Salzburger Baugipfel

Das Baujahr am Beispiel Salzburgs

Bauwirtschaft
04.12.2024

Das für die Bauwirtschaft so schwierige Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, langsam werden erste Bilanzen gezogen. So etwa das Land Salzburg am gestrigen Baugipfel. Am Beispiel des Bundeslandes zeigen sich die drastischen Einbußen, die Unternehmen hinnehmen mussten - doch es lief nicht alles schlecht.
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Wie Peter Dertnig, Salzburger Landesinnungsmeister Bau, auf dem Baugipfel der Wirtschaftskammer Salzburg Anfang Dezember erklärte, verbuche die Bauwirtschaft im Bundesland Salzburg heuer gegenüber dem Vorjahr zwar wieder ein Minus, laufe im Österreichvergleich aber besser. Mit rund 1,96 Milliarden Euro falle das Bauvolumen 2024 gegenüber 2023 zwar um 5,4 Prozent weniger aus, österreichweit werde heuer aber nur um 23,73 Milliarden Euro gebaut und das bedeute laut Hochrechnung einen Rückgang von satten 11,1 Prozent.

Kommt die Trendwende?

Für 2025 erwartet die Baubranche in Österreich ein hauchdünnes Plus von 0,7 Prozent und mit einer ähnlichen positiven Entwicklung rechnet man auch im Bundesland Salzburg. Der dieser Tage kolportierte Auslauf der KIM-Verordnung mit 30. Juni 2025, eine seit Jahresmitte leichte Zunahme bei den Baubewilligungen sowie die neue Wohnbauförderung des Landes lassen zumindest einen blassen Silberstreif am Horizont erkennen. Mit starken Impulsen rechnet Innungsmeister Dertnig seitens der Seilbahnwirtschaft, die in vielen Skigebieten Erneuerungsbedarf habe. Im Bereich Sanierung und Umbau zeigten sich die befragten Mitgliedsunternehmen mit einer prognostizierten Zunahme des Bauvolumens von gut einem Drittel besonders optimistisch.

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„Baubewilligungen Salzburg 2024“: Die Zunahme bei den Baubewilligungen lässt auf höhere Umsätze 2025 hoffen.

Hochbau im Plus

Positive Signale kommen von den gemeinnützigen Bauvereinigungen, die für 2025 ein um vier Prozent höheres Bauvolumen melden. Bei den gewerblichen Bauträgern hingegen soll das Hochbauvolumen um 50 Prozent einbrechen. Stadt und Land Salzburg wollen 2025 ihre Ausgaben für Aufträge im Hochbau gegenüber 2024 um rund die Hälfte erhöhen, bei den Landgemeinden wird aufgrund der angespannten Budgetsituation mit einem Rückgang von etwa einem Fünftel gerechnet. Zur leicht positiven Entwicklung werden zweifellos auch die Fortschritte bei aktuell laufenden Großbaustellen wie etwa dem neuen Landesverwaltungszentrum beitragen.

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„Hochbauvolumen Salzburg 2025“: Stadt und Land Salzburg sowie die gemeinnützigen Wohnbauträger wollen 2025 mehr Geld für Bauten in die Hand nehmen.

Tiefbau rückläufig

Die Tiefbauer konnten sich 2023 und 2024 über kräftige Zuwachsraten freuen (2024: 57 Prozent), müssen allerdings 2025 laut Wirtschaftsforschungsinstitut mit einem Minus von 11,4 Prozent rechnen. Der größte Rückgang entfällt auf die Asfinag aufgrund der für das kommende Jahr geplanten Fertigstellungen der Tunnelbaustellen auf der Tauernautobahn. Um rund ein Drittel sollen allerdings die Ausgaben der ÖBB für Tiefbauvorhaben im Land Salzburger ausfallen.

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„Tiefbauvolumen Salzburg“: Die geplante Fertigstellung der Tunnelbaustellen auf der Tauernautobahn führen 2025 zu einem zweistelligen Minus im Tiefbau.

Forderungen der Bauwirtschaft

Um die Baukonjunktur wieder in Schwung zu bringen, bedürfe es lauf Landesinnungsmeister Dertnig, einer Reihe von Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden müssen. Dazu zählen neben einer raschen Umsetzung der neuen Wohnbauförderung und Adaptierung der baurechtlichen Bestimmungen vor allem die Beschleunigung von Bauprozessen und eine stärkere Hinterfragung von Umweltauflagen sowie die Stellungnahmen von NGOs.
Gefordert werden auch verstärkte Konjunkturimpulse durch die öffentliche Hand, wobei ein großes Anliegen die baustoffneutrale Ausschreibung öffentlicher Bauten sei. Dertnig verwehrte sich dagegen, dass sich Land oder Gemeinden schon in der Ausschreibung auf einen Baustoff festlegen und damit einen Wirtschaftszweig komplett von der Angebotslegung ausschließen. So wurden beispielsweise das Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung in Seekirchen sowie die Bezirksbauernkammer in Hallein in Holz-Hybridbauweise errichtet. Beim derzeit laufenden Bau des neuen Landesdienstleistungszentrums in der Stadt Salzburg haben sich die Verantwortlichen ebenfalls für eine Hybridlösung, bei der möglichst viel Holz verwendet werden soll, entschieden.

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