Baukongress 2024
Zuversicht zum Trotz!
100 Austeller, 2200 Besucherinnen und Besucher und ein ausgebuchter Kongressabend: Das sind die Zahlen zum Baukongress 2024, der am 25. und 26. April im Austria Center Vienna stattfand. Der Veranstalter, die Österreichische Bautechnik Vereinigung (ÖBV), hat diesmal unter dem Motto „Come Together“ zum größten Bau-Event des Jahres eingeladen. Das Ziel: In einem schwierigen Umfeld für die Branche Mut und Zuversicht für das Jahr 2025 tanken.
Der Plan ging auf. „Krisen sind dazu da gemeistert zu werden“, sagte ein Teilnehmer. „E war klar, dass nach den Boomjahren 2021 und 2022 irgendwann eine Korrektur im Wohnbau kommen würde“, meinte ein anderer. Nachsatz: „Die müssen wir jetzt durchstehen. 2025 wird es wieder aufwärts gehen.“ ÖBV-Geschäftsführer Michael Pauser freute sich über die Entschlossenheit und den hohen Zuspruch für seinen Event: „Dass die Anmeldungen nach dem bestens besuchten Baukongress direkt nach Corona diesmal sogar noch gestiegen sind, zeigt, wie groß das Ansehen dieser Veranstaltung in der Branche ist“, so Pauser. Er betonte die Funktion des Baukongresses als „größte neutrale Wissens-Plattform“ für Bauherren, Baufirmen, Planer, Baustoffindustrie und Universitäten sowie FHs.
Nachhaltigkeit, Building Information Modeling (BIM) und Partnerschaftsmodelle in der Bauwirtschaft: Diese drei Themen dominierten das Programm des Kongresses. Und das war kein Zufall: Sie bilden die Schwerpunkte, die sich die ÖBV für ihre eigenen Weiterentwicklung gesetzt hat: „Diese drei Mega-Themen werden wir nicht getrennt voneinander betrachten und entwickeln, sondern sie werden interdisziplinär vorangetrieben“, erklärte der Vorstandsvorsitzender der ÖBV Peter Krammer, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der Swietelsky AG. „Dahinter steht das große Ziel der Dekarbonisierung der österreichischen Bauwirtschaft“, so Krammer weiter. „Denn gerade wir als neutrale Plattform können durch die Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten – Auftraggeber*innen, Auftragnehmer*innen, Planer*innen und Baustoffhersteller – die Expertise entwickeln, um die erfolgreiche Transformation zu einem klimaneutralen und fortschrittlichen Bauwesen bis 2040 zu schaffen.“
Marketsounding für bimt-t
Erste Ergebnisse dieser Arbeit wurden am Baukongress vorgelegt: die ÖBV-Regelwerke „EU-Taxonomie im Bauwesen“ und „Alternative Vergabe- und Vertragsmodelle“. Außerdem wurde ein Marketsounding für ein neues Software-Tool namens „bim-t“ durchgeführt. Die Bauzeitung hat in ihrer Ausgabe 6/2024 bereits ausführlich über dieses Tool berichtet: Das Tool soll im Sommer 2025 auf den Markt kommen. Es soll dem Thema BIM in Österreich zum lang ersehnten Durchbruch verhelfen, indem es ermöglicht, Standards von BIM-Modellen von einem Unternehmen in das andere zu transformieren – und zwar ohne, dass dafür das ganze Modell nachgebaut werden muss. „Ein Boost für den Einsatz von BIM wäre die Folge“, so die ÖBV.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Diese beiden Themen spielten in den 50 Fachvorträgen, die im Laufe der beiden Tage gehalten wurden, die entscheidende Rolle – egal ob im Hochbau, im Infrastrukturbau oder in der Forschung. Ein Beispiel dafür waren „nachhaltige Rippendecken“, deren Schalung aus dem 3D-Drucker kommt. So können 40 Prozent Beton gespart und gleichzeitig eine um 80 Prozent höhere Traglast realisiert werden als bei herkömmlichen, massiven Flachdecken. Ähnlich beeindruckend: Eine innovative Berechnungsmethode für dreidimensionale Gebäudemodelle, die erstmals beim Hochhaus Q-Tower zum Einsatz kam. Mit ihr lässt sich der CO2-Verbrauch in der Gebäudeherstellung massiv senken.
Nach so viel Neuem bot der Kongressabend abschließend die Möglichkeit, entspannt zu Netzwerken. Und auch der war ein echter Erfolg: Trotz im Vergleich zu 2022 doppelten so großen Saal war der Abend bereits im März ausverkauft.
„Nach dem erstmals im Austria Center durchgeführten Kongressabend 2022, gab es eine so große Nachfrage für 2024, dass wir in einen doppelt so großen Saal übersiedeln mussten. Und selbst dort war der Abend unter dem Motto „Come Together“ bereits Anfang März restlos ausverkauft“, so ÖBV-Geschäftsführer Pauser.