Sonnenschutzsysteme
Der "talentierte" Sonnenschutz
Die Hersteller*innen bezeichnen ihre aktuellen Sonnenschutzsysteme als dynamisch und intelligent: Sie schützen effektiv vor direkter Sonneneinstrahlung und senken gleichzeitig auch deutlich den Energieverbrauch eines Gebäudes für Kühlen, Heizen und Beleuchten. Bei Hitze kühlen sie passiv, in der kalten Jahreszeit nutzen sie die Kraft der Sonne zum Heizen. Ganzjährig lenken sie ausreichend natürliches Tageslicht blendfrei in die Wohn- und Arbeitsräume.
Energie sparen mit Raffstoren
Raffstoren gelten für Peter Gubisch, Geschäftsführer bei Schlotterer Sonnenschutzsysteme, "als Multitalente beim Sonnenschutz." So kann ein intelligent gesteuerter Raffstore im Sommer die Raumtemperatur um bis zu zehn Grad Celsius gegenüber unbeschatteten Räumen reduzieren. Im Winter wird der Raffstore hochgefahren und die Sonne wärmt praktisch kostenlos die Innenräume. Somit lässt sich der Energiebedarf beträchtlich reduzieren, die möglichen Einsparungen durch die modernen Sonnenschutzsysteme wären laut Schlotterer rund 50 Prozent bei der Raumkühlung, 30 Prozent bei Heizenergie sowie 80 Prozent bei den Stromkosten für künstliche Beleuchtung. Gubisch ist aber überzeugt, dass "in Zukunft das größte Energiesparpotential insgesamt vor allem in der passiven Kühlung der Gebäude liegt."
Eine deutsche Hochschulstudie geht davon aus, dass ein motorbetriebener Raffstore im Laufe seiner etwa 20-jährigen Lebensdauer rund 8,5 Tonnen Kohlendioxid einsparen kann. Verursacht dabei selbst aber nur 150 Kilogramm von seiner Herstellung bis zur Entsorgung – ein beeindruckend positiver CO2-Fußabdruck. "Diese Vorteile qualifizieren Raffstoren als besonders effektive Lösung", sagt Andreas Klotzner, Geschäftsführer der Valetta Sonnenschutztechnik.
Energie sparen mit Lamellendächern
Neben dem Sonnenschutz mit Raffstoren sind auch Lamellendächer sehr gefragt. Doch kann ein solcher Schattenspender, der vor Wind und Regen schützt, auch zur Energieeinsparung beitragen? Natürlich, indem die Lamellendächer zusätzlichen "Wohnraum" im Freien an der frischen Luft schaffen, wo man das natürliche Tageslicht nutzen kann. Und zwar fast ganzjährig, auch bei Wind, Regen und sogar im Winter. Das geht deshalb, weil sich die stabilen Aluminium-Lamellen per Funk variabel und stufenlos kippen oder komplett öffnen und schließen lassen. Und somit kann man die Belüftung, Kühlung, das Sonnenlicht und die Beschattung individuell dosieren. Bei vollständig geschlossenen Lamellen bietet das Lamellendach einen zuverlässigen Wetter- und Sonnenschutz, bei leicht geöffneten Lamellen zirkuliert die Luft angenehm. Die großdimensionierten Lamellendächer lassen sich freistehend an jedem beliebigen Ort flexibel aufstellen oder direkt an ein Gebäude anbauen. Reicht eine Überdachung nicht aus, koppelt man mehrere Module aneinander. Bei Regen, Sturm oder Schnee "wissen schlaue" Sensoren automatisch, wann die Lamellen zu schließen sind. Die Hersteller*innen versprechen: Die stabilen Terrassenüberdachungen leiten Regenwasser zuverlässig ab, überstehen hohe Windgeschwindigkeiten und "stemmen" im Winter bis zu 50 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter.
Lamellendächer schaffen Freiräume
Die Vorteile dieser Sonnen- und Wetterschutzsysteme können gerade für die Gastro- und Hotelbranche sehr interessant sein: Um für Gäste im Außenbereich einen zusätzlichen nahezu wetterfesten und damit saisonunabhängigen Bewirtungs-"Freiraum" zu schaffen, bietet Warema seine Lamellendächer Lamaxa an, die man einzeln oder als Kombilösung mit einer Pergola-Markise einsetzen kann. Denn auch die Markisen schützen zuverlässig vor Sonne, Wind und Regen – und bieten eine weitere Bewirtungsfläche für Gäste, die lieber im Freien, an der frischen Luft "chillen".
Gleichermaßen geeignet für den Wohn- und Objektbau ist das Terrassendachsystem heroal OR. Eine Mittelstütze oder eine zusätzliche Stahlverstärkung sind laut Anbieter selbst bei Breiten von über sieben Metern nicht notwendig. Das Terrassendachsystem gibt es in zwei Varianten: mit großen Spannweiten und einer Fläche von rund 30 Quadratmeter sowie mit einer besonders schlanken Trägerkonstruktion. Bei starker Sonneneinstrahlung kann man das System mit Horizontal- und Senkrechtmarkise und einem Ganzglas-Schiebetürsystem ausbauen.
Digitale Assistenz
Die Digitalisierung ist in der Sonnenschutztechnik schon lange angekommen. Im vernetzten Smart-Home erfolgt die Bedienung und Steuerung per PC-Software, Smartphone oder Tablet. Bei komplexen gewerblichen Anwendungen sind die Sonnenschutzsysteme in die komplette Gebäudeautomation eingebunden.
Um den passenden Sonnenschutz fast spielerisch zu finden, können sich die User*innen mit einem digitalen Konfigurator auf eine interaktive Reise durch alle Innenräume und den Außenbereich begeben. Animationen und der flexible Wechsel zwischen Tag- und Nachtmodus sorgen für eine realistische Darstellung von Licht und Schatten. Die vorgeschlagenen Sonnenschutzlösungen können virtuell getestet werden, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Wer bereits eine konkrete Vorstellung hat, kann auch gleich direkt eine Lösung anwählen und diese individuell konfigurieren. (dd)
