrgenommen wird, ist der Fokus plötzlich in alle Richtungen, in die Weite, gerichtet.
Tonnenweise Stahl
Mehr als 26 Tonnen Stahl stecken in dem Pracht-Kunstwerk. Wer die Warte betritt, spürt eine Schwingung. Warum eigentlich? „Von Beginn weg war es der Versuch, die Eleganz, Grazie und Dynamik einer tanzenden Frau in den Entwurf einfließen zu lassen“, erklärt Architekt Claus Pröglhöf von architecture and beyond ZT.
Verdrehung der Stützen
Die Schwingung ist durch die Torsion, also die Verdrehung der drei Stützen zueinander, bedingt. „Das unterstreicht den Entwurfsgedanken und macht diesen erlebbar.“ Die Bewegung führe zur Konzentration auf die eigene Person, die Warte, das engste Umfeld. „Spätestens nach Erreichen der Aussichtsplattform, sobald der Ausblick wahrgenommen wird, ist der Fokus plötzlich in alle Richtungen gerichtet.“
Statische Herausforderung
Drei stabile Stützen werden also wie Mikado-Stäbe so gegeneinander verdreht, dass sie sich in der Mitte fast berühren: „So ansprechend diese schmale Taille optisch auch ist, stellt sie doch einige Herausforderungen dar“, sagt der beauftragte Statiker Wolfgang Kirchmair. „Die Engstelle in der Mitte ist der am meisten beanspruchte Bereich der Konstruktion. Hier entstehen Schwingungen und Bewegungen, die auf der obersten Plattform spürbar werden. Diese horizontalen Schwingungen sind für uns Menschen sehr gut wahrnehmbar.“ //