GBVs
Wirkung der Gemeinnützigen
Den Wert der eigenen Arbeit kennen und beziffern können – unter diesem Motto könnte man die aktuelle Studie „Ökonomische Wirkungen des gemeinnützigen Wohnbaus“ des Wifo, die vom Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen beauftragt wurde, sehen. Und die Zahlen sprechen für sich: 1,2 Milliarden Euro Mietvorteil pro Jahr, 120 Millionen Euro Ersparnis durch leistbare Eigentumswohnungen und ein positiver Effekt auf Österreichs BIP.
Effekte auf allen Ebenen
Die geschätzte kostendämpfende Wirkung der GBV-Wohnungen (Miete und Eigentum) beläuft sich laut der Studie derzeit auf rund 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Der Großteil entfällt dabei auf Miete. Der Vergleich des GBV-Wohnungsbestands mit möglichst ähnlichen privaten Mietwohnungen zeigt, dass sich auch nach einer Bereinigung um strukturelle Wohnungscharakteristika ein deutliches Preisdifferenzial ergibt. „Im Falle von Mietwohnungen liegt der Mietvorteil von GBVs gegenüber privaten Mietwohnungen bei rund 2,3 Euro je Quadratmeter, was einer durchschnittlichen monatlichen Ersparnis von 160 Euro entspricht“, analysiert Michael Klien, Wohnbauexperte des WIFO. „Besonders stark sind die Unterschiede in neu errichteten Gebäuden (3,0 Euro), aber auch bei älteren Wohnungen aus den 60er oder 70er Jahren liegen die Unterschiede noch bei über 2,0 Euro.“ Auch regional gibt es Unterschiede: Der Wohnkostenvorteil der GBVs ist in Regionen mit einem angespannten Wohnungsmarkt besonders hoch.
Auch im Bereich der Eigentumswohnungen sieht man den positiven Effekt: Unter den getroffenen Annahmen beträgt der geschätzte Eigentumsvorteil aus GBV-Eigentumswohnungen rund 122 Millionen Euro. So viel ersparen sich die Haushalte im Jahr 2019 an Finanzierungskosten, wenn sie ihre Eigentumswohnung zu einem kostenbasierten Preis anstelle bei einem gewerblichen Bauträger gekauft haben.
Es freut uns sehr, die wirtschaftlichen Effekte der GBVs wissenschaftlich belegt zu sehen. Und man muss betonen: Diese Effekte sind jährlich!
Auch auf das BIP
Die erstmals durchgeführten Modellsimulationen schätzen, dass das österreichische BIP eines Jahres durch die GBVs, je nach Szenario, um gut eine halbe bis eine Milliarde Euro höher liegt, als es ohne GBVs der Fall wäre. Die mit dem ökonometrischen Input-Output-Modell ADAGIO geschätzten Szenarien unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkung auf den privaten Wohnkonsum.
„Es freut uns sehr, die wirtschaftlichen Effekte der GBVs wissenschaftlich belegt zu sehen“, stellt Bernd Rießland, Obmann Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen, fest. „Und man muss betonen: Diese Effekte sind jährlich.“