Mehr Biomasse für Oberösterreich
In Oberösterreich ist viel Know-How gebunkert, wenn es um das Thema Biomasse geht: Mehr als ein Drittel der österreichischen Hersteller von Biomassekesseln und -öfen, mobilen Holzhackmaschinen und anderen Technologien zur Biomasseaufbereitung sind in hier ansässig. Darunter befinden sich zahlreiche Marktführer von Weltrang.
Dennoch ist Oberösterreich stark von den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas abhängig, die je ein knappes Viertel am Energieverbrauch einnehmen. Zwei Drittel der in Österreich genutzten Kohle wird in Oberösterreich eingesetzt, überwiegend in Kokereien und Hochöfen zur Eisenverhüttung. Erdöl findet vor allem im Straßenverkehr Verwendung, auch zum Heizen. Erdgas wird von der Metall-, Chemie- und Papierindustrie in Industrieöfen und zur Dampferzeugung genutzt. Auch sein Einsatz zur Strom- und Raumwärmeerzeugung ist nicht unwesentlich. Industrie und Verkehr verursachen fast 80 % der Treibhausgasemissionen
40 Prozent für Raumwärme aus Biomasse
Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt laut EU-Richtlinie 29,7 % und liegt damit unter dem Bundesschnitt von 33,5 %. Seit 2013 (31,1 Prozent) ist dieser Anteil jedes Jahr zurückgegangen. Bioenergie ist mit 53 % der wichtigste erneuerbare Energieträger, gefolgt von Wasserkraft mit 41 %. Machte Brennholz 1988 noch 54 % der eingesetzten Biomasse aus, waren es 2016 nur mehr 19 %. Dank der Forstwirtschaft und bedeutender Standorte der Säge- und Papierindustrie sind heute Hackschnitzel und Sägenebenprodukte (33 %) sowie Ablaugen (22 %) die wichtigsten biogenen Sortimente in Oberösterreich.
Gemeinsam mit biogener Fernwärme deckt Biomasse 40 % des Raumwärmebedarfs. Der Heizölverbrauch der Haushalte ging seit 2003/04 um 40 % zurück, womit der Anteil von Heizöl am Raumwärmeverbrauch auf 23 % gesunken ist. Auch die Anzahl von Ölkesseln verringerte sich im Vergleichszeitraum um 50.000 Stück.