Spindeltreppe
Markante Verbindung
Mit dem neuen Gebäude und seinen radikal flexiblen Flächen hat das deutsche Medienunternehmen auf 52.000 Quadratmeter die architektonischen Voraussetzungen für ein modernes Arbeitsformenkonzept geschaffen.
Für den außergewöhnlichen Bau mit goldeloxierter Aluminiumfassade und grau getöntem Glas zeigt sich das angesehene, niederländische Büro OMA (Office for Metropolitan Architecture) unter der Leitung von Rem Koolhaas verantwortlich. Aber nicht nur die Fassade überzeugt. Auch der Innenbereich begeistert durch ein lichtdurchflutetes, 45 Meter hohes Atrium mit terrassenförmig angelegten Ebenen über 13 Geschosse, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Ein Highlight ist dabei die Stahltreppe der MetallArt Treppen GmbH aus Salach/D.
Imposante Konstruktion
Die gerundete Treppe mit brüstungshoher Außenwange und durchgängiger Stahlrohrspindel beginnt hängend ab dem 1. Stock und verläuft über zwei Ebenen nach oben. Stabilität erhält die imposante Konstruktion durch das an der Betondecke über dem 3. Obergeschoss befestigte Spindelrohr und den Anschluss über die jeweiligen Podeste sowie Querträger an den tragfähigen Decken und Stegen. Eine oberflächenbündige, exakt geformte Stahluntersichtsverkleidung, die der Treppenanlage eine bessere Statik verleiht, ergänzt das massive Design. Der beidseitig angebrachte, zeitlose Edelstahlrundrohrhandlauf sowie der Tränenblech-Stufenbelag erzeugen ein harmonisches Gesamtbild, welches das Gebäudeinnere vervollständigt. Die Ausführung der Trittstufen als Faltwerkkonstruktion entspricht dem derzeitigen Trend in der Treppen-Architektur. Zwischen dem Tränenblech und den Stahlstufen setzten die MetallArt-Experten eine Zwischenlage ein, um den Trittschall zu absorbieren.
Messen mit Laser
Um anspruchsvolle Projekte noch wirtschaftlicher realisieren zu können, setzt die MetallArt Treppen GmbH verschiedene innovative Technologien ein. Bei der Designtreppe im Axel-Springer-Neubau wurde die 3D-Laserscantechnik angewandt, da die Befestigungspunkte direkt unter der Raumdecke sowie an den Geschoßecken liegen. Dank des neuen Verfahrens konnten die erforderlichen Maße innerhalb kürzester Zeit präzise und zuverlässig auf einen Knopfdruck erfasst werden, was wiederum die Montage deutlich vereinfachte.
Hürden in der Montage
Durch eine nachträgliche Änderung im Bauablauf konnte die Treppenkonstruktion nicht wie vorgesehen am Stück in das Gebäude eingebracht werden, sondern musste aufwändig geteilt und vor Ort zusammengefügt werden. Dazu wurden u.a. alle Brüstungswangen zwischen den Stufen und der Oberkante unterbrochen, gesondert gewalzt und auf der Baustelle angeschweißt. Für eine homogene Optik der Treppenskulptur verschliffen bzw. verspachtelten die MetallArt-Mitarbeiter sämtliche sichtbaren Schweißnähte. Zur Herstellung der Treppenanlage konnte MetallArt ausschließlich auf werkseigene Fertigungsverfahren wie z.B. Laserschneidverfahren, Biegeprozesse, Formung der Stahluntersichtsverkleidung, zurückgreifen.
Zertifizierte Nachhaltigkeit
Nicht nur Ästhetik, auch das Thema Nachhaltigkeit spielte im Planungs- und Realisierungsprozess eine wichtige Rolle. So sorgte neben vielen am Bau beteiligten Firmen auch MetallArt dafür, dass Materialien verwendet wurden, die dem Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit (DGNB) entsprechen – wofür es dann auch ein Gold-Zertifikat für Nachhaltigkeit gab. [gr]