Hotelprojekt-Haustechnik
Apollo Mission mit Nachhaltigkeit
Mehr als 250 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft feierten mit der Eigentümerfamilie Hargassner und dem Pächter-Ehepaar Juliana und Daniel Döllerer die Neueröffnung des Tourismusprojektes Apollo am Mondsee. Das Boutiquehotel „AchtQuartier“ mit nur acht Zimmern, einem beheiztem Infinity-Pool am Dach und das Gästehaus „Traumstation“, drei gastronomische Outlets und das Ausflugsschiff MS Mondseeland präsentieren sich in exklusiver Lage direkt am Ufer des Mondsees.
Ein Bauprojekt mit hohen Anforderungen
Begonnen hat das Projekt Apollo am Mondsee mit dem Kauf des Grundstücks an der Mondseer Seepromenade durch Elisabeth und Anton Hargassner sen. im Mai 2016. Damals bestand eine Gastronomie mit baufälligem Wintergarten in der villenartigen alten Schiffsstation mit kleinen Nebengebäuden.
Mit dem Ankauf über die Firma Hargassner fiel bereits die Entscheidung zur umfassenden Revitalisierung und Erneuerung dieser Location. Mit dem Atterseer Architekten Franz Maul war der richtige Partner gefunden um das herausfordernde bauliche, architektonische, funktionale und emotionale Konzept zu entwickeln. Peter Buchbauer, Hargassner Bauherrnvertreter und Gesamtverantwortlicher der Baustelle, erhielt den Auftrag zur Umsetzung.
Die Erhaltung des historischen Objektes wäre geplant gewesen. Die Statik zeigte sich aber herausfordernd. Der historische Wintergarten musste abgerissen werden, Auch die Grundmauern des denkmalgeschützten Altbestandes im seenahen Untergrund erwiesen sich als statisch nicht mehr sicher. Gemeinsam mit dem Denkmalamt entschied man sich für eine 1:1 Rekonstruktion der historischen Schifffahrtsstation. Eine 3D-Laser-Vermessung garantierte die nahezu hundertprozentig exakte Wiederherstellung der denkmalgeschützten Außenteilen bis zur Kaminstube im Inneren. „Wir wollten ein innovatives Gravitationszentrum für das Mondseeland, für Einheimische wie auch Gäste schaffen und dieses wirtschaftlich nachhaltig und topmodern weiterentwickeln Für uns war auch klar, das Projekt mit regionalen Partnern zu realisieren“, erklärte Eigentümer Anton Hargassner jun.
So kamen beim Einbau der Heizung und Errichtung der Installationen die Mondseer Installationsbetriebe Graspointner Robert und König Haustechnik zum Zug. Die energetische Planung erfolgte durch die Firma Energietechnik.
Herausfordernde Statik am Seeufer
Die Gegebenheiten an der Seepromenade zeigten sich herausfordernd. „Generell steht man so nahe am Mondsee bereits in geringer Tiefe im Wasser, was die Tragfähigkeit des Grundes einschränkt“, so Peter Buchbauer. Verständlich, dass den Hochwasserbauvorgaben und der Dichtheit des Kellergeschoßes absolute Priorität eingeräumt wurden. „Die gesamte Haustechnik liegt unter der Wasserlinie. Fast könnte man sagen, wir stehen mit der Heizung direkt im See. Der Aufwand für das Fundament war enorm“, erzählt Peter Buchbauer weiter.
Pelletheizung als richtige Wahl
Das anspruchsvolle und komplexe Hotelprojekt verlangte nach einer zuverlässigen, variablen und gleichzeitig einfach bedienbaren Heiztechnik. Die Entscheidung fiel auf einen Hargassner Pellet-Heizkessel Eco-PK 100. Die Wärmeverteilung erfolgt in allen Bereichen des Apollo mit Fußbodenheizung, die bei Bedarf auch zur Teilkühlung (Grundlast) verwendet wird.
Der Hargassner Eco-PK gilt als die richtige Wahl bei mittlerem bis höherem Heizbedarf. In Reihe geschaltet bringt er eine Leistung von bis zu 2 MW. Die Regelung bietet im Apollo eine ausgeklügelte Wärmeverteilung von den Suiten bis zum Wirtshaus und eine automatische Anpassung an die Witterung im Salzkammergut. Mit Fernbedienung oder App können die Betreiber Daniel und Juliana Döllerer auch von unterwegs die Heizung steuern. Die Anlage ist natürlich an eine Smart-Home Lösung angebunden. Die Heiztechnik ist ausgestattet mit effektiven Extras, um bei größerem Energiebedarf kostengünstig Wärme zu erzeugen. Viele optimierte Details stehen im Dienst der Energieeinsparung wie das Zündelement und der hohe Wirkungsgrad der Raumaustragung. Hargassner setzt bei Eco-PK energieeffiziente EC-Saugzugventilatoren ein. Der entscheidende Vorteil dieser GreenTech Technologie liegt in der elektrischen Drehzahlregelung, die bis zu 80 % weniger Strom verbraucht.
Heizraum unter der Wasserlinie
Am Seeufer ist der Platz extrem begrenzt. Der Technikraum mit dem Heizkessel ist mit 25 m2 überschaubar, so auch der Brennstofflagerraum. Der schließt nahezu direkt an den See an und ist für 22 Tonnen Pellets dimensioniert. Die gesamte Technik wie die zentrale Warmwasser-Bereitungsanlage mit zwei 1.500 Liter Pufferspeichern und eingebauten Wärmetauscher zum Anschluss an die Heizungsanlage samt Zirkulationsleitung mit zeitgesteuerter Zirkulationspumpe finden dort Platz.
Auch aufgrund der geringen Lagerraumfläche fiel die Entscheidung beim Brennstoff auf Pellets. Drei Schnecken der Raumaustragung sorgen für die zuverlässige Befüllung von den Schrägböden bis zur Brennkammer.
Das separat stehende Apollo Gästehaus besitzt einen eigenen Subpuffer und wird über Fernleitung aus dem Heizraum gespeist. Die Leitung sind nach ÖNORM isoliert, denn auch die Rohre und Rohrdurchführungen liegen defacto im Wasser.
Seitens der Kältetechnik erfolgt im Apollo eine Rückgewinnung der Abwärme. Die wird dem Heizungsnetz zugeführt und senkt so den Energiebedarf. Wichtig für das nachhaltige Konzept ist auch die Nutzung von kostenloser Sonnenenergie. Neben einer PV- ist eine starke thermische Solaranlage auf dem Flachdach des Hoteltraktes Apollo AchtQuartier verbaut. Eine thermische Hargassner Solaranlage mit sechs Stück Vakuum-Flachkollektoren TS 400 und Hargassner Puffer dienen zur Aufbereitung von Warmwasser. //