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energyTalk setzt auf technische Optimierungen
„Engineering the Future heißt, eine umweltfreundliche und ressourceneffiziente Zukunft zu gestalten. Dafür brauchen wir fortschrittliche Technologien und intelligente Systeme sowie das Bewusstsein für deren Potenziale“, sagten die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes Huber-Grabenwarter (Odörfer Haustechnik KG). Drei Experten präsentierten im aiola im Schloss St. Veit Best-Practice-Beispiele und diskutierten die Möglichkeiten, die innovative Technologien bieten.
Dekarbonisierung als Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Die Dekarbonisierung von Gebäuden ist ein wichtiger Schritt, um CO₂-Emissionen zu senken und die Energiewende voranzutreiben. Das Austrian Institute of Technology (AIT) forscht intensiv an Wärmepumpen – von HLK-Komponenten bis hin zu Gebäudegruppen. „Mit zentralen und dezentralen Wärmepumpensystemen können wir nachhaltige Energiequellen effizient nutzen. Die Kombination mit anderen Energiesystemen ermöglicht flexible und maßgeschneiderte Lösungen“, erklärte Bernd Windholz vom AIT. Projekte wie „Sozial100%Erneuerbar“ in Wien und das internationale Geofit-Projekt zeigen die Erfolge dieser Technologien. Weitere Forschungs- und Entwicklungspotenziale gibt es jedoch noch.
Energieoptimierung an der Universität Graz
EAM Systems und die Universität Graz entwickelten ein Konzept zur Reduzierung des Energieverbrauchs. „Die Universität Graz setzt sich für nachhaltige Energiepolitik und Umweltfreundlichkeit ein“, sagte Harald Kaufmann von der Universität Graz. Das Chemiegebäude wurde mit modernen Kühl-, Heiz- und Lüftungsanlagen sowie einer Solaranlage ausgestattet. Ein Energie-Monitoring-System passt die Raumtemperatur, Heizungskurven und Lüftungsanlagen an. Erste Ergebnisse zeigen eine Reduktion des Wärmeverbrauchs um 29 Prozent und des Kälteverbrauchs um 3 Prozent. „Im ersten Betriebsjahr konnten wir über 121 Tonnen CO₂ einsparen“, fasste Erich Pöltl von EAM Systems zusammen.
Gratkorn Wasserkraftwerk: Ein Meilenstein
Das neue Wasserkraftwerk in Gratkorn, dessen Bau im November 2021 begann, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende. Mit einem Projektvolumen von rund 90 Millionen Euro umfasst es das Hauptbauwerk mit zwei Maschinensätzen und drei Wehrfeldern sowie einen etwa drei Kilometer langen Stauraum. Ökologische Maßnahmen begleiteten den Bau. „Mit einer Leistung von 11 Megawatt und einem Regelarbeitsvermögen von 54 Gigawattstunden pro Jahr kann das Kraftwerk etwa 15.000 Haushalte versorgen“, sagte Projektleiter David Oberlerchner von der Verbund Hydro Power GmbH. Der offizielle Betrieb startet im August 2024.
Ressourceneffizienz durch technische Optimierung
Technische Optimierungen sind entscheidend für eine nachhaltige Zukunft. Die Beispiele beim energyTalk zeigten, dass engagierte Unternehmen, die in zukunftsweisende Technologien investieren, eine wichtige Voraussetzung sind.
Der nächste energyTalk findet am 2. Oktober 2024 zum 15-jährigen Jubiläum in der Alten Universität Graz statt. Ein renommierter Zukunftsforscher wird einen Ausblick auf die kommenden Jahre geben.