Bauchemie
Sika übernimmt die MBCC Group
Sika hat eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme der MBCC Group, das ehemalige Bauchemiegeschäft der BASF-Gruppe, von einer Tochtergesellschaft des globalen Private-Equity-Unternehmens Lone Star Funds, unterzeichnet. Die Transaktion bewertet die MBCC Group mit 5.2 Milliarden Euro.
Bereits 2019 - als sich BASF von der Bauchemie-Sparte trennte - stand Sika als Käufer zur Diskussion. Der damalige Konzernchef Paul Schuler erteilte dem Deal jedoch eine Absage. Der Kaufpreis betrug damals 3,17 Milliarden Euro.
Die Übernahme soll Sikas Angebot in vier von fünf Kerntechnologien und sieben von acht Zielmärkten ergänzen und erweitern sowie die geografische Präsenz des Unternehmens stärken. Mit der Transaktion entsteht ein Schlüsselspieler für mehr Nachhaltigkeit. In Zukunft will es Sika ermöglichen die nachhaltige Transformation noch konsequenter und schneller voranzutreiben.
Mit unserem kombinierten Portfolio wollen wir nachhaltiges Bauen zum Wohl unserer Kunden, Mitarbeitenden, Aktionäre sowie künftiger Generationen ermöglichen und beschleunigen.
Sika will nachhaltiges Bauen beschleunigen
"Sika ist Vorreiter für nachhaltige Lösungen in der gesamten Bauindustrie, für die MBCC Group ist Nachhaltigkeit ein ebenso zentraler Pfeiler des Geschäfts: Gemeinsam werden wir unser komplementäres Angebot an Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Baulebenszyklus hinweg stärken", so Thomas Hasler, CEO Sika. "Mit unserem kombinierten Portfolio wollen wir nachhaltiges Bauen zum Wohl unserer Kunden, Mitarbeitenden, Aktionäre sowie künftiger Generationen ermöglichen und beschleunigen."
Die Zusammenführung soll auf mehreren Ebenen das Unternehmen erweitern. "Geht es um Lösungen sehen wir beispielsweise im Tiefbau, bei Beton-Produkten oder Bodenbelagsanwendungen sehr starke Kombinations- sowie Ergänzungsmöglichkeiten der Produkte von Sika und MBCC", erklärt Philippe Jost, Head Construction Sika. Zusätzlich werden positive Effekte in den Bereichen der Verkaufskanäle, der geografischen Aufstellung des Unternehmens sowie der Supply-Chain spürbar sein. "Insgesamt wird das Portfolio von Sika breiter und ausgeglichener aufgestellt sein", so Hasler. Bis 2025 erwarte man sich jährliche Synergien in Höhe von bis zu 170 Millionen Euro.
Wirtschaftlich geht man nach Erklärung von Adrian Widmer, CFO Sika, von einer Steigerung des Ebitda um 35 Prozent aus. Die Ebidta-Marge soll laut ersten Prognosen um rund 20 Prozent steigen.
Alles genau analysieren
Auf die Nachfrage ob man gewisse übernomme Bereich abgeben werde, da es ja doch einige Überschneidungen gibt, reagiert Hasler abwartend. Man müsse zuerst die Übernahme offiziell abschließen und so schnell wie möglich den Behördenprozess hinter sich bringen. "Natürlich haben wir eine sehr gute Analyse der Situation haben und es wird natürlich bei gewissen Bereichen Diskussionen geben", so der CEO. "Es ist aber noch zu früh um sagen zu können, ob gewisse Bereiche verkauft werden oder nicht."
Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Sika ist überzeugt, alle Genehmigungen zu erhalten und wird dazu eng mit den Behörden zusammenarbeiten. Der Abschluss der Akquisition wird für die zweite Hälfte des Jahres 2022 angestrebt.