Fensterbranche wirkt Klimawandel entgegen
Bild oben: Beim spannenden Talk über die Fenster- und Türenbranche sprach Seminarleiterin Julia Bachinger (Mitte) mit Expertinnen (v.l.n.r.): Anette Klinger, Barbara Kranz, Verena Oberrauch und Karen Schausberger.
275 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte Holzforschung Austria-Geschäftsführerin Julia Bachinger Anfang März im Salzburger Kongresshaus zum Fenster-Türen-Treff 2024 begrüßen. Kooperationspartner waren auch heuer wieder der Verein Plattform Fenster Österreich und die Bundesinnung der Tischler und Holzgestalter sowie erstmals der Bundesverband Sonnenschutztechnik Österreich.
Die 23. Auflage des beliebten Branchentreffs stand ganz im Zeichen der Frage, wie die Branche mit ihren Produkten den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken kann.
Klimaziele berücksichtigen
Die Geschäftsführerin der Holzforschung Austria, Julia Bachinger, zeigte anhand der Entwicklungsgeschichte des Fensters die Innovationskraft der Fensterbranche auf. Moderne Lösungen wie automatisierte Öffnungsmechanismen und hocheffizientes Vakuumglas seien im Kommen. Dass mit Fenstern als Teil der Gebäudehülle aktiv zur Reduktion des Energieverbrauchs beigetragen und die Branche damit einen Beitrag zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels leisten könne, war auch das Fazit der Podiumsdiskussion „Wie retten wir die Welt?“.
Besondere Bedeutung habe der steigende Energieverbrauch bei der Gebäudekühlung unter zukünftigen Klimabedingungen, erklärte Kristina Orehounig von der TU Wien und plädierte für passive und nachhaltige Kühllösungen, wie Beschattung und Fensterlüftung. Damit könne der Kühlenergiebedarf theoretisch um bis zu 84 Prozent reduziert werden.
Sigrid Stagl von der WU Wien kam in ihrem Vortrag über Wirtschaftlichkeit der Nachhaltigkeit zu dem Schluss, dass die Klimawende zwar hohe Kosten aufweise, diese Investitionen aber weitaus geringer seien als die Folgekosten, wenn nicht gegengesteuert werde.
Automatisierte Fenster
Automatisierten Fenstern gehöre die Zukunft, erklärte Urs Uehlinger von der Berner Fachhochschule. Bei der Entwicklung werde sowohl auf Schallemissionen als auch auf ausreichende Lüftung Bedacht genommen. Durch die Antriebe, die den Verzicht auf die Beschlagsnut ermöglichen, werden auch schlanke Flügelquerschnitte ermöglicht, zeigte Uehlinger weitere Vorteile auf.
Zum ersten Talk, der im Rahmen eines Fenster-Türen-Treffs stattgefunden hat, bat Gastgeberin Julia Bachinger Expertinnen wie Anette Klinger (IFN-Beteiligungs GmbH), Barbara Kranz (Kranz GmbH & CoKG), Verena Oberrauch (EuroWindoor) und Karen Schausberger (IBS - Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung) auf die Bühne. Sie sprachen unter anderem über die Gründe für die hohe Qualität von Fenstern aus Österreich und Süddeutschland, den Beitrag der Fensterbranche im Bereich Sanierung, wie Innovationen entstehen können und den Nutzen der europäischen sowie nationalen Normung für den Endkunden.
Martin Langen von der B+L Marktdaten GmbH zeichnete in seinem Abschlussvortrag ein leicht positives Bild der Entwicklung der Baukonjunktur in den nächsten Jahren.
Der nächste Fenster-Türen-Treff findet am 6. und 7. März 2025 wieder im Salzburg Congress statt.