Fensterbranche: Sanierungsmarkt schwächelt

Fenstermarkt
19.03.2019

 
Der österreichische Fenstermarkt wuchs im Jahr 2018 nur preisgetrieben. Während der Wohnungsneubau den Bedarf ankurbelt, ist das rückläufige Sanierungsgeschäft ein Bremsklotz für die Hersteller.
Der Marktanteil von Holz/Alu-Fenstern beträgt 24 Prozent, jener von Holzfenstern sechs Prozent.
Der Marktanteil von Holz/Alu-Fenstern beträgt 24 Prozent, jener von Holzfenstern sechs Prozent.
Die Herstellerumsätze mit Fenstern wuchsen gegenüber 2017 um 2,5 Prozent.

Auf den ersten Blick waren die Rahmenbedingungen für Fensterhersteller im Jahr 2018 hervorragend. Die Bauwirtschaft florierte und der Wohnungsneubau kurbelte den Bedarf an neuen Fenstern an. Und tatsächlich stieg die Nachfrage an Fenstern in neuerrichteten Gebäuden im vergangenen Jahr um nahezu vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Doch der Neubau ist nur ein Teil des Fenstermarktes. Zuletzt wurden laut einer Marktstudie von Branchenradar.com rund sechzig Prozent der Erlöse mit dem Austausch alter Fenster erzielt. Und dieser Sanierungsmarkt ist seit nunmehr fast zehn Jahren rückläufig. Im Jahr 2009 wurden in der Sanierung noch gut zwei Millionen Fensterflügel abgesetzt, im Jahr 2018 waren es nur 1,22 Millionen Stück. Im Vergleichszeitraum reduzierte sich der Absatz somit um rund vierzig Prozent.

Hintergründe für rückläufiges Bestandsgeschäft

Auch im Jahr 2018 lieferte das Bestandsgeschäft um knapp drei Prozent weniger Fenster als im Jahr davor. Die Hintergründe des schwachen Sanierungsmarktes betreffen dabei nicht nur den Fenstermarkt alleine, sondern nahezu alle Bauprodukte mit Investitionscharakter. Sie reichen vom Abbau von Vorziehinvestitionen über den Bedeutungsverlust von Bestandsinvestitionen in Haus und Heim zu Gunsten des Konsums bis hin zum Facharbeitermangel.

Da sich im Jahr 2018 die Zuwächse aus dem Neubau und die Abgänge in der Sanierung annähernd die Waage hielten entwickelte sich der Fenstermarkt absatzseitig zwar seitwärts, wurde jedoch durch steigende Preise gehebelt. Der Preisauftrieb war im Wesentlichen eine Folge steigender Rohstoffpreise, insbesondere bei Metallen und bei Produkten auf Erdölbasis, die sich am Markt in Preiserhöhungen bei Profilen und Beschlägen niederschlugen. Infolge stiegen die Herstellererlöse um 2,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 832,1 Millionen Euro.

Das preisgetriebene Wachstum schob die Erlöse in allen Produktgruppen an, ausgenommen bei Holzfenstern. Gegenüber 2017 sanken die Herstellererlöse um neun Prozent. Mit Kunststofffenstern wurde im abgelaufenen Jahr hingegen um 2,2 Prozent und mit Holz/Alu-Fenstern um 1,7 Prozent mehr erlöst als im Jahr davor. Das stärkste Wachstum gab es bei Aluminiumfenstern, die wertmäßig um mehr als zehn Prozent zulegten. Neben einem um vier Prozent gegenüber Vorjahr signifikant steigenden Durchschnittspreis konnten Aluminiumfenster als einziges Rahmenmaterial auch die Nachfrage substanziell um sechs Prozent gegenüber Vorjahr ausweiten.

Somit verteilten sich absatzseitig im Jahr 2018 die Anteile der Rahmenmaterialien wie folgt: Holzfenster sechs Prozent, Kunststofffenster 62 Prozent, Holz/Alu-Fenster 24 Prozent und Aluminiumfenster acht Prozent Marktanteil.(red/branchenradar)

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