Radlader

Mehr Power für klimaneutrale Arbeitstiere

Baumaschinen
15.05.2024

Radlader spielen auf Baustellen eine zentrale Rolle. Die jüngsten Entwicklungen sorgen für mehr Power und Sicherheit.
Radlader
Der batterieelektrische Radlader 5065e von Wacker Neuson ist mit einer 96 Volt Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet und erreicht damit eine Laufzeit von bis zu vier Stunden ohne Zwischenladung.

Moderne Radlader sind mittlerweile mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet, die ihre Leistungsfähigkeit, Effizienz und Sicherheit verbessern. Volvo CE sieht beispielsweise die „Zeit für die Generation ‚H‘ gekommen und kündigte an, die im Bereich von 5,7 bis 6,4 Tonnen angesiedelten kompakten Radlader „L30G“ und „L35G“ auf ein neues Level heben zu wollen. Die Nachfolger „L30“ und „L35“ zeichnen sich durch eine intuitive Bedienung und optimierte Funktionalität aus.
Die bei Ascendum Baumaschinen erhältlichen Allrounder, die im städtischen Bauwesen ebenso zum Einsatz kommen wie im Landschaftsbau, der Landwirtschaft oder im Abfall- und Recyclingbereich, bieten Anwender*innen nun noch schnellere Arbeitszyklen. Gleichzeitig bleiben Manövrierfähigkeit, Zugkraft und Hub-/Schaufelleistung auf gewohntem Niveau. Ein schlankeres Armaturenbrett sorgt nach vorn und zu den Seiten für noch größere Sichtweite. Fahrer*innen sollen außerdem von einer intuitiveren Navigation mit einem Fünf-Zoll-Display profitieren. Dieses wird sowohl über ein Jogwheel als auch über einen Multifunktions-Joystick gesteuert, Komponenten die bereits in den batterieelektrischen Modellen „L20 Electric“ und „L25 Electric“ zum Einsatz kommen. 
Einzigartig in dieser Größenklasse seien zudem einige Optionen, die den Betrieb der Maschine zusätzlich erleichtern würden, wie der Hersteller verspricht. Dazu gehören etwa eine fortschrittliche Hubendabschaltung und eine Schaufel-Nivellierung. Die neuen Funktionen würden nicht nur wenig erfahrenen Bediener*innen helfen, schnellere Ladezyklen auszuführen, sondern es auch ermöglichen, wiederkehrende Bewegungen mit weniger Ermüdung durchzuführen. Eine Option zur Begrenzung der Hub- und Kippgeschwindigkeit erleichterte die Arbeit mit schweren Lasten beziehungsweise Anbaugeräten zusätzlich und sorge für eine präzise und feinfühlige Steuerung.
Mittels Kinematik und angepasster Druckeinstellung können die Schüttgewichte der H-Generation mit Z-Kinematik bis zu 200 kg pro Kubikmeter erhöht werden. Außerdem verbessert ein einzigartiges elektrohydraulisches Hauptsteuerventil die Mengenaufteilung zwischen den Hydraulikfunktionen. Der Ausleger und das hydraulische Anbaugerät können dadurch gleichzeitig betrieben werden, ohne die Arbeitsbewegungen zu beeinträchtigen.

Radlader
Der L 526 von Liebherr hat rund 20 Prozent mehr Motorleistung und über 20 Prozent höhere Ausbrechkräfte als sein Vorgängermodell.

Produktiver arbeiten durch adaptive Motordrehzahl

Auch die jüngste Generation der Cat-Radlader „926“, „930“ und „938“, erhältlich bei Zeppelin Österreich, bietet eine Reihe neuer Technologien und Funktionen, die eine höhere Produktivität und einfache Maschinensteuerung ermöglichen. Die Radlader bieten branchenspezifische Konfigurationen für Anwendungen in den Bereichen Landwirtschaft, Abfall, Forstwirtschaft, Zuschlagstoffe und Schneeräumung. Mittels adaptiver Motordrehzahl könne für eine effiziente Leistung gesorgt werden. Die Systeme sind dabei dem Hersteller zufolge so aufeinander abgestimmt, dass sie bei diesen kleinen Radladern mit einer niedrigeren Motordrehzahl betrieben werden können. Der produktive und effiziente Arbeitsbereich von 1.200 bis 1.500 U/min mache die Lader kraftstoffsparender, während größer dimensionierte Arbeitspumpen es ermöglichen, die Drehzahl niedrig zu halten. Der positive Effekt dabei ist weniger Verschleiß und eine längere Lebensdauer des Motors.
Die Radlader verfügen über vier verschiedene Betriebsmodi des Antriebsstrangs. Der Ein-Pedal-Modus wurde für den Einsatz hydromechanischer Werkzeuge oder Pick-and-Place-Arbeiten mit Geräteleistung und schneller Geschwindigkeit entwickelt. Erreicht wird dies durch eine feine Fahrgeschwindigkeitssteuerung mit einer Motordrehzahl-Gassperre. Der Drehmomentwandler-Modus wiederum soll bis zu fünf Prozent Kraftstoff durch einen „Freilauf“ um Kurven und bei Bergabfahrten einsparen. Der Hystat-Modus bietet indes eine Motorbremse mit aggressiver Verzögerung sowie Beschleunigung. Das Fahrzeugt bewegt sich dabei nicht, solange das Gaspedal nicht wiederbetätigt wird. Der vierte ist der Eismodus für Schneeräumanwendungen. Dabei sorge das System für einen sanften Richtungswechsel und ein verlängertes Ausrollen – und dadurch für eine verbesserte Fahrkontrolle.
Eine automatische Raddrehmomentregelung steuert zudem selbstständig das Rad und den Felgenzug, um das Durchdrehen des Reifens zu reduzieren. Um die Traktion in schwierigem Gelände zu verbessern, verfügen die neuen Lader serienmäßig über eine Vorderachsdifferenzialsperre mit optionalem hinteren Sperrdifferenzial. Bei den Ladern 926 und 930 wird die Differenzialsperre während der Fahrt mit dem Joystick gesteuert. Der Radlader 938 ist serienmäßig mit einer automatischen Differenzialsperre sowie einer manuellen Steuerung ausgestattet.
Die Kabine der nächsten Generation erhöht zudem den Fahrerkomfort und verbessere die Sicht. Erreicht wird dies durch vergrößerte Fensterfläche, beheizbare und elektrische Rückspiegel mit niedrigerem Parabolspiegel und einer serienmäßigen Rückfahrkamera. Zu den Optionen gehören unter anderem eine Multi-View-Kamera, die eine Vogelperspektive ermöglicht sowie eine hintere Objekterkennung mit visuellen und akustischen Alarmen. Die automatische Temperaturregelung mit Abtautaste sorgt zudem für gleichbleibenden Bedienkomfort bei verschiedenen Umgebungstemperaturen. Auch „Cat Command“ kann bei den Radladern genutzt werden, dabei handelt es sich um eine Fernsteuerung, die es ermöglicht, unter gefährlichen Bedingungen den Lader von extern zu bedienen.
Die Wartungsintervalle für Motoröl und Filter sowie Kraftstofffilter sollen sich bei den kleinen Radladern auf 1.000 Stunden erhöhen, betont der Hersteller. Bei mehr als 10.000 Betriebsstunden würden dadurch demnach 45 Prozent Motoröl, 67 Prozent Kraftstofffilter und 45 Prozent Luftfilter eingespart, wodurch die Servicekosten erheblich gesenkt und die Betriebszeit des Laders verbessert werden. Die vollständige Rücklauffiltration des Hystat-, Geräte- und Lenksystems halte dabei das Hydrauliköl sauberer und verbessere die Zuverlässigkeit des Systems.

Radlader
Eine Option zur Begrenzung der Hub- und Kippgeschwindigkeit erleichtert bei Volvos neuesten Radladern die Arbeit mit schweren Lasten.

Geräuscharm im urbanen Raum

Mit seinem „zero emission“-Portfolio will Wacker Neuson dafür Sorge tragen, dass eine innerstädtische Baustelle komplett ohne lokale Abgasemissionen und extrem geräuscharm betrieben werden kann. Zum Sortiment sind jüngst der „Kramer E-Radlader 5065e“ sowie der „E-Teleskoplader 1445e“ hinzugekommen. Der rein elektrisch betriebene Teleskoplader ermöglicht durch seine kompakte Bauweise von unter zwei mal zwei Metern die Arbeit unter beengten Verhältnissen ohne lokale Abgasemissionen, beispielsweise beim Einsatz in Tiefgaragen oder Lagerhäusern. 
Der batterieelektrische Radlader 5065e ist mit einer 96 Volt Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet, für eine Laufzeit bis zu vier Stunden ohne Zwischenladung. Ein abgeflachtes Batteriehaubendesign sorgt dabei für optimale Sicht nach hinten. Unabhängig von der E-Technologie bietet der Lader laut dem Hersteller kompakte Abmessungen und optimale Leistungswerte im Stapel- und Schaufelbetrieb. Mit einer Stapelnutzlast von 1.750 Kilogramm und einem Betriebsgewicht von 3.800 Kilogramm steht der Radlader seinem Diesel-Pendant in nichts nach. 
Die Batterie verfügt über ein Batterie-Management-System (BMS). Dieses überwacht die Batterietemperatur, wodurch Effizienz und Sicherheit erhöht und Tiefenentladungen ausgeschlossen werden. Zudem wurde die Ladeleistung des Onboard-Ladegeräts erhöht und die Zugänglichkeit zum Ladestecker verbessert. Eine einheitliche Bedienung auch produktübergreifend sei dabei genauso wichtig gewesen wie die Integration des standardisierten Typ 2 Steckers, welcher aus dem Automobilbereich bekannt ist.
Die Laufzeit variiert ja nach Fahrverhalten, Einsatzart, der Maschinenausstattung und den Umweltbedingungen. Sobald Fahrer*innen den Fuß vom Fahrpedal nehmen, schaltet der Fahrantrieb auf Rekuperation um. Dies bedeutet, dass die Bewegungsenergie des Radladers in elektrische Energie umgewandelt und damit zurückgewonnen wird.

Radlader innen
Ein 12,1-Zoll-Touchscreen Monitor ermöglicht bei den Radladern von Komatsu nun eine intuitive Bedienung, indem Ablenkungen und Verwirrungen reduziert werden.

Optimaler Überblick

Bereits vor längerer Zeit hat Komatsu mit dem „SubMonitor“ für Radlader eine benutzerfreundliche Touchscreen-Oberfläche eingeführt. Der Monitor, erhältlich bei Kuhn Baumaschinen, fokussiert sich laut dem Hersteller auf eine vereinfachte Bedienung vieler Funktionen in einem Gerät und schaffe dadurch eine Schnittstelle für den Bediener, um mit den Assistenzsystemen der Maschine zu interagieren. Dazu gehören der erweiterte Load-Pilot als Wiegesystem, ein Rückraum-Überwachungssystem mit HD-Kamera und Radar-Hinderniserkennung sowie ein völlig neues, leistungssteigerndes Effizienz-Trainer Modul.
Der ergonomisch angeordnete 12,1-Zoll-Touchscreen Monitor bietet eine einfache und intuitive Bedienung, reduziert Ablenkungen und Verwirrungen aufgrund der zusammengefassten Hilfssysteme auf einem Monitor und reduziert somit Arbeitsunterbrechungen gegenüber separaten Subsystemen, die heute allzu üblich sind. Das „Load-Pilot“-System als Wiegeeinrichtung erhielt im Rahmen dessen zudem ein Update in Bezug auf Funktionalität und Steuerbarkeit. Da alle wichtigen Elemente auf dem Monitor angezeigt werden, kann die Einstellung einfach auf dem Bildschirm mit nur wenigen Klicks vorgenommen werden, ohne in das Maschinenmenü eintauchen zu müssen. Die aufgeräumte Anordnung aller Funktionen ist hierbei selbsterklärend.

Radlader
Der batterieelektrische Radlader 5065e von Wacker Neuson ist mit einer 96 Volt Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet und erreicht damit eine Laufzeit von bis zu vier Stunden ohne Zwischenladung.

Produktiv und Effizient

Genaue und schnelle Wiegeergebnisse mit einer verbesserten „Auto-Wiegen“-Funktion, Material Definition nach Belieben sowie Produktivität- und Effizienz Anzeige für unterschiedliche Materialen sollen einen reibungslosen Einsatz im Betrieb ermöglichen, wie der Hersteller verspricht. Mit dem „Effizienz Trainer“ wurde zudem eine Funktion integriert, welche die Fähigkeiten des Fahrers während der tatsächlichen Arbeit verbessert soll, um Leistung und Effizienz zu steigern.

Kraftvoll Material verladen

Auch Liebherr arbeitet kontinuierlich an Neuentwicklungen. Die Baureihe der mittelgroßen Radlader wurde grundlegend überarbeitet. Ein neukonzipiertes Hubgerüst sorgt nun für höchste Ausbrech-, Halte- und Rückholkräfte, betont der Hersteller. Dafür verfüge es unter anderem über eine optimierte Z-Kinematik und eine verbesserte Arbeitshydraulik. Anhebungen bei der Motorleistung und den Kipplasten bereiten die Radlader auch für fordernde Einsätze etwa im Recycling oder in der Holzindustrie vor. Die Neuentwicklungen zeichnen sich vor allem aber durch ein kraftvolles Design und intelligente Assistenzsysteme aus. Dazu zählen eine aktive Personenerkennung mit Bremsassistent oder das vollautomatische Schnellwechselsystem „Likufix“.
Die Modelle „L 526“, „L 538“ und „L 546“ der „Generation 8“ verfügen in Standardausführung über Schaufelgrößen zwischen 2,2 und 3,0 m³ und bieten einen Leistungsschub im Vergleich zur Vorgängergeneration. Der L 526 hat rund 20 Prozent mehr Motorleistung und über 20 Prozent höhere Ausbrechkräfte als das Vorgängermodell. Bei L 538 und L 546 kommen zudem ein optimierter Fahrantrieb und erhöhte Zugkraft hinzu, um sicherzustellen, dass die Radlader im Arbeitsalltag dynamisch beschleunigen und kraftvoll in das zu verladende Material eindringen. 
Auch die Stahlkonstruktion des Vorderwagens wurde verstärkt, um die Maschinen auf den Umschlag schwerer Lasten vorzubereiten. Konstruktive Verstärkungen am Hubgerüst, zum Beispiel bei den Schaufelarmen oder beim Querrohr, erhöhen dabei die Robustheit. Die optimierte Z-Kinematik mit ihrer elektro-hydraulischen Vorsteuerung hat größere Hydraulikzylinder und stärkere Arbeitspumpen erhalten. Der Hersteller bietet für das Hubgerüst auf Wunsch zahlreiche Ausstattungen für branchenspezifische Herausforderungen an, etwa das „High Lift Hubgerüst“, eine verlängerte Variante der Z-Kinematik, die für mehr Reichweite und effiziente Ladevorgänge in großer Höhe sorgt.

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