Nachhaltige Stadtentwicklung: Die Lösung auf dem Dach

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08.10.2024

 
Retentionsdächer bieten eine innovative Möglichkeit, Niederschlagswasser direkt auf dem Dach zu speichern und kontrolliert abzugeben. Im Interview erklärt Gundula Dyk, Gründach-Expertin bei Bauder Österreich, wie Retentionsdächer funktionieren, welche Schichten sie ausmachen und wie sie in Zukunft sogar Solarenergie effizient nutzen können.
Imagebild Bauder

Retentionsdächer werden immer häufiger als nachhaltige Lösung in der Stadtentwicklung genannt. Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff Retentionsdach?

Gundula Dyk: Ein Retentionsdach ist ein spezielles Gründach, das dafür konzipiert ist, Niederschlagswasser auf dem Dach zu speichern und es zeitverzögert abzugeben. Diese Bauweise reduziert die Belastung der Entwässerungssysteme, beugt Überschwemmungen vor und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz.

Systemaufbau BauderGREEN
Systemaufbau BauderGREEN Retention System Drossel.  

Wie ist ein Retentionsdach aufgebaut?

Es besteht aus mehreren Schichten, die gemeinsam dafür sorgen, dass das Wasser effektiv gespeichert und kontrolliert abgegeben wird. Die oberste Schicht ist die Vegetationsschicht, die entweder extensiv oder intensiv bepflanzt wird. Extensivbegrünungen nutzen Pflanzen wie Sedum, Kräuter, Gräser und Moose – alles Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und gut mit Trockenheit zurechtkommen. Bei intensiver Begrünung kommen hingegen auch Rasen, Sträucher oder sogar kleine Bäume zum Einsatz, je nach der Dicke der Substratschicht.

Was leistet die Substratschicht?

Die Substratschicht dient als Wachstumsmedium und speichert Wasser. Es gibt Unterschiede zwischen Extensiv- und Intensivsubstrat, je nachdem, welche Vegetation man plant. Wichtig ist, dass das Substrat leicht und gut durchlässig ist, damit überschüssiges Wasser schnell an die darunterliegenden Schichten abgegeben werden kann. Hier kommen speziell entwickelte Produkte wie die BauderGREEN Dachsubstrate zum Einsatz, die optimal auf die Anforderungen von Retentionsdächern abgestimmt sind

Was passiert dann mit dem überschüssigen Wasser?

Das Wasser wird in einem Regenwasserrückhalte-Element gespeichert. Das ist ein Hohlkörper, der Wasser zurückhält und in verschiedenen Höhen konfiguriert werden kann, um der benötigten Retentionsmenge zu entsprechen. BauderGREEN RWR (Regenwasserrückhalte-Element) ist eine Lösung, die in unterschiedlichen Höhen verfügbar ist, um flexibel auf die spezifischen Anforderungen eines Projekts eingehen zu können.

Das klingt nach einer ausgeklügelten Lösung. Aber wie verhindert sie, dass bei Starkregen die Kanalisation überlastet wird?

Hier kommt die Anstaudrossel ins Spiel. Diese reguliert die Abflussmenge und sorgt dafür, dass das Wasser kontrolliert und verzögert abgegeben wird. Die Dimension der Bohrung wird im Planungsprozess von der Bauder Anwendungstechnik genau berechnet. Wir simulieren dabei verschiedene Regenereignisse, um sicherzustellen, dass die Retentionsdächer optimal in das Regenwassermanagement des gesamten Bauvorhabens integriert werden.

Sie haben auch die Kombination von Retentionsdächern mit Solarenergie erwähnt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Ja, das Solar-Retentionsdach ist eine sehr interessante Innovation. Hier kombinieren wir das Retentionsdach mit Photovoltaikmodulen. Das Dach speichert Wasser und kühlt gleichzeitig die Umgebung der Solarmodule, was deren Effizienz steigert. So nutzen wir das Dach nicht nur zur Wasserspeicherung, sondern auch zur Gewinnung von sauberer Energie – das ist das Dach der Zukunft.

Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um ein solches Dach zu planen?

Wichtig sind die Statik des Gebäudes und ein Null-Grad-Gefälle auf dem Dach. Außerdem muss die Abdichtung wurzelfest sein, um Schäden durch das Pflanzenwachstum zu verhindern. Ein solches Dach erfordert auch eine regelmäßige Wartung, um sicherzustellen, dass alle Komponenten einwandfrei funktionieren.

Und welche Rolle spielt Bauder bei der Umsetzung solcher Projekte?

Wir bieten komplette Systemlösungen für Retentionsdächer und unterstützen dabei von der Planung über die Materialauswahl bis hin zur fachgerechten Verlegung. Unsere Systeme sind so konzipiert, dass sie sich an die spezifischen Anforderungen von Gebäuden und Klimazonen anpassen lassen. So stellen wir sicher, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind und das Dach zuverlässig funktioniert.

www.bauder.at

Zur Person

DI Gundula Dyk, Bauder Systemberaterin für Gründach
DI Gundula Dyk, Bauder Systemberaterin für Gründach

DI Gundula Dyk ist seit 2023 Systemberaterin für Gründächer bei Bauder. Sie bringt jahrelange Erfahrung in der Planungs- und Umsetzungsunterstützung von Grün- und Nutzdächern mit und hat an der Universität für Bodenkultur Wien studiert. Seit 2013 ist sie zudem Vorstandsmitglied im Verband für Bauwerksbegrünung (Grünstattgrau), wo sie die Förderung grüner Infrastruktur in urbanen Räumen vorantreibt.

Branchen
Dach + Wand