Podiumsdiskussion

So startet die Holzindustrie ins Jahr 2025

Holzbau
10.01.2025

Von: Redaktion Dach Wand
Bei der traditionellen Podiumsdiskussion der Pfeifer Group zum Jahreswechsel blickte eine hochkarätige Expertenrunde auf die wirtschaftlichen, logistischen und rohstoffspezifischen Herausforderungen der Holzindustrie.
Die Fuchshofschule im deutschen Ludwigsburg ist ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Holzbauweise. Allein in Italien sollen in den kommenden Jahren rund 850 Schulen und Kindergärten in Holzbauweise errichtet werden.
Die Fuchshofschule im deutschen Ludwigsburg ist ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Holzbauweise. Allein in Italien sollen in den kommenden Jahren rund 850 Schulen und Kindergärten in Holzbauweise errichtet werden.  

"Aktuell herrscht etwas mehr Optimismus als im Vorjahr. Allerdings stehen wir vor strukturellen Herausforderungen, die längerfristiger Natur sind", fasst Gerd Ebner, Chefredakteur des Holzkurier, die Stimmung der Branche zusammen. Neben ihm diskutierten Michael Pfeifer (CEO der Pfeifer Group), Leonhard Scherer (Vertriebsleiter Schnittholz), Claus Greber (Vertriebsleiter Holzbau) und Christof Bader (Logistikleiter) auf dem virtuellen Podium über Trends und Entwicklungen. Einigkeit herrschte darüber, dass die wirtschaftliche Talsohle durchschritten scheint und leichte Stabilisierung winkt – dennoch bleibt die Anspannung in der Branche hoch.

Holzbau gewinnt Marktanteile, Verpackung unter Druck

Die großen Herausforderungen betreffen vor allem den Baubereich, dessen Rückgang auch die Holzindustrie empfindlich getroffen hat. Gleichzeitig zeigt der Infrastrukturbau, insbesondere in Südeuropa, positive Impulse: Allein in Italien sollen in den kommenden Jahren rund 850 Schulen und Kindergärten in Holzbauweise errichtet werden. Während der Absatz von Schnittholz und Schalungsprodukten zufriedenstellend verlief, gerät der Verpackungssektor zunehmend unter Druck. Besonders die Krise in der Automobil- und Zulieferindustrie und der Trend zur Elektromobilität reduzieren den Bedarf an Transportpaletten spürbar. Auch im Bereich Biobrennstoffe belasten wachsende Konkurrenz und reduzierte Förderungen in Deutschland den Markt.
Langfristig bleibt Holz jedoch ein entscheidender Rohstoff für die Zukunft. "Holz ist die Basis, um nachhaltiger zu bauen und die von der EU ausgerufenen Klimaziele zu erreichen", betonte Gerd Ebner. Dank der regionalen Verfügbarkeit und seiner Vielseitigkeit bildet Holz einen zentralen Baustein für die Transformation zu einer emissionsärmeren Wirtschaft.

Globale Unsicherheiten werfen Schatten

Neben den branchenspezifischen Themen beeinflussen globale Entwicklungen wie der Ukraine-Krieg und mögliche Handelszölle den Welthandel. Besonders die von Donald Trump angekündigten Zölle könnten den europäischen Export schwächen und den Welthandel empfindlich stören. Auf den Weltmärkten sind die Vorzeichen für die Holzindustrie unterschiedlich: Während die USA und die MENA-Region positive Signale aussenden ("grüne Lampe"), stagniert Europa weiterhin, und China bleibt durch seine engen Beziehungen zu Russland außer Reichweite. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich in Japan, das zumindest leichte Belebungstendenzen aufweist. In den USA wird der erwartete Bauboom die Nachfrage nach Holz ankurbeln, wobei Rundholzverfügbarkeit und Preisentwicklung wichtige Faktoren bilden. "Globale Herausforderungen und lokale Strategien werden 2025 prägen – zwischen Anspannung und Aufbruch bleibt Optimismus das Gebot der Stunde", resümiert Michael Pfeifer.
(bt)

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