Heizung & Energie
Kombiniere: Sonne, Luft und Biomasse
Durch die Kombination der Technologien kann die erzeugte Energie optimal genutzt werden. Die PV-Anlage liefert den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe und überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist werden, was in der Regel auch finanzielle Vorteile verspricht. Zusätzlich ermöglicht die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und steigenden Energiepreisen.
Das Angebot an Komplettsystemen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Diese Systeme umfassen nicht nur die eigentlichen Geräte, sondern bieten zumeist auch umfassende Beratung, Planung und Installation aus einer Hand. Für Endverbraucher*innen ermöglicht dies eine vereinfachte Beschaffung und Installation der Anlagen, ohne dass sie sich um die Koordination verschiedener Fachleute kümmern müssen.
Biomasse als sinnvolle Ergänzung
Biomasseheizungen stellen eine weitere umweltfreundliche Alternative zur Beheizung von Gebäuden dar. Sie nutzen organische Materialien wie Holz, Pellets oder biologische Abfälle zur Wärmeerzeugung. In Kombination mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen können Biomasseheizungen einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Wärmebedarfs leisten und die Versorgungssicherheit erhöhen. Die Kombination von Biomasseheizungen mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen gilt als vielseitige und nachhaltige Lösung für die Beheizung von Gebäuden, die sich durch ihre Flexibilität, Regionalität und Umweltverträglichkeit auszeichnet. Immer mehr Anbieterunternehmen – wie beispielsweise unter anderem Hargassner, KWB oder Ökofen – bieten entsprechende Gesamtlösungen an.
Fachgerecht geplante Anlagen
Doch wie wirkt sich dieser Trend auf die Installateur*innen aus, die bisher die Hauptakteure bei der Installation und Wartung von Wärmepumpen, Biomasseanlagen und Photovoltaikanlagen waren? Auf den ersten Blick liegt der Schluss nahe, dass die vermehrte Verfügbarkeit von Komplettsystemen Installateur*innen überflüssig macht. Schließlich bieten viele Hersteller mittlerweile auch Installationsservices an, die von geschulten Technikern durchgeführt werden.
Die Realität ist allerdings ungleich komplexer. Zwar bieten einige Hersteller tatsächlich Komplettsysteme an, die auch die Installation beinhalten, es gibt aber nach wie vor eine große Zahl an Kund*innen, die maßgeschneiderte Lösung benötigen, die auf ihre jeweiligen spezifischen Anforderungen zugeschnitten ist. In solchen Fällen sind Installateur*innen nach wie vor unverzichtbar, damit die Anlagen fachgerecht geplant, installiert und gewartet werden können..
Um diesen Bedarf zu decken, arbeiten manche Hersteller von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen eng mit Installateur*innen zusammen. Statt sie als Konkurrenz zu betrachten, sehen viele Hersteller die Installateur*innen als wichtige Partner, um ihren Kunden einen umfassenden Service zu bieten. Einige Hersteller bieten auch Schulungen und Zertifizierungen für Installateur*innen an, um sicherzustellen, dass sie mit den neuesten Technologien und Produkten vertraut sind und diese fachgerecht installieren können. Darüber hinaus stellen viele Hersteller Installateur*innen technische Unterstützung und Schulungsmaterialien zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Installationen reibungslos verlaufen und die Kunden zufrieden sind.
Komplexes Energiemanagement
KWB hat beispielsweise laut eigenen Angaben frühzeitig erkannt, dass Energie künftig ganzheitlich gedacht werden muss, um die Energiewende voranzutreiben. Die Kombination unterschiedlicher erneuerbarer Ressourcen sei aber eine komplexe Aufgabe. Hier setzt das KWB-eigene Energiemanagementsystem „Clee“ an.
Die softwarebasierte Lösung mit künstlicher Intelligenz bündelt die Steuerung der im Haus verbauten Energiekomponenten, sodass sie sich wie ein Mosaik nahtlos zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Besonderer Vorteil laut dem Anbieter sei, dass die Software nicht nur einzelne, ausgewählte Energiekomponenten koordiniert, sondern dafür sorgt, dass alle Energieflüsse im Haus bedarfsorientiert und vorausschauend eingesetzt werden. Das System lernt dabei, wie das Haus und dessen Bewohner*innen Energie verbrauchen und kombiniert diese Daten mit standortspezifischen Wetterprognosen. So könne Clee vorhersagen, wann im Haus wie viel Wärme benötigt und wann wie viel kostenlose Energie der Sonne zur Verfügung stehen wird.
Erneuerbare Energie aus Sonne, Wind und Wasserkraft hat zeitliche Lücken und ist schwer speicherbar.
„Erneuerbare Energie aus Sonne, Wind und Wasserkraft hat zeitliche Lücken und ist schwer speicherbar. Sonnenenergie ist beispielsweise im Sommer im Übermaß vorhanden, jedoch ist der Energiebedarf gerade im Winter besonders hoch“, erläutert Helmut Matschnig, Geschäftsführer KWB Energiesysteme. Erst die Kombination unterschiedlicher erneuerbarer Ressourcen mache die Verfügbarkeit grenzenlos. „KWB hat frühzeitig erkannt, dass man Energie in Zukunft ganzheitlich denken muss, um die Energiewende voranzutreiben. Biomasse als gespeicherte Sonnenenergie ist ein wichtiges Element, um die Energielücke im Winter auszugleichen. Die komfortable und effiziente Kombination unterschiedlicher erneuerbarer Ressourcen ist eine komplexe Aufgabe, die KWB mit der Entwicklung eines intelligenten Energiemanagementsystems einfach, sauber und komfortabel gelöst hat.“
Schlüsselfertige Lösungen
Auch Vaillant setzt auf die Kombination von Wärmepumpe, PV-Anlage und Batteriespeicher, inklusive aller benötigten Komponenten. Der Hersteller bietet dabei auch die Option an, dass System nicht nur zu liefern, sondern auch zu installierten. Dabei sorgen Wärmepumpen des Herstellers, beispielsweise „Arotherm plus“, für ein gutes Klima im Haus und das PV-System liefert Energie. Das Angebot besteht aus Wärmepumpe, PV-Modulen inklusive Unterkonstruktion sowie Wechselrichter und Batteriespeicher. „Damit kann ein großer Teil des jährlichen Energiebedarfs bilanziell durch die Kraft der Sonne gedeckt werden - einfach und umweltfreundlich“, unterstreicht Christian Buchbauer, Leiter Marketing und Technical Pre-Sales bei der Vaillant Group Austria.
Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik schlage sich demnach auch positiv in „klaren und nachvollziehbaren Zahlen“ nieder. Bei einem durchschnittlichen Haushalt zeige sich etwa eine deutliche Steigerung des Autarkiegrades und der Eigenverbrauchsquote. Je mehr Komponenten im System kombiniert würden, umso unabhängiger werde der Haushalt. „Der ganzheitliche Systemgedanke ist das A und O, steht Innovation doch seit genau 150 Jahren bei Vaillant im Mittelpunkt. Wir bieten nicht nur effiziente Wärmepumpen, sondern kümmern uns von der Elektromontage der PV-Anlage bis hin zur Abnahme bei Projektanschluss um alles. Einfach und schlüsselfertig – denn nur wer im System denkt, denkt zukunftsorientiert“, ergänzt Josef Kurzmann, Vertriebsleiter Projektgeschäft bei der Vaillant Group Austria.
Nachhaltig in Richtung Energiewende
Auch für Viessmann liegt in der Kombination von Technologien die nachhaltige Zukunft. Herzstück ist dabei die jüngste Generation des Stromspeichers „Vitocharge VX3“, welcher Hausbesitzer*innen die Möglichkeit biete, selbst erzeugten Strom einfach zu speichern, effizient zu nutzen und so unabhängiger zu werden von der öffentlichen Stromversorgung sowie steigenden Energiepreisen. Die integrierte Elektronik-Plattform „One Base“ mache die Kombination des Stromspeichers mit anderen Produkten und Systemen des Lösungsangebots besonders einfach, verspricht der Hersteller. Wie ein zusammenhängendes Ökosystem in der Natur würden die Systemkomponenten dabei mit der „ViCare App“ und dem digitalen Servicetool „ViGuide“ verbunden, auch eine spätere Erweiterung des Energiesystems, beispielsweise um eine Wohnungslüftung oder eine Wallbox sei damit problemlos möglich. Durch ein wetterbasiertes Batterielademanagement werde der PV-Ertrag bestmöglich gesteuert.
Effizient gesteuertes Raumklima
Die Ait-group präsentierte indes die jüngsten Entwicklungen der Luft/Wasser-Wärmepumpen „Alpha innotec Hybrox 11“ und „16“, welche Wohnräume effizient mit Wärme, Warmwasser und Kühlung versorgen sollen. Die neuen Baugrößen seien damit in der Lage, eine Gebäudeheizlast von bis zu elf beziehungsweise 16 kW zu bewältigen. Dadurch würden sich die Geräte für unterschiedlichste Anforderungen eignen, vom Einsatz im mehrgeschossigen Neubau bis hin zum Betrieb im Altbau. Darüber hinaus verfügen die Ausbaustufen über eine integrierte Kühlfunktion, die in Verbindung mit einer Fußbodenheizung genutzt werden kann.
Durch die Kombination von Hochleistungskomponenten und dem Kältemittel Propan (R290) erreichen die Modelle dem Anbieter zufolge hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 78 Grad Celsius. Demnach benötigen die Geräte selbst unter extremen Bedingungen von minus 22 Grad Celsius und einer Vorlauftemperatur von 65 Grad Celsius keinen zusätzlichen Heizstab.
Die Sanierung und Modernisierung von Gebäuden sind die am stärksten wachsenden Marktsegmente im österreichischen Heizungssektor.
Die Zukunft der Energieinfrastruktur liege aber vor allem in vernetzten und intelligenten Verbrauchsanlagen. Mit der Einführung der Geräte seien künftig alle neuen Wärmepumpen Smart-Grid-ready und könnten beispielsweise über die myUplink-Plattform ferngesteuert oder an Home Energy Management Systeme angeschlossen werden. „Die Sanierung und Modernisierung von Gebäuden sind die am stärksten wachsenden Marktsegmente im österreichischen Heizungssektor. Mit der Hybrox 11 und 16 erweitern wir unser Produktportfolio und können so den Markt optimal bedienen“, betont Andreas Kahr, Geschäftsführer Ait-austria. „Ziel muss es sein, die Dekarbonisierung des Gebäudebestands im Zuge der Energiewende weiter voranzutreiben. Dafür wollen wir unseren Kunden die besten und effizientesten Produkte zur Seite stellen.“