Alternative Heizlösungen für den industriellen Einsatz

Traditionell wurden Industriegebäude oft mit konventionellen Heizsystemen betrieben, die jedoch häufig nicht nur ineffizient sondern zumeist auch umweltschädlich waren. Da die Industrie zunehmend bestrebt ist, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig Kosten zu senken, hat hier in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Eine wichtige Rolle spielen dabei Heizsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, wie Biomasse, Geo- oder Solarthermie. Darüber hinaus werden auch Wärmepumpen immer beliebter, da sie effizient in industriellen Umgebungen eingesetzt werden können.

Zudem wird es seitens der Hersteller zunehmend wichtig, intelligente Technologien in industrielle Heizsysteme zu integrieren. Durch die Vernetzung von Heizungsanlagen mit smarten Steuerungssystemen können Industrieunternehmen ihren Energieverbrauch optimieren und Kosten senken. Diese Systeme ermöglichen es, Heizungsanlagen in Echtzeit zu überwachen, zu steuern und zu optimieren. Indem Industrieunternehmen auf erneuerbare Energien setzen, reduzieren sie ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und mindern damit das Risiko zukünftiger Energiepreissteigerungen und Versorgungsengpässe.
Mit „Pellematic Condens XL“ präsentierte Ökofen erst kürzlich den laut Unternehmensangaben ersten, rein für Pellets designten Großkessel mit hocheffizienter Brennwerttechnik sowie „ZeroFlame“-Technologie, der mit einer Leistung von 100 bis 130 kW Gewerbe und Großanlagen den Umstieg von Öl- und Gasheizungen ermöglichen soll. „Betriebe mit hohem Wärmebedarf bekommen mit dem Pellematic Condens XL eine hocheffiziente Alternative. Der Wechsel von Öl- und Gasheizungen auf hocheffiziente Pelletstechnik wird damit auch für das Gewerbe Realität“, erklärt Stefan Ortner, Geschäftsführer von Ökofen. „Die hocheffiziente Pelletsheiztechnik ist ab 2024 mit vier weiteren Leistungsgrößen von 100 bis 130 kW erhältlich.“

Das Grundkonzept der weiterentwickelten Technik basiert laut dem Geschäftsführer auf der bewährten hauseigenen Condens-Bauweise. Der Kessel sei für Gewerbe und Großanlagen ideal geeignet, da zwischen fünf und 15 Prozent an Pellets durch die vollständige Nutzung der Energie bei geringen Ablufttemperaturen nochmal eingespart werden können. Mittels integrierter ZeroFlame-Technologie werden die Feinstaub-Partikelemissionen dabei ohne aufwändige Filtertechnik um 95 Prozent reduziert. ZeroFlame lasse die Flamme fast vollständig verschwinden, wodurch primär Wärme und saubere Abluft abgegeben würden und damit ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet werde. 
Fröling setzt im höheren Leistungsbereich indes ebenfalls auf Biomasse und somit auf Hackgut- und Hackschnitzelanlagen. Das Portfolio für Industrieanlagen reicht dabei vom „Turbomat“ mit einem Leistungsbereich von 150 bis 550 kW über „Lambdamat“ mit einem Leistungsbereich von 750 bis 1500 kW bis hin zum „Ti“ mit einem Leistungsbereich von 350 kW. Daneben bietet das Unternehmen auch Heizcontainer zur Auslagerung des Heiz- und Lageraums sowie individuelle Lagerraumbefüllsysteme an. 
Der „Lambdamat Industrie“ punkte laut Hersteller beispielsweise durch eine kompakte Bauweise. Selbst bei schwierigen Einbringsituationen könne die Hackschnitzelheizung bis 1500 kW leicht eingebaut werden, da die Lieferung in zwei Teilen erfolgt. Die Anbindung an die Beschickungssysteme ist zudem durch einen variablen Stoker-Anschluss, der von rechts, links und rückwärts erfolgen kann, sehr einfach umsetzbar.

Auch Hargassner setzt im Bereich der Industrieheizung auf Biomasse, die Systeme sind dabei für den dauerhaften Hochleistungsbetrieb konzipiert. Mit den „Magno“-Industrieanlagen bis 2.500 kW Leistung bietet der Hersteller die Möglichkeit, Brennstoffe wie Hackgut, Sägespäne und Rinde mit hoher Restfeuchte von bis zu 60 Prozent beziehungsweise niedrigem Ascheschmelzpunkt zu nutzen. Der hydraulisch bewegte Stufenrost trockne dabei das Brennmaterial vor, womit Vergasung und Verbrennung optimal erfolgen können. Dadurch würden dem Hersteller zufolge die besten Jahresnutzungsgrade erreicht. Eine automatische Entaschung sorge zudem geringere Servicekosten. Werden besonders hohe Heizleistungen von bis zu zehn Megawatt benötigt, können die Geräte der Magno-Serie auch als hocheffiziente Kaskadenlösung kombiniert werden. 

Als einer der ersten Hersteller in Europa begann Ochsner bereits frühzeitig damit, Wärmepumpen in industriellem Maßstab zu fertigen. Smarte Verfahren wie der 3D-Druck und Anwendungen der Industrie 4.0 sollen dabei Perfektion mit hoher Effizienz verbinden, wie das Unternehmen betont. Optimierte und standardisierte Entwicklungs- und Produktänderungsprozesse helfen zudem dabei, kontinuierliche Weiterentwicklungen sicherzustellen. Die Großwärmepumpen für hohe Leistungsanforderungen und Temperaturen des Herstellers nutzen Wärme mit höchster Effizienz und geringster Umweltbelastung, in der Industrie kann dabei Prozesswärme bereitgestellt werden, wobei selbst Höchsttemperaturen bis 130 Grad Celsius seien laut dem Hersteller möglich. In Wärmenetzen können zwischengeschaltete Großwärmepumpen das Temperaturniveau heben und die Effizienz steigern.
Die elektronischen „Megatronic“-Steuerungen der Großwärmepumpen regeln und überwachen dabei die Wärmepumpe und erfassen alle relevanten Werte in Echtzeit. Über Peripheriesteuerung im Rahmen dessen ist die Ansteuerung von Umwälzpumpen und Ventilen, Puffermanagement oder Verschaltungen für Heizen sowie aktives und passives Kühlen möglich. Übersichtliche Darstellungen und Protokollierungen der Werte liefern zudem wertvolle Informationen.