Immobilienfinanzierung

k.o. für KIM: Verordnung für Privatkredite läuft 2025 aus

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03.12.2024

Die berüchtigte KIM-Verordnung läuft im Juni 2025 aus. Sie erschwert die Vergabe von Wohnbaukrediten an Private. Die Bau- und Immobilienwirtschaft reagiert erleichtert - allen voran die Bundesinnung Bau in der WKÖ.
Grund zur Freude: Die KIM-Verordnung läuft aus.
Grund zur Freude am Bau: Die KIM-Verordnung läuft aus.

Eine gute Nachricht kurz vor Jahresende: Die KIM-Verordnung läuft im Juni 2025 aus. Das Regelwerk macht den heimischen Banken strenge Auflagen bei der Vergabe von Immobilienkrediten an Private. Ihr Ende ist von der Immobilien- und Bauwirtschaft immer wieder heftig gefordert worden – allen voran von der Bundesinnung Bau in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Gut aber zu spät

Dementsprechend erfreut zeigte sie sich über die vorweihnachtliche frohe Botschaft: Das Auslaufen der von Beginn an umstrittenen KIM-Verordnung Mitte 2025 sei aus Sicht des österreichischen Baugewerbes überfällig, hieß es in einem Statement. Die KIM-Verordnung sei dazu gedacht, eine befürchtete Überhitzung des Immobilienmarktes zu verhindern. Davon sei aber zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung keine Rede mehr gewesen, da die Nachfrage nach Immobilienkrediten bereits damals massiv rückläufig gewesen sei. „Dieser Trend hätte sich auch ohne die KIM-Verordnung fortgesetzt. Diese Maßnahme erwies sich somit rückblickend betrachtet als Brandbeschleuniger. Vor allem der fremdfinanzierte bzw. private Wohnbau ist faktisch zum Erliegen gekommen“, so Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger. „Nüchtern betrachtet erfolgt das Auslaufen der KIM-Verordnung im kommenden Jahr viel zu spät.“

„Aus Sicht der Wirtschaft ist das ein außerordentlich erfreuliches Zeichen“, begrüßte auch der Generalsekretär der WKÖ, Karlheinz Kopf, die Nachricht. „Die KIM-Verordnung stellte in den vergangenen Jahren eine dermaßen hohe Hürde für den Erwerb von Wohneigentum dar, dass der Wohnungsneubau am Zusammenbrechen war“, so Kopf weiter. Unter diesem Stillstand am Wohnungsneubau hätten neben den bau- und kaufwilligen Bürger*innen, dem Baugewerbe und der Immobilienwirtschaft zahlreiche weitere Wirtschaftszweige gelitten, für die es in der angespannten wirtschaftlichen Situation nun zu einem kleinen Aufatmen kommen könne: „Ob Einrichtungsfachhandel, Baunebengewerbe oder Kreditwirtschaft, die Flaute am Wohnungsmarkt war deutlich spürbar.“

Als „sehr erfreulich“ bezeichnete Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKÖ, die Entscheidung des Finanzmarktstabilitätsgremiums. „Damit fällt eine wesentliche Hürde für die Schaffung von Wohneigentum weg. Der konsequente Einsatz des Fachverbandes hat sich gelohnt. Denn die überzogenen Richtlinien bei der Kreditvergabe für den Immobilienkauf haben den Eigentumserwerb in Österreich massiv behindert.“ Gollenz weiter: „Der Rückgang bei der Kreditvergabe und dass sich Menschen in Österreich dadurch ihr Eigenheim nicht finanzieren konnten, hat auch massive Auswirkungen auf den Wohnungsneubau, wie der 1. Österreichische Neubaubericht des Fachverbandes, der die Fertigstellungszahlen von Neubauwohnungen in Österreich erhebt und prognostiziert, zeigt.“

„Beharrlichkeit zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Das sind wirklich gute Nachrichten für die Bauwirtschaft und die Immobilienkäufer“, meinte Andreas Köttl, Präsident Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (Vöpe). „Wir haben wiederholt eine Abschaffung der Richtlinien gefordert, weil sie den Eigentumserwerb in Österreich massiv behindert und damit auch der Volkswirtschaft geschadet hat.“

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