Tischler-Umfrage: Arbeiten mit Einschränkungen
Die Auswirkungen der Coronakrise stellen derzeit viele Branchen vor große Herausforderungen – auch die heimischen Tischler und Holzgestalter. Zwar darf in den Werkstätten unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften weiterhin produziert werden, auch Montagen sowie Lieferungen an Kunden sind weiterhin möglich (Stand 30.3.). Doch wie sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Wochen weiter entwickeln wird, ist für die meisten Unternehmen aktuell nur schwer planbar.
Um einen Einblick in die Stimmung in der Branche zu erhalten, haben wir kurz nach Inkrafttreten der aktuellen Verordnungen der Regierung eine Online-Umfrage gestartet. Darin wollten wir wissen, mit welchen Maßnahmen die Betriebe auf die Lage reagieren und was innerhalb der Firmen im Hinblick auf den Gesundheitsschutz unternommen wird. Zusätzlich haben wir Angaben zu den Betriebsgrößen abgefragt.
Insgesamt 163 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt, was zwar keine repräsentativen Aussagen für die ganze Branche zulässt, aber doch interessante Einblicke ergibt. Auf die ersten beiden Fragen waren auch Mehrfachnennungen möglich, zusätzlich konnte man bei Bedarf noch eigene Maßnahmen ergänzen.
Maßnahmen in Tischlereien für Krisenzeiten
Bei der ersten Frage – „Wie reagiert Ihr Unternehmen auf die aktuelle Coronakrise?“ halten sich zwei Antworten im Ergebnis beinahe die Waage: 31 Prozent der Befragten antworteten mit „Eingeschränkter Betrieb (z.B. Produktion läuft, aber keine Montagen, Homeoffice für Büromitarbeiter, etc.)“, und 29 Prozent mit „Einstweilen keine Konsequenzen – die Arbeit läuft weiter.“ Dabei ist zu erwähnen, dass zu Beginn der Umfrage letztere Antwort in der Reihung noch vorne lag und mit fortlaufender Dauer die Antworten mit „Eingeschränkter Betrieb“ zunahmen. Ein möglicher Schluss daraus könnte sein, dass einige Betriebe die ersten Tage noch zuwarteten, bevor dann weitere Maßnahmen ergriffen wurden. Insgesamt war die Umfrage für elf Tage online.
„Kurzarbeit vereinbart oder geplant“ wurde insgesamt von 21 Prozent aller Befragten als Antwort gegeben. 15 Prozent entschieden sich für „Wir haben vorübergehend geschlossen (oder werden dies demnächst tun), nur 1 Prozent gab an Miterbeiterabbau geplant zu haben – und eine Person nannte als individuelle Zusatzantwort „Kündigung.“
Gesundheitsschutz für Mitarbeiter
Auch auf die zweite Frage nach den Gesundheitsmaßnahmen wurden unter anderem „Sofort auf Urlaubsbasis geschlossen“, Kurzarbeit oder „Einstellung der Arbeit“ genannt. Weitere Antworten waren „Keine persönlichen Kundenkontakte“ und „es gibt nur noch einen Eingang (Tür)“ in unsere Firma. Die mit 81 Prozent große Mehrheit aller befragten gab an, Verhaltensregeln betreffend der Hygiene (Händewaschen etc.) eingeführt zu haben, 67 Prozent haben einen Mindestabstand zwischen den Mitarbeitern vorgeschrieben, 60 Prozent Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt, 33 Prozent nutzen Homeoffice für Büromitarbeiter, immerhin acht Prozent gaben an, keine Maßnahmen oder Vorschriften ergriffen zu haben. Auch bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
Die Unternehmensgröße der Befragten setzt sich wie folgt zusammen: 53 Prozent haben 1-10 Mitarbeiter, 15 Prozent 11-20 Mitarbeiter, 13 Prozent 21-50 Beschäftigte, 4 Prozent zwischen 50 und hundert Mitarbeitern und immerhin 6 Prozent über hundert Mitarbeiter. 5 Prozent gaben an, ein Einpersonenunternehmen zu betreiben.