Keine Papierpläne mehr

Die Tischlerei Kreateam im oberösterreichischen Bezirk Kirchdorf an der Krems wurde 2005 nach der Übernahme vom Vorbesitzer "auf völlig neue Beine gestellt“. Seit damals führen die beiden Tischlermeister Werner Drechsler und Andreas Mittendorfer den Betrieb mit zwanzig Fachkräften inklusive vier Lehrlingen (zwei davon im Lehrberuf Tischlereitechnik). Der Schwerpunkt der rund 350 Aufträge pro Jahr liegt neben dem privaten Geschäft, "wo wir im Vorjahr 67 Küchen geplant haben“, und Inneneinrichtungen auch auf dem Laden- und Messebau. "Da kann ein Messestand, den wir komplett ausstatten, schon einmal 1.000 Quadratmeter groß sein“, ist man stolz auf die zahlreichen Stammkunden in diesem Segment. Ein zusätzlicher Service ist die große Halle, "in der wir die Messestände lagern können, bis sie wieder zum Einsatz kommen“. Die österreichweit bestehenden Kunden finden vorwiegend über Empfehlungen ihren Weg in die Kirchdorfer Tischlerei.

Zur erfolgreichen, durchgängigen Digitalisierung und Fertigung der Arbeitsabläufe trägt neben der modern ausgestatteten Werkstatt mit Plattensäge, automatischem Lagersystem, Kantenanleimmaschine mit Rückführung und zwei Fünf-Achs-CNC-Bearbeitungszentren auch wesentlich die Software RSO-CAD bei. Werner Drechsler: "Wir sind fast durchgehend digitalisiert und arbeiten praktisch papierlos, was uns viel Zeit einspart und auch Fehlerquellen minimiert. Es gibt kaum noch Papierpläne, jeder Mitarbeiter in der Werkstatt kann sich die für seinen Auftrag aktuell benötigten Daten aus den Terminals abrufen, die bei den Maschinen installiert sind.“ Anders könne man heute aus ihrer Sicht, so die beiden Geschäftsführer im Gleichklang, "nicht mehr erfolgreich am Markt mithalten. Schon gar nicht, wenn rund 80 Prozent der Aufträge sehr individuelle Planungen sind und wir auch auf kurzfristige Änderungen reagieren müssen.“

Gefertigt wird zu hundert Prozent im Betrieb, Möbelfertigteile werden nicht zugekauft. "Dadurch sind wir in der Lage, die Projekte just-in-time zu fertigen und können bei zusätzlichen Aufgaben sehr schnell reagieren“, sagt Andreas Mittendorfer. Und Werner Drechsler ergänzt: "Gerade vor Kurzem war das der Fall. Der Kunde brauchte noch ein ergänzendes Teil. Ich habe die Daten von der Baustelle aus durchgegeben. Und während meiner Fahrt zu unserem Betrieb war dieser Zusatzauftrag bereits eingetaktet, produziert und ich konnte das Bauteil gleich zum Kunden mitnehmen.“

Drechsler und Mittendorfer schauten sich als Einstieg zuerst das Modul RSO-Studio an: "Damit haben wir begonnen und schon bald erkannt, wie komfortabel und schnell die Planung unserer Objekte geht und man eine großartige, aussagekräftige Verkaufspräsentation für den Kunden erstellen kann. An den vielen bereits in RSO-Studio enthaltenen Funktionalitäten haben wir gesehen, was im gesamten, modular aufgebauten RSO-CAD steckt, wie flexibel und detailgenau die Software arbeitet und wie sich der ganze Produktionsablauf durchgängig strukturieren lässt. Und wie reibungslos und leicht nach der Planung die Datenübergabe an die Arbeitsvorbereitung und an die Werkstatt erfolgt. Daher haben wir uns für die RSO-Module Planung, Technik und CNC entschieden, um mit der vollen Softwarelösung den kompletten Workflow abbilden zu können. Alle Module stehen in logischen Beziehungen zueinander, man arbeitet in einer einzigen einheitlichen und übersichtlichen Arbeitsoberfläche. Das hat die Einarbeitung für uns vereinfacht, die Software ließ sich recht schnell erlernen.“ Derzeit hat Kreateam fünf Arbeitsplätze mit RSO-CAD ausgestattet, wobei auch die PC-übergreifende Zusammenarbeit reibungslos funktioniert.

Neben der Funktionalität von AutoCAD enthält die Planungs-Software auch viele eigene Elemente. "Mit den von uns noch hinterlegten Daten wird der tägliche Arbeitsablauf bei der Planung, in der Arbeitsvorbereitung und der Produktion wesentlich erleichtert“, sagt Mittendorfer. Der modulare Aufbau der Software unterstütze den kompletten Workflow von der 3D-Planung, der fotorealistischen Darstellung mit Renderings über auftragsbezogene Stücklisten bis hin zur CNC-Anbindung. "Mit der Software können wir die Arbeitsabläufe exakt an unsere eigene Arbeitsweise anpassen“, so die oberösterreichischen Tischlermeister.

Mit dem Basis-Modul RSO-Planung werden die individuellen Wünsche und Ideen der Kunden schnell und komfortabel in kreative Möbel und Einrichtungen und Messe­objekte „verwandelt“. Hilfreich ist dabei auch der Schrank- und Generierteile-Konfigurator, mit dem sich auch beliebige Formen (Freiformen) in verschiedenen Varianten konfigurieren lassen. Sämtliche Informationen für Stücklisten- und CNC-Ausgabe (Material, Formate, Oberflächen) sind nach der Konfiguration bereits hinterlegt. Alle Elemente können während der Planung beliebig verändert werden. "In der Katalogverwaltung sind viele Objekte von verschiedenen Herstellern standardmäßig integriert und wir haben dazu noch von uns selbst entworfene Elemente hinterlegt.“ Mit dem Sektorenstrecker lassen sich ausgewählte Teilbereiche skalieren und dadurch Breite, Höhe und Tiefe eines Objektes unkompliziert verändern. „Und mit einer fotorealistischen Visualisierung sowie verschiedenen Ansichten können wir den Kunden wirklich beeindrucken.“ Gerade bei "ausgefeilteren Objekten“ darf man das Budget nicht aus den Augen verlieren. "Da gefällt uns sehr gut die mitlaufende Kalkulation während der Planung. Der Kunde erhält sofort einen verlässlichen Kostenvoranschlag. Bei Änderungen wird auch der Preis gleichzeitig aktualisiert“, lobt man die präzise Vorkalkulation.

Hat der Auftraggeber zugesagt, "wandert“ das Projekt in die Arbeitsvorbereitung zum Modul RSO-Technik. Damit werden die Fertigungsunterlagen mit Stückliste und mittels Schnittkonfigurator saubere 2D-Schnitte erstellt. In der Raumansicht können die Ausarbeitungen nochmals dreidimensional kontrolliert werden. Ist die Auftragsvorbereitung erledigt, generiert das Modul RSO-CNC die NC-Daten, die dann vollautomatisch an die CNC-Maschinen übergeben werden. In der Werkstatt wird daher nur mehr sehr wenig programmiert, "weil das ja auch die Maschinenlaufzeit blockiert“. Andreas Mittendorfer und Werner Drechsler sind mit der Software sehr zufrieden: "Wir können damit jedes Detail lösen und die Aufträge vom 3D-Plan bis zur CNC-Maschine reibungslos und effizient durchlaufen lassen.“ (yr)