Bauprognose
Massiver Einbruch im Wohnbau
"Im heurigen Jahr werden voraussichtlich um 28 Prozent weniger Wohneinheiten bewilligt als im Jahr davor", prognostiziert das Team von Branchenradar.com Marktanalyse Ende Oktober 2023. Für das erste Halbjahr meldet die Statistik Austria sogar ein Minus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Am stärksten ist der Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern, hier rechnet Branchenradar mit einer Reduktion um rund 35 Prozent gegenüber 2023 auf nur noch 11.150 Wohneinheiten. Im Geschoßwohnbau (MFH) werde sich das Bewilligungsvolumen um etwa 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 22.700 Wohnungen verkürzen. Die Hauptursachen sehen die Marktforscher in den massiven Erschwernissen bei der Finanzierung – Stichwort KIM-Verordnung – sowie in den anhaltend hohen Baupreisen.
Düstere Aussichten für 2024
"Den Herstellern von Baustoffen und den Ausführenden steht das Schlimmste aber noch bevor", fürchten die Branchenexperten. Bereits im Jahr 2022 ist die Anzahl der Baubeginne insgesamt um rund zehn Prozent gegenüber 2021 auf etwa 59.900 Wohneinheiten gesunken. Im laufenden Jahr beschleunigt der Abschwung vermutlich auf rund minus 13 Prozent, im Jahr 2024 sei sogar ein weiterer Rückgang um knapp 17 Prozent zu erwarten.
"Binnen drei Jahren reduziert sich somit das Neubauvolumen im Wohnbau um mehr als ein Drittel. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den Arbeitsmarkt können zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnt werden", so das Team von Branchenradar.
(bt)