Betriebsübernahme
Voll Holz Liebe rettet Tischlerei Pröll
Ans Aufhören hat Hermann Pröll lange nicht gedacht. Bis zu seinem 83. Lebensjahr führte er den Familienbetrieb mit voller Leidenschaft. Hätte die Tischlerei zugesperrt, wäre immens großes Know-how verloren gegangen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren Harald Kriegner, Gerald Geretschläger und Thomas Niederhuber, die das Erbe der Tischlerei nun wortwörtlich mit „Voll Holz Liebe“ weiterführen.
Wie Voll Holz Liebe entstand
Investor Harald Kriegner kennt die Tischlerei Pröll schon seit langer Zeit. Bereits seine Eltern waren treue Kunden des Traditionsbetriebs, und auch er selbst griff für sein Unternehmen auf die Expertise der Handwerker zurück. Auch bei Gerald Geretschläger war die Tischlerei bereits als Geschäftspartner bzw. Lieferant tätig. „Manche der Mitarbeiter waren bereits 45 Jahre im Betrieb, haben dort das Handwerk gelernt und kommen aus der Umgebung. Deren Fähigkeiten und die Loyalität haben mich immer fasziniert. Es sind allesamt Universalhandwerker, die ihr Handwerk verstehen und sich mit Vollholz auskennen“, so Harald Kriegner, Leiter einer Werbeagentur und zuständig für Marketing und Kreativität. Die Tischler und Mitarbeiter der Tischlerei Pröll waren bekannt für ihre pragmatischen Lösungsansätze, die kurzen Wege sowie ihre hemdsärmelige und menschliche Art. Das hat Kriegner und Geretschläger immer imponiert.
Tischlerei Pröll stand kurz vor dem Aus
Als Harald Kriegner im Dezember erfuhr, dass die Tischlerei zusperrt, ist er aus allen Wolken gefallen. Weder in der Familie der Tischlerei, noch im Betrieb gab es Nachfolger. Die Mitarbeiter waren bereits gekündigt, und manche konnten in Pension gehen. Sofort haben Kriegner und Geretschläger alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Lösung zu finden. „Die gekündigten Mitarbeiter sind Top-Fachkräfte und hatten bereits neue Angebote auf dem Tisch, und natürlich mussten wir einen neuen Geschäftsführer aus dem Tischler-Handwerk finden, der unsere Vision teilt“, so Geretschläger, der für die wirtschaftliche Unternehmensgründung zuständig ist und die Bereiche Controlling und Bilanzen verantwortet. Über Freunde und deren umfangreiches Netzwerk trafen sie auf Thomas Niederhuber, einen besonders ambitionierten und kreativen Tischler. Tischlermeister Niederhuber stand gerade vor dem Wechsel in die Selbstständigkeit, konnte aber von den Investoren für die gemeinsame Vision begeistert werden.