Stahlbaupreis 2019: And the winners are...
Am 32. Österreichischen Stahlbautag wurde Mitte Mai in Salzburg zum wiederholten Mal der Österreichische Stahlbaupreis vergeben. Insgesamt 19 Projekte – so viele wie noch nie – wurden dafür eingereicht und bewertet. Der erste Platz in der Kategorie Hochbau ging dabei an das Dornbirner Unternhemen gbd ZT für die Aufstockung der Ferrarischule Innsbruck. In der Kategorie Infrastruktur gewann das Unternehmen GLS Bau und Montage GmbH aus Perg mit dem Projekt „Ennssteg Steyr". Der Sonderpreis für Ingenieurskunst geht an die Wiener Firma Zeman für die „Schierker Feuerstein Arena“ in Deutschland.
Architektonische Ausdrucksstärke
Die Siegerprojekte in den Kategorien Hochbau und Infrastruktur überzeugten vor allem durch ihre innovativen und hochkomplexen Lösungen sowie ihre architektonische Ausdrucksstärke. „Das Projekt Ennssteg Steyr ist ein äußerst gelungenes Konzept, das vor allem durch seine außergewöhnliche Schlankheit der Konstruktion und seine farbliche und materialtechnische Anpassung an die Umgebung durch den Einsatz von wetterfestem Stahl besticht“, so die Bergündung der Jury.
Auch das Gewinnerprojekt in der Kategorie Hochbau, die Aufstockung der Ferrarischule in Innsbruck, überzeugte die Jury sowohl gestalterisch, als auch ästhetisch: „Die Herausforderung, ein bereits statisch optimiertes Projekt aus den 1960er-Jahren durch eine Aufstockung zu vergrößern, wird uns über die nächsten Jahrzehnte begleiten. Die alternativlos scheinende Tragwerkslösung aus Stahl bei der Ferrarischule zeigt eine filigrane Architektur der Kräfte, welche exakt an den einzigen zulässigen Punkten eingeleitet werden. Nicht nur gestalterisch, sondern auch ästhetisch werden die Erwartungen hier mehr als erfülllt.“
Stahlbauliche Ingenieurskunst auf internationalem Niveau
Große Spannweiten galt es auch für das Wiener Unternehmen Zeman beim Umbau der Schierker Feuerstein Arena in der deutschen Stadt Wernigerode zu bewältigen. „Das Projekt zeigt stahlbauliche Ingenieurskunst auf internationalem Niveau. Eine derartige Lösung eines dreidimensional verwundenen Stahl-Hohlkastens aus zwei Auflagern mit einer seilverspannten Netzstruktur als eigentlichen Dach können nur wenige Unternehmen berechnen und noch weniger Stahlbauunternehmen fertigen und montieren. Die Wahl der formprägenden doppelgekrümmten Konstruktion ermöglicht einen geringen Materialeinsatz bei gleichzeitig hoher statischer Effizienz.“
Einen Anerkennungspreis im Bereich Infrastruktur vergab die Jury an 4juu architekten für ihr Projekt „Fußgängersteg Rosenburg“ in Niederösterreich. Im Bereich Hochbau erhielt die ARGE Doris Dockner mit Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG einen Anerkennungspreis für das Projekt „Kirschkapelle“ in der Südsteiermark. (tk)